Cover-Bild Briefe der Liebe
Band der Reihe "Die Frau in der Gesellschaft"
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 01.04.1995
  • ISBN: 9783596125005
Maria Nurowska

Briefe der Liebe

Roman
Albrecht Lempp (Übersetzer)

»"Krystyna Chylinska ist nicht dein wirklicher Name", sagtest Du wie beiläufig und ohne auf meine Antwort zu warten. Dabei weiß ich nicht, ob das eine Frage oder eine Feststellung war. In ein paar Minuten gehe ich von hier fort. Die Briefe, die ich Dir während all der Jahre geschrieben habe, lasse ich hier«, schreibt Krystyna Chylinska, die eigentlich Elzbieta Elsner heißt, in ihrem letzten von sieben Briefen, mit dem der Roman beginnt. Sie hatte sich ihr Glück erschlichen, sich unter falschem Namen ein neues Leben aufgebaut. In ihren Briefen an Andrzej, die sie ihm nie zu lesen gibt, legt sie Rechenschaft darüber ab. Als Sechzehnjährige war sie ihrem Vater freiwillig ins Ghetto von Warschau gefolgt, wo sie als Prostituierte arbeitete, um sie beide durchzubringen. Nach der Flucht aus dem Ghetto nimmt sie eine neue Identität an. Doch immer lebt sie in der Angst, jemand könne sie wiedererkennen und ihre Existenz zerstören. Schließlich holt die Vergangenheit sie ein: »Krystyna Chylinska ist nicht dein wirklicher Name ...«

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Susi in einem Regal.
  • Susi hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2017

jüdisch-polnisches Frauenschicksal

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Zu Anfang war ich etwas verwirrt, da die Geschichte in mehreren Briefen erzählt wird. Aber schon der 2. Brief wurde in romanform geschrieben und man war sehr schnell in der Geschichte drin. ...


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Zu Anfang war ich etwas verwirrt, da die Geschichte in mehreren Briefen erzählt wird. Aber schon der 2. Brief wurde in romanform geschrieben und man war sehr schnell in der Geschichte drin. Das Buch liest sich schnell und flüssig, ist aber nur mässig spannend. Dafür wirft es ein interessantes Licht auf die Kriegs- und Nachkriegszeit in Polen anhand der Geschichte einer Familie.

Krystyna überlebt das Warschauer Ghetto, indem sie sich für Essen prostituiert hat und schafft es, dieses zu verlassen. Sie taucht unter falschen Namen unter und findet Unterschlupf bei einer älteren Frau. Als diese stirbt, kümmert sie sich weiter um deren Enkel. Eines Tages steht der Vater des Kindes vor der Tür...

Krystyna hat ihr Leben lang Angst, dass ihre Vergangenheit und Herkunft ans Licht kommt. Sie kann sich nicht mal dem Mann, den sie liebt anvertrauen, da dieser eher antisemitisch eingestellt ist. Aber sie schreibt sich ihre innere Not, ihre Liebe, ihre Sorgen und Konflikte von der Seele in Form von Briefen an ihren Mann, die sie ihm aber nie zu lesen gibt. So erfährt der Leser von ihrem Schicksal und Werdegang und dadurch auch von der Zeit 1939-1968 in Polen. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf Krystynas persönlicher Geschichte und den mit ihr verbundenen Menschen und Schicksalen.

Vor allem Marias Schicksal hat mich erschüttert, aber auch alle anderen Figuren sind gut dargestellt. Krystynas Gedanken, Gefühle und Handlungen kann ich jedoch nicht immer nachvollziehen, was aber sicher auch daran liegt, dass ich in einer völlig anderen Zeit lebe. Ich glaube dieses Buch spiegelt den Zeitgeist jener Tage ganz gut wieder.

Ein interessanter Frauenroman, vor geschichtlichem Hintergrund.