Mehr Reisebericht als Wissenschaft
Der Paläontologe Mark Norell erzählt hier von den Reisen, die er gemeinsam mit dem Fotographen Mick Ellison nach China unternommen hat sowie von den teils spektakulären Fossilienfunden, mit denen das Reich ...
Der Paläontologe Mark Norell erzählt hier von den Reisen, die er gemeinsam mit dem Fotographen Mick Ellison nach China unternommen hat sowie von den teils spektakulären Fossilienfunden, mit denen das Reich der Mitte aufwarten kann.
Er berichtet unter anderem von einheimischen Kollegen und deren Eigenheiten, den Dingen, die in China gerne gegessen und getrunken werden (wobei letzteres vielleicht nötig ist, um ersteres auszuhalten ...) und lässt auch ein bisschen was zur chinesischen Kultur und Geschichte einfließen.
Unterstützt wird das alles durch zahlreiche großformatige Fotos.
Die Ausführungen sind flott geschrieben und bisweilen mit etwas Humor gewürzt.
Für meinen Geschmack kommt allerdings die Paläontologie als solches zu kurz. Zwar werden einige interessante Fossilien beschrieben und Überlegungen angestellt, wie Federn entstanden oder wie der Weg zu den Vögeln ausgesehen haben könnte. Es gibt aber keine strukturierte Darstellung, der Autor springt vielmehr von einem Thema zum nächsten.
Bezeichnenderweise ist das letzte Kapitel das „wissenschaftlichste“. Und das auch nur, weil er dort den Argumenten der BANDs (Birds Are Not Dinosaurs) entgegentritt, welche vehement bestreiten, dass Vögel von Dinosauriern abstammen.
Ansonsten wirken die Aussagen über vergangene Lebenswelten eher wie Beiwerk zu den Reiseberichten.
Darüber hinaus muss man bei der Lektüre natürlich generell bedenken, dass dieses Buch bereits aus dem Jahr 2006 stammt, die Informationen also nicht auf dem neusten Stand sind.