20 Jahre Gedichte und Wortspielereien
Normalerweise habe ich es mit Jamben, Hexametern und Reimen ja nicht so und trotzdem probierte ich dieses Buch.
„Probieren geht über studieren“ sagt der Volksmund.
Das Ergebnis?
Die Bestätigung, dass ...
Normalerweise habe ich es mit Jamben, Hexametern und Reimen ja nicht so und trotzdem probierte ich dieses Buch.
„Probieren geht über studieren“ sagt der Volksmund.
Das Ergebnis?
Die Bestätigung, dass Gedichte nichts für mich sind. Damit stehe ich nicht alleine da. Selbst der Autor bekennt sich zu einem ambivalenten Verhältnis zur Lyrik.
In 9 Kapitel zusammengefasst, lesen wir einen Querschnitt von Martin Amanshausers Lyrik, die in den letzten 20 Jahren entstanden ist. Manche Gedichte sind recht witzig, die meisten verströmen einen Hauch von Pessimismus. Ob das der Grundtenor des Autors ist?
Lachen musste ich über „kann ich ein glas wasser?“ (S. 159) Diese Unsitte, halbe Sätze von sich zu geben, ist häufig zu hören. Eilfertige Eltern denken für ihre Kinder und springen sofort, das Gewünschte, Gedachte, halb Ausgeprochene zu organisieren.
Martin Amanshauser ist Kolumnist in der österr. Tageszeitung „Die Presse“. Wahrscheinlich wäre er, wenn er später geboren worden wäre, ein guter Rapper.
Das eine oder andere erinnert an Ernst Jandl, dessen Experimente mit der Sprache meine Deutschlehrerin einst auf die Palme brachte.
Eine nette Hommage an Joachim Ringelnatz und Christian Morgenstern sind die Verszeilen auf S. 86. Übrigens wer kennt noch „Fisches Nachtgesang“ aus den „Galgenliedern“ von Morgenstern?
In diesem Sinne gebe ich gerne 3 Sterne, für dieses Buch, das sicherlich seine Fans haben wird.