brutal, authentisch und real ...
Klappentext:
Eine Pharma-Firma hat ein neues Antidepressivum entwickelt - eigentlich ein ganz normaler Vorgang. Durchaus üblich ist es auch, dass in der Endphase der Entwicklung neuer Medikamente Freiwillige ...
Klappentext:
Eine Pharma-Firma hat ein neues Antidepressivum entwickelt - eigentlich ein ganz normaler Vorgang. Durchaus üblich ist es auch, dass in der Endphase der Entwicklung neuer Medikamente Freiwillige diese in wissenschaftlich begleiteten Versuchsreihen auf ihre Wirksamkeit hin testen. Björn Kirchner ist ein solcher Freiwilliger, der sich und seinen Lebenspartner Sven mit dem dafür ausgelobten Honorar mehr schlecht als recht durchs Leben schlägt. Doch plötzlich ist nichts mehr normal ...
Die beiden müssen erleben, wie sich um sie und Björns Sohn Dominic herum eine grauenvolle Szenerie von Gewalt und Tod entfaltet, der als erste die alleinerziehende Exfrau Björns zum Opfer fällt und in der sich offenbart, warum ein skrupellos agierender Pharmakonzern sein neues Medikament nur in der Schwulenszene testen lässt ...
Ein Roman im Spannungsfeld von aggressivem Verhalten und Suche nach Geborgenheit, in dem es Markus Kohler gelingt, diese menschlichen Regungen in logischer Konsequenz damit zu verbinden, dass kaltschnäuzige Wirtschaftsmacht und hemmungsloses Gewinnstreben Einzelner nicht selten bereit sind, rücksichtslos über Leichen zu gehen.
Cover:
Das Cover ist ganz in schwarz weiß gehalten. Ein Junge mit einem Messer in der Hand ist zu erkennen, doch er scheint nicht in Panik oder Wut zu sein, sondern seine Ausstrahlung wirkt eher locker, gedankenverloren, was das Ganze noch skrupelloser macht und der Szenerie einen besondren Touch gibt.
Meinung:
Der Schreibstil ist angenehm und flüssig. Das Buch nimmt einen regelrecht gefangen und eine spannende Situation reiht sich an die nächste. Dabei ist es sehr realitätsnah direkt und authentisch formuliert, so das man sich mitten im Geschehen befindet, was einen nicht mehr loslässt.
Das Buch ist in kurze prägnante Kapitel gegliedert, die teilweise nicht länger als ein bis zwei Seiten sind. Die Kapitel sind durchnummeriert, Überschriften gibt es keine.
Man trifft auf ein schwules Paar und und deren siebenjährigen Sohn, von einem der beiden Partner. Um sich über Wasser zu halten, gelangen sie in die Machenschaften der Pharmaindustrie, in dem sie sich für ein Honorar als Freiwillige zur Testung eines neuen Antidepressivums für eine Studie bzw. Versuchsreihe melden. Doch was dann alles passiert möchte ich an dieser Stelle noch nicht verraten.
Das die Pharmaindustrie nicht ganz ohne ist, weiß eigentlich jeder, aber was hier passiert, hätte ich so nicht erwartet. Dem Autor gelingt es einen spannenden Thriller aus Vermischung von Realität und Halluzinationen aufzubauen und den Leser mit in dieses Geschehen zu nehmen. Das Buch nimmt einen regelrecht gefangen und zeigt einem die brutalen Gefahren und Machenschaften, der Pharma-Industrie auf. Patientenversuche passieren wirklich und das zeigt einem das Buch deutlich auf und macht es auch so real und authentisch.
Man ist zu jeder zeit gespannt was passiert und wie es weitergeht. Die Charaktere wurden sehr gut umgesetzt und man kann sich sehr gut in diese und die Handlungen und Geschehnisse hineinversetzen. Als die Kettenreaktion ihren Lauf nimmt, ist man wie gebannt und kann nicht mehr aufhören. Das Buch nimmt einen regelrecht für sich ein. Tod? Ich bin da! ist brutal, ehrlich und direkt, nimmt einen gefangen und ist an Spannung kaum zu übertreffen.
Mich hat das Buch zum Teil erschüttert, schockiert, aber auch gefesselt und zum Nachdenken gebracht. Ein grandioser Thriller, der einen nicht mehr loslässt.
Fazit:
Kein einfaches Szenario, da es sehr real und authentisch rübergebracht wird und ein anderes Licht auf die Pharmaindustrie wirft ...