Cover-Bild Die Wortlosen
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Volk Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 300
  • Ersterscheinung: 10.2024
  • ISBN: 9783862225125
Marion Haass-Pennings

Die Wortlosen

Roman
Moons Bruder Ulli ist elf Jahre alt, als er in der Isar ertrinkt. Nur die Schuhe hat er ausgezogen, bevor er ins Wasser sprang.

Jahre später fotografiert Moon wie besessen den Tod: Krähen, denen die Ameisen durchs Gefieder wimmeln, ein angefahrenes Kitz an der Böschung. Doch den verlorenen Bruder bekommt sie dadurch nicht zu fassen – ebenso wenig wie die Mutter, die zwischen der Leichtigkeit des Seins und dunkler Selbstzerstörung schwankt. Der Vater arbeitet, was auch sonst. Und dazu das ewige Mitleid in den Augen der anderen.

Die Erinnerung an Ulli treibt Moon voran – und langsam in den Wahnsinn. Weshalb tauchen immer mehr Menschen, Räume, Erlebnisse aus ihrer Vergangenheit auf, die es so nie gegeben hat? Was ist Einbildung, was real? Etwas hat sich in ihr Gedächtnis gebrannt, das sie dort auf keinen Fall haben will. Doch das seltsame grüne Gefühl, das sich immer zusammen mit Ulli in ihren Kopf schleicht, lässt ihr keine Ruhe ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2025

Wahrnehmungsstörungen?

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Wir schreiben die 70er Jahre in Deutschland. Sonja, genannt Moon, ist noch sehr jung, als ihr älterer Bruder mit 11 Jahren in der Isar ertrinkt. Ein Badeunfall. So wird es zumindest dargestellt. Die Familie ...

Wir schreiben die 70er Jahre in Deutschland. Sonja, genannt Moon, ist noch sehr jung, als ihr älterer Bruder mit 11 Jahren in der Isar ertrinkt. Ein Badeunfall. So wird es zumindest dargestellt. Die Familie lebt mit dem Unglück weiter, aber auch nach Jahren hat Moon immer wieder schreckliche Bilder im Kopf, die sie nicht recht greifen kann...

Diese sehr unter die Haut gehende Geschichte konnte ich nicht in einem Zug weglesen, zu sehr gingen mir die Bilder unter die Haut. Sprachlosigkeit, Gleichgültigkeit, Verdrängung, Angst oder Wahrnehmungssstörungen sind hier die Stichworte, die die Geschichte tragen. Dabei habe ich mich als Leser des öfteren gefragt, was Wahrheit ist und was Einbildung. Was hält eine Familie nach solch einem Geschehen noch zusammen, oder entfremdet es sie gar? Das Ende des Romans war folgerichtig, aber schwer zu ertragen. Große Erzählkunst der Autorin!

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Veröffentlicht am 06.02.2025

Wortgewaltig und sehr gute, bewegende Geschichte

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Die Autorin versteht es mit Worten zu spielen. Fesselnd und sehr gut geschrieben. Man muss erst einmal etwas mit dem Schreibstil klarkommen, aber ich liebe tiefgründige Bücher und habe es dann verschlungen. ...

Die Autorin versteht es mit Worten zu spielen. Fesselnd und sehr gut geschrieben. Man muss erst einmal etwas mit dem Schreibstil klarkommen, aber ich liebe tiefgründige Bücher und habe es dann verschlungen. Sie lockte mich auch immer auf falsche Fährten, warum Sonjas/Moons Bruder Uli in der Isar ertrank. Ich möchte hier nicht zuviel spoilern- mehr zum Buch auf meinem Kanal bei youtube "Esses literarischer Salon".

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Veröffentlicht am 26.12.2024

Überraschungshighlight des Jahres

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Moon ist klein, als ihr Bruder Ulli stirbt und das Schweigen um seinen Tod wird noch durch einen Umzug verstärkt. Als Teenager versucht sie die verlorene Verbindung zu ihm wiederzuerwecken, doch ihre Mutter ...

