Cover-Bild Französisches Roulette
Band 13 der Reihe "Bruno, Chef de police"
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Cosy Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 28.04.2021
  • ISBN: 9783257071184
Martin Walker

Französisches Roulette

Der dreizehnte Fall für Bruno, Chef de police
Michael Windgassen (Übersetzer)

Im Périgord leben die Menschen lang und glücklich. Darauf spekuliert auch der Witwer Driant, der seinen ganzen Besitz auf ein lebenslanges Wohnrecht in einer schicken Seniorenresidenz setzt. Er weiß nicht, dass sein Roulette-Rad tausende Kilometer weit entfernt von einem russischen Oligarchen gedreht wird. Als Driant kurz darauf stirbt, ahnt nur Bruno das große Spiel dahinter. Seine erste Spur führt ins malerische Château einer Rocklegende.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.04.2021

Der Tiefpunkt der Reihe

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Überschreiben könnte man die dünne Story mit „Die bösen Russen und ihre internationalen Verflechtungen“. Ausgangspunkt für Brunos Ermittlungen ist der Tod eines Bauern, der seinen gesamten Besitz einer ...

Überschreiben könnte man die dünne Story mit „Die bösen Russen und ihre internationalen Verflechtungen“. Ausgangspunkt für Brunos Ermittlungen ist der Tod eines Bauern, der seinen gesamten Besitz einer dubiosen Versicherungsgesellschaft - mit Verbindungen zu einem russischen Oligarchen - im Austausch gegen Wohnrecht in einem luxuriösen Seniorenheim überschrieben hat. Dann ist da noch der alte Rockstar, der sein prächtiges Chateau verkaufen möchte. Aber zuvor kommt dessen Familie noch einmal für einen gemeinsamen Urlaub zusammen, wobei der Sohn, welch Überraschung, seine russische Freundin mitbringt.

Leider verlieren sich die Zusammenhänge immer wieder in Banalitäten und langatmigen Beschreibungen der Kontakte, die Bruno zu den Damen in seinem Umfeld unterhält. Ausritte mit Pamela, Schwimmlektionen für Florence‘ Kinder und natürlich der unvermeidliche Besuch der alten Flamme Isabelle. Dazwischen erfahren wir in aller Ausführlichkeit, wie man einen Hühnerstall baut, wie sich der Weinbau im Périgord verändert hat und wie das mit dem Nachwuchs bei den Bassets funktioniert. Und als ob das noch nicht genug wäre, folgen in regelmäßigen Abständen en détail beschriebene Mahlzeiten und Menüfolgen mit den dazugehörigen Rezepten.

Walker hat viele Jahre als politischer Journalist gearbeitet und offenbar noch Kontakte zu ehemaligen Kollegen, deren Erkenntnisse und Meinungen zu russischen Aktivitäten er unbedingt, wie im Nachwort zu lesen, in diesen Roman einarbeiten wollte. Er wäre besser beraten gewesen, auf dieses ideologische Geschwurbel zu verzichten.

Wenn ich einen Kriminalroman lese, möchte ich unterhalten werden. Gerne darf am mich dabei mit gesellschaftspolitischen Problemen konfrontieren, auf Missstände aufmerksam machen und so zum kritischen Hinterfragen anregen. All dies leistet dieses Buch leider nicht. Im Gegenteil, es ist ein Ärgernis und für mich der Tiefpunkt der Reihe.