Toll
" Rot bedeutete Bettler und welsch konnte italienisch bedeuten, stand meist aber für unverständlich. Rotwelsch - der unverständliche Jargon von Bettlern." (S 41.)
Moos = Geld, schmusen = erzählen, plaudern, ...
" Rot bedeutete Bettler und welsch konnte italienisch bedeuten, stand meist aber für unverständlich. Rotwelsch - der unverständliche Jargon von Bettlern." (S 41.)
Moos = Geld, schmusen = erzählen, plaudern, schwatzen, schmus = Unterhaltung, Geschwätz, kittchen = Gefängnis.... Das sind nur ein paar der unzähligen Beispiele die Martin Puchner in seinem Buch anführt um dem Leser das Rotwelsch nahe zu bringen
Ich hatte bevor ich dieses Buch beim Bloggerportal entdeckt habe noch nie von Rotwelsch gehört. Diese Art Geheimsprache die unter anderem aus Zeichen besteht hat Martin Puchner schon als Kind fasziniert. Durch seinen Onkel lernte er die Sprache kennen.
Durch seine Beschäftigung mit dieser geheimnisvollen "Sprache der Vagabunden" erfährt er sowohl einiges über die Sprache, das Leben der Menschen die diese Sprache als Geheimcode nutzten um zum Beispiel anderen Rotwelsch sprechenden anzuzeigen wo man sicher war und wo nicht, als auch einiges über seine eigene Familie. Die Geschichte des Rotwelsch zieht sich über viele Jahre. Martin Luther wollte die Sprache aus dem deutschen verbannen, Hitler schaffte das Recht auf Jargon ab und Vagabunden galten als Asoziale die von der Gestapo mit Vorliebe drangsaliert wurden.
Das allerdings seine eigene Familie mit der Sprache verbunden war, und das nicht unbedingt immer in einem positiven Sinne wusste Martin Puchner anfangs nicht.
Mit jeder Seite die ich gelesen habe faszinierte mich dieses Buch mehr. Es war nicht nur Geschichte oder Sprachstudie sondern durch den persönlichen Bezug zu lesen wie eine Art Historische Spurensuche. Einfach großartig. Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite.