Cover-Bild Der leere Platz
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kein & Aber
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Seelenleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 09.09.2021
  • ISBN: 9783036958514
Marion Karausche

Der leere Platz

Marlen hat ein schönes Leben, unverschämt schön, denkt sie manchmal. Aber wie schnell das Glück zerrinnen kann, auch wenn man ein privilegiertes Leben führt,
erfährt sie, als ihr Sohn eines Tages verschwindet. Angstvolles Warten und später die traurige Gewissheit seiner psychischen Krankheit rauben ihr Schritt für Schritt die Leichtigkeit des Lebens. Ein Roman über den Kampf einer Mutter um den Zusammenhalt ihrer Familie und ihre Konfrontation mit einer Krankheit, die in der Gesellschaft wenig Verständnis findet.

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2023

Ein Roman der einen nicht kalt lässt

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Selten hat mir ein Buch so viel abverlangt wie dieses, und das ist nicht nur der schweren Thematik geschuldet. Es geht um eine Familie, die schöner, priviligierter und glücklicher kaum sein könnte, und ...

Selten hat mir ein Buch so viel abverlangt wie dieses, und das ist nicht nur der schweren Thematik geschuldet. Es geht um eine Familie, die schöner, priviligierter und glücklicher kaum sein könnte, und dem gerade erwachsen gewordenen Sohn, der von einem Tag auf den anderen von der Bildfläche verschwindet.
Er taucht einige Zeit später völlig verändert wieder auf, dann wieder für lange Zeit ab... bis schließlich die Psychiatrie anruft - Diagnose Schizophrenie.
Soweit kurz und straff worum es geht, ohne etwas vorwegzunehmen.
Was macht das mit einer Familie, wenn ein Mitglied psychisch schwer erkrankt, vor allem das wird in diesem Buch thematisiert.
Das und dieses absolut magische Buchcover, haben mich extrem angesprochen und ich habe vorab schon sehr viele positive Rezensionen gelesen.
Mich hat dieser Roman schwer zwiegespalten, denn auf der einen Seite fand ich ihn stilistisch gut geschrieben, vor allem die Hilflosigkeit und Zerrissenheit Marlens (Mutter des erkrankten jungen Mannes) waren schmerzhaft spürbar. Wir erfahren diese Geschichte ja aus ihrer Sicht... und genau da hatte ich mein erstes Problem:
Ich kam mit Marlen einfach nicht klar, ich fand sie weder besonders sympathisch noch konnte ich ihre Aktionen (vielmehr noch ihr Nichthandeln) nachvollziehen. Es taten sich beim Lesen für mich so viele Fragen auf, die mich extrem beschäftigt haben... einige werden am Ende des Buches "beantwortet", aber eher so nach dem Motto "Na halt WEIL". Meine Fragen konnten also nur unbefriedigend abgeschmettert werden oder aber wurden teilweise gar nicht beantwortet. Näher darauf eingehen kann ich in dieser Rezension leider nicht, weil ich spoilern würde.
Ein weiteres Problem war für mich das doch eher sehr spezielle Lebensformat der Familie, ich konnte mich damit nicht einmal annähernd identifizieren: reich, überpriviligiert, First-World-Problems (den schizophrenen Sohn natürlich ausgenommen), weisse Reiche in Marokko, isoliert von der marokkanischen Wirklichkeit.... nunja, es machte mir die Menschen nicht wirklich sympathischer.
Das Ende des Buches hat mich kopfschüttelnd zurück gelassen (ich hab mir sogar verzweifelt an die Stirn gepatscht), das war mir dann einfach zu viel an Spiritualität und ich bin mir nicht sicher, ob es dem ernsten Thema Schizophrenie wirklich gerecht wird. Und genau da habe ich mein drittes Problem:
Ist dies eine authentische, eine biografische Erzählung, eine Geschichte die im näheren Umfeld der Autorin passierte? Es mag Leser*innen geben, denen es egal ist, hauptsache es ist eine gut erzählte Geschichte. Mir ist das nicht egal, weil ich immer gerne wissen möchte, wie ich ein Buch einordnen soll. Warum sich eine Autorin dieses und keinem anderen Thema widmet. Und immerhin ist eine psychische Erkrankung ein ernsthaftes Thema, über das man sich gut informieren sollte, wenn man darüber ein Buch schreibt. Ist es autobiografisch, dann sehe ich es als Erfahrungsbericht mit all den Gefühlen, die damit einher gehen....
Und genau da stehe ich vor einer Wand, ein aufklärendes Nachwort hätte ich für mich sehr hilfreich gefunden.
Ich kann nicht behaupten, dass das Buch schlecht wäre, das ist es ganz sicher nicht. Aber durch die Figur der Mutter war es für mich manchmal wirklich schwer zu lesen.
Sollte es sich um eine wahre Geschichte handeln, so hoffe ich sehr, dass Marlen sich mittlerweile selbst professionelle und SERIÖSE Hilfe geholt hat, denn diese hat sie bitter nötig.

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