Cover-Bild Lehrerzimmer
(1)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
18,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Schöffling
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 164
  • Ersterscheinung: 01.2003
  • ISBN: 9783895610950
Markus Orths

Lehrerzimmer

Roman
Der groteske Schrecken des Lehrerdaseins
Mit rasendem Sarkasmus wirft Markus Orths dem Leser den Schulbetrieb zum Fraß vor. Hier liegt ein Schulroman vor, der sich satirisch dem Schrecken des Lehrerdaseins widmet. "Die Lüge, sagte der Direktor, sei das Elixier der Schule."
Studienassessor Kranich, Englisch, Deutsch, lernt bereits an seinem ersten Schultag im Zimmer des Direktors, auf welche vier Säulen sich das gesamte Schulsystem stützt: Angst, Jammer, Schein und Lüge. "Die Lüge, sagte er gleich zu Beginn, das solle ich verinnerlichen, sei das Elixier der Schule. Jeder hier an der Schule lüge. Er, der Direktor, zuallererst."
Leider wohne Kranich am falschen Ort, das gibt ein dickes Minus in der Leistungsbeurteilung - die wirklich wahren Kompetenzen eines jeden Lehrers, erfährt er, seien die Schlüsselkompetenzen. Für jeden gefundenen, vielmehr erbeuteten, Schlüssel, den er Direktor Höllinger beibringt, kann er sich in der Beurteilung nach oben schieben.
Ehe Kranich sichs versieht, ist er mittendrin zwischen Oberschulamtspolizisten, Geheimen Sicherheitsbeamten und der KG, der Konspirativen Gruppe, "die sich zum Ziel gesetzt hatte, das geltende Schulsystem zu unterminieren. Jedoch nicht wirklich, wie man sogleich einschränkte, da man den eigenen Arbeitsplatz keinesfalls ernsthaft würde aufs Spiel setzen wollen, sondern lediglich, wie man sagte, verbal."
Und wie Kranich da wieder rauskommt ist im buchstäblichen Sinne revolutionär - atemlos und furios von einem überaus bemerkenswerten Erzähler in Szene gesetzt, seines Zeichens Lehrer übrigens. Im ersten Beruf.
Autorenporträt: Markus Orths, 1969 in Viersen geboren, studierte Philosophie, Romanistik und Anglistik. Seit 1999 ist er Mitherausgeber der Literaturzeitschrift 'Konzepte' und lebt in Karlsruhe. Auszeichnungen: Moerser Literaturpreis (2000), open mike der literaturWERKstatt Berlin (2000), Marburger Literaturpreis (Förderpreis 2002) für seinen ersten Roman 'Corpus'.
Bei Schöffling & Co. erschienen 'Wer geht wo hinterm Sarg?' Erzählungen (2001) und 'Corpus', Roman (2002).

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei mabuerele in einem Regal.
  • mabuerele hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2021

Manchmal etwas nervig

0

„...Feueralarm, gähnte einer der Schüler und ging an mir vorbei wieder hinaus. Machen die immer am ersten Schultag, sagte der Zweite. Den Dritten fragte ich, was ich jetzt tun solle. Fenster zu und Klassenbuch ...

„...Feueralarm, gähnte einer der Schüler und ging an mir vorbei wieder hinaus. Machen die immer am ersten Schultag, sagte der Zweite. Den Dritten fragte ich, was ich jetzt tun solle. Fenster zu und Klassenbuch retten, sagte er, der Rest kann verbrennen...“

Studienassessor Kranich hat es endlich geschafft. Er bekommt eine Stelle an einem Gymnasium in Göppingen. Schon beim Vorstellungsgespräch lernt er einen Direktor kennen, der als Alleinherrscher regiert, die Kollegen gegeneinander ausspielt und sehr subtil seine Botschaften vermittelt.
Der Roman ist in Ich – Form geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen.
Kranich gelangt schnell in eine Gruppe von Kollegen, die das Schulsystem unterminieren wollen. Letztendlich erkennen sie aber selbst, dass sie viel reden und nichts tun.
Der Schriftstil ist satirisch überhöht. Die Geschehnisse werden gekonnt überspitzt dargestellt.

„...Schwellendidaktik, wiederholte Renner. Wichtigste Fähigkeit eines jeden Lehrers. Und was heißt das? Fragte ich. Dass du die Stunde in dem Moment vorbereitest, sagte Renner, in dem du über die Schwelle ins Klassenzimmer trittst...“

Der Autor konzentriert sich auf das Geschehen im Klassenzimmer. Die Schüler spielen nur eine untergeordnete Rolle. Gefallen hat mir an vielen Stellen der Wortwitz. Das Verhalten des Direktors wirkt aber mit der Zeit nur noch nervig. Es geht ihm um den schönen Schein nach außen. Die wirklichen Probleme werden kaum gesehen. Er verliert sich in Nebenschauplätzen.
Das Buch hat mir gut gefallen, hätte aber an manchen Stellen eine Straffung vertragen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere