Eine starke Frau und ihr ungewöhnliches Bauvorhaben
Die Region Mosel im 14. Jahrhundert: Gräfin Loretta von Starkenburg-Sponheim, geborene von Salm, übernimmt im Jahr 1324 nach dem frühen Tod ihres Ehemanns Martin die Regentschaft für ihren minderjährigen ...
Die Region Mosel im 14. Jahrhundert: Gräfin Loretta von Starkenburg-Sponheim, geborene von Salm, übernimmt im Jahr 1324 nach dem frühen Tod ihres Ehemanns Martin die Regentschaft für ihren minderjährigen Sohn Johannes. Kurfürst Balduin von Trier, mit dem sie ein Liebesverhältnis unterhält, ist für die junge Frau ein gleichsam mächtiger wie gefährlicher Verbündeter gegen ihre Feinde. Doch mit ihrem ungewöhnlichen Entschluss, eine Burg zu bauen, bringt sie viele gegen sich auf - und schließlich auch den Kirchenmann. Mit ihrer besonderen Gabe kann Loretta Unglücke vorhersehen. Nur ihr eigenes Unglück vermag sie selbst nicht zu erahnen…
„Die Frauenburg“ von Marita Spang ist ein historischer Roman, der im Mittelalter angesiedelt ist.
Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 38 Kapiteln und sechs Teilen. Zudem gibt es einen Pro- und einen Epilog. Die Handlung spielt zwischen den Jahren 1311 und 1330. Auch die Schauplätze wechseln. Einheitliche Orts- und Zeitangaben sorgen jedoch für einen guten Überblick.
Der Schreibstil ist flüssig, angenehm und anschaulich. Sprachlich ist der Roman der damaligen Zeit ein wenig angepasst, was ich als gelungen empfinde. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht.
Loretta ist eine sympathische, außergewöhnliche und starke Protagonistin, deren Weg ich gerne verfolgt habe. Sie macht eine Entwicklung durch, die ihre realitätsnahe Darstellung unterstreicht. Auch die übrigen Charaktere werden vielschichtig beschrieben und wirken authentisch.
Mit rund 800 Seiten ist der Roman eine umfangreiche Lektüre. Dank der abwechslungsreichen Handlung, die unterschiedliche Themen aufgreift, kommt jedoch trotzdem keine Langeweile auf.
Gut gefallen hat mir, wie Fakten und Fiktion miteinander verknüpft wurden. Gerne habe ich mehr über Loretta von Starkenburg-Sponheim erfahren, die mir bis dato noch nicht bekannt war. Dass ihre Geschichte nun literarisch aufgearbeitet wurde, finde ich schön. Zudem lernt der Leser einiges über das Leben zu dieser Zeit.
Ein Pluspunkt ist für mich das Zusatzmaterial. Neben zwei Landkarten bieten ein Glossar und eine Figurenübersicht, die historisch belegte Persönlichkeiten kennzeichnet, dem Leser Orientierung. Hilfreich und interessant ist außerdem das Nachwort, das weitere Infos liefert und die fundierte Recherche der Autorin belegt.
Das Cover ist ansprechend und passt gut ins Genre. Der Titel ist knapp und ebenfalls treffend gewählt. Ein wenig gestört hat mich allerdings, dass die Seiten der Taschenbuchausgabe so dünn sind, dass die Schrift durchscheint.
Mein Fazit:
„Die Frauenburg“ von Marita Spang ist ein lesenswerter Roman, der nicht nur Geschichtsfans überzeugen kann. Mir hat die Geschichte unterhaltsame Lesestunden beschert.