Ich habe mich gut unterhalten gefühlt
Mich hatten die beiden Autorinnen von der ersten Seite an gefangen genommen und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen.
Ben war mir ehrlich gesagt die meiste Zeit über nicht sonderlich sympathisch, ...
Mich hatten die beiden Autorinnen von der ersten Seite an gefangen genommen und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen.
Ben war mir ehrlich gesagt die meiste Zeit über nicht sonderlich sympathisch, auch wenn ich ein kleines bisschen verstehen konnte, warum er sich Lisa gegenüber so abscheulich verhält. Trotzdem hätte ich ihn an der einen oder anderen Stelle gerne geschüttelt. Das Kopf waschen übernehmen dann aber sein Freund Mike und sein Onkel Rudi für den Leser. Ben ist übrigens, wie soll es anders sein, großer Fan von Bier (irgendwo musste der Titel ja herkommen). Er hat einen Blog, den er regelmäßig füttert und so erfährt auch der Leser einiges über Bier. Allerdings artet es, aufgrund der persönlichen Situation von Ben manchmal doch ein bisschen aus. Aber, wer kennt das nicht? Auch dafür ist ein Blog da, dass man ab und an mal seinen Frust mit der Welt teilt.
Rudi ist übrigens ein echtes Original. Er und seine Frau Lore haben Ben aufgezogen und sind wirklich herzensgute Menschen. Rudi spricht, außer wenn er sich sehr zusammenreißt allerdings nur pfälzer Dialekt und das ist bei mir leider ein Kritikpunkt. Anfangs fand ich es noch passend und auch sympathisch, aber ich muss gestehen, dass es für mich, als Nordlicht auf Dauer sehr anstrengend wurde. Ich habe gemerkt, wie ich bei den Sätzen im Dialekt regelrecht aus dem Lesefluss heraus gerissen wurde. Für mich persönlich wäre es schöner, wenn außer vielleicht mal im Ausnahmefall, kein Dialekt benutzt würde.
Lisa ist eine wirklich tolle Frau. Sie ist irgendwie wie du und ich. Sie weiß einerseits, was sie kann, aber sie zweifelt auch immer mal wieder an sich. Lisa macht Fehler, aber sie macht auch Vieles richtig. Ich habe sie für den Schritt, nach Pirmasens zu gehen, wo sie niemanden kennt, sehr bewundert. Diesen Mut hätte ich an ihrer Stelle nicht gehabt. Aber, wie man im Laufe der Geschichte sieht, war es die beste Entscheidung ihres Lebens. Natürlich macht sie noch etwas sehr Dummes, denn ohne Drama kommt solch ein Liebesroman ja nicht aus. Die Dummheit fügte sich aber aus meiner Sicht sehr passend in die Geschichte ein und ja, ich kann nur sagen: Der rote Faden der Geschichte war da und ich konnte ihn bis zum Ende verfolgen.
Lisas Ex-Freund Jens kann man nur abscheulich finden, aber auch er war sehr lebensecht dargestellt. Jens brachte die nötige Portion Drama in die Geschichte. Und er sorgte dafür, dass der Leser immer mal wieder merkte, dass Ben doch nicht so ein schlechter Kerl ist, wie er dem Leser über weite Strecken vermittelt.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr humorvoll. Ich musste an etlichen Stellen schmunzeln oder lachen. Es gibt aber auch ein erstes Thema im Roman und auch das ist sehr gut umgesetzt. Ich habe den Atem angehalten und mit Lisa gebangt.
Die Geschichte ist spannend und überzeugt mit gut ausgearbeiteten Figuren, die alle ihre Eigenheiten haben. Man fliegt nur so durch die Seiten und hat das Gefühl, mitten drin zu sein und Lisa, Ben und ihre Freunde und Kollegen zu begleiten. Am liebsten würde man sich auf ein Bier mit an den Tisch setzen.
Von mir gibt es für den frisch gezapften Liebesroman von Marion Bischoff und Tina Grashoff gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung.