Christin, Föhr, die Nordsee, das Lüttes Glück und die Liebe
Christin ist bereits seit zwölf Jahren mit Franjo verheiratet. Denn er ist ihre Jugendliebe und sie haben mit dreiundzwanzig Jahren bereits geheiratet. Doch mittlerweile ist der Alltag und eine gewisse ...
Christin ist bereits seit zwölf Jahren mit Franjo verheiratet. Denn er ist ihre Jugendliebe und sie haben mit dreiundzwanzig Jahren bereits geheiratet. Doch mittlerweile ist der Alltag und eine gewisse Regelhaftigkeit eingezogen, auf die vorallem Franjo großen Wert legt, denn er hasst Veränderungen und möchte nicht auf sein Gewohntes verzichten. Für Christin ist der Tagesablauf aber häufig nur schwer zu bewältigen, denn neben ihrer Arbeitsstelle in der Bank, die sie ebenfalls sehr fordert, erwartet Franjo von ihr, dass der Haushalt perfekt geführt wird und seine Wünsche allesamt von ihr erfüllt werden. Als Christin ihn aber in flagranti mit seiner neuen Mitarbeiterin im Lager seines Pfandleihhauses erwischt, ist für sie Zeit, die Ehe zu überdenken. Dafür reist sie zu ihrer besten Freundin auf die Nordseeinsel Föhr und ganz langsam spürt sie, dass sie sich entspannen und mit einem etwas anderen Blick auf die vergangen Jahre blicken kann. Es kränkt sie aber sehr, dass Franjo so gar nicht um sie kämpfen will und sogar seine Mutter bei ihr anruft, anstatt ihm selbst. Allerdings hat Christin auch Ablenkung von ihrem Kummer in Form von Anja, der Ruhe am Meer, dem Abstand von Köln und schließlich auch dem Einheimischen Tjorben, der ihr seit der ersten Begegnung im Kopf herumspuckt. Nachdem sie eine Robbe mit schweren Verletzungen am Strand gerettet haben, verstärkt sich die Anziehung nur noch mehr...
Marie Schönbeck knüpft mit diesem zweiten Band der Reihe rund um die Pension "Lüttes Glück" perfekt an den ersten Band an. Da Christin eine sehr sehr gute Freundin von Anja ist und sie sich noch aus deren Zeit in Köln kennen, erfahren die Leser ganz nebenbei noch mehr über Anjas weiteren Werdegang auf der Insel, was den Roman noch interessanter macht. Außerdem hat die Autorin einige Themen mit Tiefgang, wie die Ehekriese Christins, deren Auszeit auf der Insel und die vermeintliche Tierschändung der Robbe in den Fokus gerückt und sorgt so dafür, dass es nicht nur bei einer oberflächlichen Sommerlektüre bleibt.
Gerade jetzt, wo es draußen regnerisch und ungemütlich ist, liebe ich Romane, die mich ans Meer und in den Sommer entführen. Dieser zweite Teil der Lüttes Glück-Reihe hat es perfekt geschafft, mich an die Nordsee träumen zu lassen, ohne durch eine zu vorhersehbare Handlung zu langeweilen. Da die Bände der Reihe nicht einzeln gelesen werden sollten, knüpfen viele Geschehnisse an die vergangenen Ereignisse aus Band 1 an, was mir sehr gut gefällt. Gut, dass es noch einen weiteren Teil gibt, der mich nocheinmal nach Föhr entführt, denn die Reihe begeistert mich sehr!