Cover-Bild Die wilde Reise des unfreien Hans S.
16,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Hirschkäfer Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 440
  • Ersterscheinung: 10.12.2016
  • ISBN: 9783940839534
Martin Arz

Die wilde Reise des unfreien Hans S.

... und seine höchst erstaunlichen Erlebnisse auf dem Weg ans Ende der Welt
Ein lustiges Abenteuer soll es werden, als der Knappe Johannes Schiltberger im zarten Alter von 14 Jahren seine Heimatstadt München verlässt und sich 1394 dem letzten Kreuzzug anschließt. »Bis ans Ende der Welt und dann immer weiter!«, scherzen er und seine Kumpels. Doch das christliche Heer wird von den Osmanen in einem blutigen Gemetzel aufgerieben, Hans gerät in türkische Gefangenschaft. Fortan dient er als Militärsklave in fremden Heeren – erst bei den Osmanen, dann bei den Mongolen unter der »Geißel Gottes«, dem gefürchteten Schlächter Tamerlan. Hans sieht Städte, Länder und Regionen, die selbst heute noch exotisch klingen: Delhi, Samarkand, Konstantinopel, Astrachan, Kairo, Damaskus, Teheran und, und, und. Mehr noch: Schiltberger dringt als erster Europäer bis in die endlosen Weiten Sibiriens vor. Er erlebt die Hölle, aber auch den Himmel auf Erden, begegnet großen Männern wie erbärmlichen Wichten, menschlichen wie tierischen Bestien – und steht manchmal staunend, manchmal zitternd vor den steinernen oder lebendigen Wundern der Welt …
Schiltberger gelang nach 33 Jahren in der »Heidenschaft« die Flucht. Er kehrte 1427 nach München zurück, wo er seine Erlebnisse veröffentlichte. Martin Arz hat mit »Die wilde Reise des unfreien Hans S.« einen fulminanten Roman über den deutschen Marco Polo geschrieben. Frei nach Schiltbergers Reisebericht entführt Arz den Leser auf einen rasanten, abenteuerlichen Trip quer durch den mittelalterlichen Orient und Zentralasien.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2017

Die wilde Reise des unfreien Hans S.

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Ein Buch wie aus 1001 Nacht, manche Passagen erinnern mich sogar an Odyseus. Hier wird das Leben und die Reisen des Johannes Schiltberger aus München in Romanform und mit einiger Fiktion erzählt. 1394 ...

Ein Buch wie aus 1001 Nacht, manche Passagen erinnern mich sogar an Odyseus. Hier wird das Leben und die Reisen des Johannes Schiltberger aus München in Romanform und mit einiger Fiktion erzählt. 1394 machte sich Hans als 14jähriger Knappe auf, um an den Kreuzzügen teilzunehmen. Denn sein Wunsch war es, die Wunder dieser Welt kennenzuler5nen. Er lernte Max und Josef kennen, mit denen er die Welt unsicher machen wollte. Doch Josef wurde tödlich verwundet und Max wurde durch ein traumatisches Kriegserlebnis stumm. Max geriet in Gefangenschaft und diente mehreren Herren, Sultanen und Emiren. Er lernt viele fremde Sitten und Gebräuche , Religionen und Kulturen kennen, kämpft an den verschiedensten Orten der Welt. Kaffee und Haschisch werden seine täglichen Begleiter. Er verliebt sich in die verschiedensten Frauen, macht seine Erfahrungen und erlebt auch tiefste Trauer macht sich von seinen Erlebnissen Tagebuchaufzeichnungen, die teilweise der Nachwelt bis heute erhalten geblieben sind. Der Autor erzählt in einer durchgehend flüssigen SpraChe, teilweise meinte der Leser, auf den Reisen mit dabei gewesen zu sein. Als Laie erfährt man viel über die Länder im 15. Jahrhundert, deren regierende Oberhäupter und der Bauweisen. AUCH DIE Aufmachung des Buches ist bewußt gut gewählt. Der Einband mit den arabischen Schriftzeichen und der junge Mann im Tigerfell geben dem Buch sein exotisches Flair. Außerdem sind die Ecken abgerundet und das Buch liegt deshalb sehr gut in der Hand. Die Erläuterungen zu den einzelnen Personen auf den Buchseiten und die mittelalterlichen Drucke lassen den Leser tiefer in die Materie blicken. Das einzelne Manko für mich war die etwas zu kleine Schrift. Ansonsten kann die Lektüre nur weiterempfohlen werden.

Veröffentlicht am 02.05.2017

Hans' lange und faszinierende Reise zu den Wundern der Welt

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Es ist das Jahr 1394 als sich die 14jährigen Freunde Hans, Max und Josef als Knappen dem Kreuzzug anschließen. Aus jugendlichem Übermut und der Hoffnung auf Abenteuer wird bald blutiger Ernst und ein Überlebenskampf. ...

Es ist das Jahr 1394 als sich die 14jährigen Freunde Hans, Max und Josef als Knappen dem Kreuzzug anschließen. Aus jugendlichem Übermut und der Hoffnung auf Abenteuer wird bald blutiger Ernst und ein Überlebenskampf. Im Laufe der Reise wird Josef getötet und zurück bleiben nur mehr Hans und der traumatisierte und verstummte Max. Die Freundschaft der beiden und ihre Loyalität zueinander ist unverbrüchlich. Sie geraten in türkische Gefangenschaft und werden als Militärsklaven eingesetzt. Dabei sind sie immer wieder in schlimme Kämpfe verwickelt, ihre Herren wechseln ständig und die Wunder der Welt, die sie so sehnlich zu sehen wünschten, treten dabei etwas in den Hintergrund. Trotz aller Gräuel der ständigen Kriege und der Barbareien vor allem durch die „Geisel Gottes“ Tamerlan, findet Hans auch immer wieder die Liebe und erstaunliche Orte und fremde Kulturen. Er lernt verschiedene Sprachen und ist ein starker Charakter, auf den man sich jederzeit verlassen kann. Und … es gibt auch gute Herren, wie Karabulut, der für seine Untergebenen sorgt und zu ihnen steht.

Basierend auf den Reiseberichten des Johannes Schiltberger entführt Martin Arz den Leser in eine fremde mittelalterliche Welt voller Wunder, Überraschungen, Freundschaften, Liebe, Schmerz und Angst aber auch grausamer Herrscher und sinnloses Töten.
Bei diesem historischen Roman passt einfach alles zusammen. Das Cover ist durch seinen blauen Hintergrund und die arabische Schrift genauso auffällig wie die orangefarbene Innenseite mit den Elefanten. Die Landkarte zu Beginn des Buches und die Übersicht über die Herrscherfamilien und die heutigen Namen der Städte helfen dem Leser, sich auf der wilden Reise durchs osmanische Reich und das Morgenland zurechtzufinden. Eine Besonderheit stellen die kleinen Kästchen mit zusätzlichen Informationen zu historischen Personen und die „Bilder“ im Buch dar. Das zeugt davon, wie durchdacht und liebevoll das ganze Buch und deren Geschichte vom Autor gestaltet wurde. Es ist schnell zu erkennen, dass eine umfassende Recherche und eine genaue Aufarbeitung der Reiseberichte nötig waren, um die Geschichte von Hans Schiltberger möglichst chronologisch und historisch genau zu erzählen. Dabei kommt die Spannung nie zu kurz. Die vielen geschichtlichen Hintergrundinformationen haben ebenfalls dazu beigetragen, dass diese Zeit für mich lebendig wurde und ich unglaublich viel über die Herrscher, die Machtverhältnisse und die damaligen Begebenheiten erfahren habe. Ich hatte jedoch nie das Gefühl, dass ich in einem Geschichtsbuch lese, sondern mich auf einem spannenden Trip durch fremde Länder bis „ans Ende der Welt“ befinde.
Bereits nach wenigen Seiten war ich mitten im Geschehen und habe Hans, Max und auch Yorick und Lasse auf ihrer gefährlichen und abenteuerlichen Reise begleitet. Die Charaktere der Freunde sind unglaublich gut und sehr anschaulich ausgearbeitet, so dass ich mich gut in sie hineinfühlen und auch mit ihnen bangen und hoffen konnte. Durch den ausführlichen Schreibstil und die Landschaftsbeschreibungen hatte ich das Gefühl, mit Hans zu reisen und wirklich dabei zu sein. Die innige Freundschaft zwischen Hans und Max und später auch zu Yorick und deren Zusammenhalt in dieser grauenvollen und gefährlichen Zeit war für mich stets stimmig und hat mich sehr berührt. Die Seiten sind nur so dahin geflogen und ich musste auch immer wieder schmunzeln, wenn die Freunde auf „Drachen“ und andere fremde Tiere trafen. Martin Arz hat viel Herzblut in diesen historischen Roman gesteckt und das kann man auf jeder Seite spüren.
Ich kann diese wilde Reise nur empfehlen und ich werde das Buch sicherlich ein weiteres Mal lesen.