Innenansichten nach dem Terror
Es gibt schon viele Bücher zum Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023, und bestimmt werden etliche folgen. Zu tief ist der Einschnitt, nicht nur in Israel, nicht nur in Gaza, sondern auch in der jüdischen ...
Es gibt schon viele Bücher zum Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023, und bestimmt werden etliche folgen. Zu tief ist der Einschnitt, nicht nur in Israel, nicht nur in Gaza, sondern auch in der jüdischen Diaspora und in den europäischen und nordamerikanischen Staaten. Der Autor und Publizist Marko Martin hat mit seinem Buch "Und es geschieht jetzt" laut Verlagsinfo "Jüdisches Leben seit dem 7. Oktober" beschrieben.
Es sind vor allem persönlich geprägte Innenansichten, Gespräche mit Freunden, Begegnungen, innere Monologe, Erinnerungen an vergangene Besuche in Israel und die wahrgenommene Veränderung im Sommer 2024, Veränderungen aber auch für jüdisches Leben etwa in Deutschland - die verstärkte Angst, das Gefühl von Unsicherheit angesichts des immer lauteren Antisemitismus, aber auch angesichts des lauten Schweigens ausbleibender Solidarität oder menschlich-nachbarlicher Nachfragen - seid ihr betroffen, kennt ihr jemanden, braucht ihr jemanden zum Reden?
Liegt es an endlosen Schachtelsätzen, an als Manierismus empfundenen zu literarisch-schön geschriebenen Sätzen, dass mich dieses Buch nicht packen konnte? Zu künstlich klingen die Dialoge, die der Autor mit seinen Freunden führt, so druckreif-endlos redet doch niemand im wahren Alltag. Diese Schreibweise bringt die Begegnungen nicht näher, sondern sorgt für einen Verfremdungseffekt, zu selbstverliebt und nabelschauzentrisch geraten die Schilderungen alter Freundschaften und Beziehungen bei den vergangenen Israel-Reisen.
In anderen Büchern über den 7. Oktober habe ich Zorn, Fassungslosigkeit, Schmerz gespürt. Hier übertüncht die Form den Inhalt. Ich bleibe mit gemischten Gefühlen zurück,