Cover-Bild Sterne erben, Sterne färben
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 12.09.2016
  • ISBN: 9783442713813
Marica Bodrožić

Sterne erben, Sterne färben

Meine Ankunft in Wörtern
Das Deutsche, ein »Gewirk aus Bewegungen, Tönen, Gerüchen, Kopf- und Körperhaltungen, aus Augenblicken, Augenfarben, Mundregionen und Wangenleuchten«: so sinnlich hat es sich dem neunjährigen Kind nach dem Umzug aus Jugoslawien dargestellt und gleich, trotz vieler Widerstände, wie ein »wärmendes Kleidungsstück« um sie gelegt. Lag es am Widerstand oder an der Wärme, dass Marica Bodrožic´ Schriftstellerin geworden ist? In Sterne erben, Sterne färben beschreibt sie ihren Weg von den Lücken zu den Wörtern, vom stockenden Atem zum Leben selbst.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Samtpfote in einem Regal.
  • Samtpfote hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2021

Ein wenig überladen, insgesamt sehr bewegend

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Meine Meinung:
Marica Bodrožićs Erzählung von ihrem Ankommen in Deutschland, das sie sehr eng mit der Sprache, dem Verstehen und Erlernen neuer Wörter verknüpft, hat mich fasziniert. Einerseits habe ich ...

Meine Meinung:
Marica Bodrožićs Erzählung von ihrem Ankommen in Deutschland, das sie sehr eng mit der Sprache, dem Verstehen und Erlernen neuer Wörter verknüpft, hat mich fasziniert. Einerseits habe ich stets nachvollziehen können, welche Links und Verbindungen sie zu ihrer Muttersprache macht, andererseits beeindruckt es, wie deutlich sie sich in ihrer neuen, zweiten Sprache, ausdrücken kann. Das Gefühl, zwischen zwei Sprachen gefangen zu sein und sich irgendwann auch in der eigenen, ersten Sprache nicht mehr wirklich zu Hause zu fühlen, kennt mein Mann ebenfalls, weshalb ich diese Seite von Bodrožićs Erzählung als Beobachterin mitfühlen konnte.
Und trotzdem waren mir einige Abschnitte ein wenig zu künstlich, hochtrabend und gewollt poetisch erzählt. Einzelne Sätze triefen vor Schönheit und treffen mitten ins Herz, andere Sätze stolpern über eine Anhäufung intellektueller und beschreibender Worte. So, wie vielleicht die Autorin anfangs auch gestolpert ist? Es ist nicht möglich, in der Deutschen Sprache so zu erzählen, wie es Bodrožić aus dem südslawischen Raum gewohnt ist. Deshalb hat sie eine ganz eigene Art gefunden, ihre nicht nur geografische, sondern auch linguistische Reise zu schildern und dies ist ihr hervorragend gelungen. Insgesamt wäre wohl aber weniger mehr gewesen. Ein Minimum an Schlichtheit hätte einigen Passagen sehr gut getan, auch wenn ich weiss, dass es sehr schwierig ist, ein eigenes Erleben und Empfinden in schlichtere Worte zu packen.

Meine Empfehlung:
Meiner kleinen Kritik zum Trotz habe ich Marica Bodrožić für mich entdecken können und ich bin sehr neugierig auf weitere nicht autobiografische Bücher, die vielleicht mit ein wenig mehr Distanz und geradlinigeren Sprachkonstrukten erzählen. Von mir gibt es eine herzliche Empfehlung für dieses Buch.

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