Moon ist klein, als ihr Bruder Ulli stirbt und das Schweigen um seinen Tod wird noch durch einen Umzug verstärkt. Als Teenager versucht sie die verlorene Verbindung zu ihm wiederzuerwecken, doch ihre Mutter ertränkt ihren Kummer und ihr Vater geht lieber arbeiten, was wohl auch besser so ist. Dann kommt es zu komischen Aussetzern, welche die lang verdrängten Bilder heraufbeschwören und Moon muss sich der Vergangenheit stellen. Nur Freundin und Nachbarin Tessa steht ihr bei, was wirklich nicht immer leicht ist.
„Die Wortlosen“ von Marion Haass-Pennings ist mein Überraschungshighlight diesen Jahres und keine leichte Kost. Schon ab dem Prolog merkt man, dass das etwas ganz schön im Argen liegt. Schnell hatte ich das Gefühl, dass da etwas in der Familie passiert ist und Ullis Tod kein Badeunfall war. Moon ist die einzige Erzählerin und keinesfalls zuverlässig, was umso authentischer ist, da sie stark traumatisiert zu sein scheint - sie weiß es einfach nicht besser, kann Erinnerungen nicht richtig abrufen und verliert später sogar Zeit. Doch irgendwann wird ihr klar, dass etwas schrecklich passiert sein muss und das es totgeschwiegen wird.
Marion Haass-Pennings versteht es, Lücken zu lassen und einem beim Lesen genau den richtigen Raum zu geben. Sie deutet an, zeigt, aber erklärt nichts. Sie beherrscht „Show don’t tell“ und zieht einen so in eine Geschichte, die verwirrend und schmerzhaft ist und mich noch länger nicht loslassen wird. Auch sprachlich hat es mich tief beeindruckt. Ich freue mich sehr, dieses Debüt entdeckt zu haben und auf zahlreiche weitere Romane aus Marion Haass-Pennings Feder.

Veröffentlicht am 18.12.2024

Sehr treffender Titel für eine sprachlos machende Geschichte

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Wie Titel und Inhaltsbeschreibung bereits nahelegen ist „Die Wortlosen“ der Autorin Marion Haass-Pennings keine leichte Lektüre. Schon im Prolog schaffte es Marion Haass-Pennings für ungeteilte Aufmerksamkeit ...

Wie Titel und Inhaltsbeschreibung bereits nahelegen ist „Die Wortlosen“ der Autorin Marion Haass-Pennings keine leichte Lektüre. Schon im Prolog schaffte es Marion Haass-Pennings für ungeteilte Aufmerksamkeit zu sorgen. Im gesamten Buch begleiten wir Protagonistin Moon von ihrer Kindheit an bis in die frühen Erwachsenenjahre. Durchgehend macht die Autorin dabei Andeutungen, vieles löst Unbehagen aus ohne das sofort klar ist warum. Moon durchlebt viel Schwieriges, war für mich selbst aber nicht immer ein einfacher Charakter. Letztlich kam bei mir aber vor allem Mitleid für sie auf. Abgesehen von der bewegenden Familiengeschichte, muss auch die Zeit in welcher die Handlung spielt beachtet werden. Denn in den 1970er Jahren war wohl noch ein ganz anderer Umgang mit Kindern normal. Insgesamt nimmt die Geschichte gefangen und bewegte mich emotional sehr. Gerade das Ende konnte mich nochmal stark überraschen und liest sich unglaublich krass. Aber auch in vorherigen Kapiteln kommt es etwa durchs Moon Faszination für tote Tiere zu teils morbiden Szenen. In nur ein Genre lässt sich der Roman finde ich kaum fassen. Sprachgewaltig und doch subtil reißt die Geschichte einfach mit. In der Gesamtheit eine runde Sache, auch wenn mich die Lektüre aufgewühlt zurück lässt.

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Veröffentlicht am 02.01.2025

Familientragödie

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Sonja oder Moon, das ist ihr Name, den ihr etwas älterer Bruder Uli ihr verliehen hatte als sie eine Mutprobe bestand. Sie wateten Beide Hand in Hand nachts durch die tückische mit Stromschnellen durchzogene ...

Sonja oder Moon, das ist ihr Name, den ihr etwas älterer Bruder Uli ihr verliehen hatte als sie eine Mutprobe bestand. Sie wateten Beide Hand in Hand nachts durch die tückische mit Stromschnellen durchzogene Isar. Ein gefährliches Unterfangen, welches Moon um ein Haar mit ihrem Leben bezahlte. Uli ertrank bei einem angeblichen Badeunfall fast am selben Ort kurze Zeit später. War es tatsächlich ein tragisches Unglück oder eine geplante, bewusste Tat? Innerhalb der Familie fand keine Aufarbeitung des Verlustes statt. Man zog aufs Land, ertränkte seinen Kummer im Alkohol oder in der Arbeit. Nur die kleine Nachbarstochter bot sich als Gesprächs- und Spielpartner für Moon an.
Mario Haass-Pennings greift in ihrem Roman 'Die Wortlosen' diese unhaltbare Situation auf und lässt Moon ihre Geschichte erzählen. Ihre Auseinandersetzung mit dem frühen Trauma zeigt die tiefen Wunden, die das Mädchen davongetragen hat und ihre Ohnmacht mit der Situation umzugehen. Dabei verschwimmen immer wieder Vergangenheit und Gegenwart zu einem unauflösbaren Konstrukt. Es wird nichts beschönigt. Doch es bietet sich jede Menge Freiraum für eigene Gedanken.

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