Cover-Bild Ein Tag zu lang
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15,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 159
  • Ersterscheinung: 13.10.2012
  • ISBN: 9783518423332
Marie NDiaye

Ein Tag zu lang

Roman
Claudia Kalscheuer (Übersetzer)

Am 2. September, nicht wie sonst üblich am 1. September, will der Lehrer Herman mit seiner Frau Rose und Kind die Ferien beenden und in die Hauptstadt zurückreisen. Als er am Morgen aufwacht, muß er feststellen: beide sind verschwunden. Zugleich beherrscht statt des sonnigen Wetters dichter Nebel die Landschaft, macht alles unsichtbar. Herman macht sich in den nahegelegenen Ort auf, um bei den zuständigen Stellen die Verlustmeldung zu erstatten – und wird lange Zeit durch diesen Ort irren: als der Fremde schlechthin.

Einen Tag zu lang blieb Herman in seiner Ferienidylle – und schon hat sich alles zur Unkenntlichkeit entstellt. Die große, sprachmächtige Erzählerin Marie NDiaye läßt uns mit dem Lehrer erleben, was es heißt, die Mitmenschen, die Umwelt, nicht zuletzt die eigene Familie, als Fremdes entdecken zu müssen. Herman macht die Grunderfahrung menschlicher Existenz: Es genügt eine winzige Abweichung vom Vorgegebenen, und schon sind alle bisherigen Gewißheiten nicht mehr gültig. Auf sich selbst zurück geworfen erfindet Herman, gemeinsam mit dem Leser, sich und die Welt neu: Ausgang offen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2020

ein surreale Reise (ohne Rückfahrschein)

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Was passiert eigentlich in und mit den vielen Urlaubsorten, wenn wir TouristInnen wieder weg sind? Gehören sie dann wieder den Einheimischen? Was machen sie dort, wenn wir nicht mehr da sind? Ist das Leben ...

Was passiert eigentlich in und mit den vielen Urlaubsorten, wenn wir TouristInnen wieder weg sind? Gehören sie dann wieder den Einheimischen? Was machen sie dort, wenn wir nicht mehr da sind? Ist das Leben ein anderes als in der Hochsaison? Wäre es nicht spannend, einfach mal länger zu bleiben und zu schauen, was passiert?

Nun, wenn man der Geschichte glaubt, die Marie NDiaye in „Ein Tag zu lang“ (aus dem Französischen von Claudia Kalscheuer) erzählt, sollte man Ansinnen dieser Art tunlichst unterlassen. Der Protagonist Herman, Lehrer aus Paris, verpasst die pünktliche Abreise aus seinem Ferienort in der französischen Provinz. Anstatt sich wie üblich am 31. August auf den Rückweg zu begeben, bleibt er einen Tag zu lang – seine Frau und sein Sohn sind verschwunden, eine Heimreise ohne die beiden ist selbstverständlich undenkbar. Ein Tag zu lang – und das Wetter ändert sich schlagartig. Ein Tag zu lang – und der vertraut gewordene Ferienort ist Herman gänzlich fremd. Ein Tag zu lang – und seine Mitmenschen scheinen wie ausgewechselt. Ein Tag zu lang – und die Welt ist eine andere.

„Ein Tag zu lang“ ist eine buchstäblich fantastische Reise hinter die Kulissen und Fassaden der Ferientraumwelt: teils grotesk, teils surreal, maximal lesenswert.

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Veröffentlicht am 10.11.2020

die Dorfbewohner

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Skuriele Geschichte über einen suchenden Mann, den seine Familie verlässt?
Irgendwie frage ich mich die ganze Zeit, wer hat wen verlassen, oder fiel unser Protagonist nur in eine andere Welt, die am 1. ...

Skuriele Geschichte über einen suchenden Mann, den seine Familie verlässt?
Irgendwie frage ich mich die ganze Zeit, wer hat wen verlassen, oder fiel unser Protagonist nur in eine andere Welt, die am 1. September in einem Urlaubsort beginnt mit kalten Regenwetter, mehr oder minder freundlichen Dorfbewohnern, die den Protagonisten zu sich aufnehmen, beherbergen, verköstigen. Aber auch Freundschaften werden gebunden, Vertruaen aufgebaut, sodass der Protagonist Panik bekommt, das Dorf zu verlassen.
Irgendwie typisch französisch - man muss zwischen den Zeilen lesen.
Eine sehr düstere Stimmung, ich bin etwas ratlos bei diesem Ende im Nichts.

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