Cover-Bild Ich arbeite in einem Irrenhaus
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 27.12.2019
  • ISBN: 9783548061337
Martin Wehrle

Ich arbeite in einem Irrenhaus

Vom ganz normalen Büroalltag
Dirk Meissner (Illustrator)

Die deutschen Unternehmen haben sich von Tretmühlen in Klapsmühlen verwandelt. Ungelernte Führungskräfte dilettieren auf den Chefsesseln. Meetings mutieren zu Machtkämpfen. Immer mehr Arbeitsabläufe enden in einem Irrgarten der Sinnlosigkeit. Und die Mitarbeiter gebrauchen ihren Kopf vor allem zu einem Zweck: zum Kopfschütteln über die haarsträubenden Zustände. Martin Wehrle zeichnet ein schonungsloses und witziges Panorama des Irrsinns im deutschen Büroalltag – Wiedererkennungswert garantiert.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2023

Raus aus dem Irrenhaus oder ein Buch mutiert zum Lästerfreund

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Martin Wehrle ist Karrierecoach, Experte für Unternehmensführung sowie Unternehmenskultur und er weiß wohl, dass es den Insassen eines Irrenhauses namens „Meine Firma“ schwer fällt, sich mit ihrer Situation ...

Martin Wehrle ist Karrierecoach, Experte für Unternehmensführung sowie Unternehmenskultur und er weiß wohl, dass es den Insassen eines Irrenhauses namens „Meine Firma“ schwer fällt, sich mit ihrer Situation zu beschäftigen. In lockerem Sprachstil, mit einer Prise Humor versehen, hilft der Autor den Betroffenen über die eigene Hemmschwelle, motiviert sie zu manchem Selbsttest und Experiment.

Der Autor konfrontiert die Leser*innen mit zahlreichen Unternehmenssituationen, in denen die Schwächen von Personal Recruiting, Führung und Zusammenarbeit auf dem Silbertablett serviert werden. Das ganze ist verbunden mit einer herrlichen Situationskomik, so dass sich ein Dauerschmunzeln nicht verhindern lässt. Doch Vorsicht, denn eigentlich ist die Thematik ganz schön ernst.

Letztendlich lässt sich das Buch auf zweierlei Weisen lesen. Begibt man sich vollends in den Lachmodus, wird man sich in einem lästernden Zwiegespräch mit dem Autor wiederfinden. Es wird sich gemeinsam ergötzt an eigenem und fremdem Leid, es entsteht ein Verbundensein mit den Leidgenossen, Lethargie des Nicht-Ändern-Könnens macht sich breit. Wem diese Zwangsjacke nicht passt, der kann sich die Mängel im „eigenen“ Unternehmen, also bei seinem Arbeitgeber, bewusst machen. Auf Basis von aufgezeigten Wirkmechanismen lassen sich Denk- und Handlungsalternativen ausprobieren, mit ein bisschen Übung vielleicht sogar verfestigen. Es gibt nämlich jede Menge Tipps, aus dem Irrenhaus auszubrechen.

Mir hat das Brennglas auf meine eigene Situation sehr gut gefallen. Die eingeschobenen Aufgaben und Tests habe ich fast schon gern erledigt. Die Erkenntnisse daraus haben für mich mehr Tiefe erzeugt als die reine Lektüre. Wer eine wissenschaftlich perfekte Abhandlung erwartet, wird vermutlich enttäuscht sein, wer sich allerdings populärwissenschaftlich mit den Unzulänglichkeiten in Unternehmen beschäftigen will, dem sei diese Abhandlung empfohlen.

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Veröffentlicht am 14.04.2020

Ein unterhaltsames Buch über das Leben in der Büro-Irrenanstalt

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Wenn Sie von der Firma reden, in der Sie arbeiten, benutzen Sie da häufiger das Wort „wir“ oder „ich“. Viele würden hier wohl „Wir“ antworten, da sie sich als Teil der Firma sehen. Doch leider wird dieses ...

Wenn Sie von der Firma reden, in der Sie arbeiten, benutzen Sie da häufiger das Wort „wir“ oder „ich“. Viele würden hier wohl „Wir“ antworten, da sie sich als Teil der Firma sehen. Doch leider wird dieses „WIR“ immer mehr verwischt. Wo wir schon allgemein mit der Aufteilung von Arm und Reich zu kämpfen haben, ist dies bei vielen auch im Berufsleben mittlerweile zum Alltag geworden. Die Schätzung von Personal wird immer geringer, da der Ruf der Firma oder die Zufriedenstellung von Aktionären Vorrang haben.



Martin Wehrle spiegelte einmal wider was in den Büros von Deutschland mittlerweile zur Normalität geworden ist. Stress, miese Bezahlung und das Gefühl, das kleinste Zahnrad im Getriebe zu sein sind alltäglich geworden. Aufmucken und etwas sagen, ist natürlich auch nicht gewünscht, zumal die Arbeiter meist eh Angst haben, den sicheren Job zu verlieren. Doch wo soll das alles noch hinführen?



Eine gute Frage, auf welche natürlich auch das Buch keine Antwort liefern konnte. Wie auch? Denn es wird wahrscheinlich nur von den normalen Arbeitern gelesen und nicht von einem Chef oder sogar einem Anteils habenden. Ich hätte es schön gefunden, wenn statt der ganzen Beschreibungen von schlechten Arbeitsstätten und unfähigen Chefs, auch Beispiele geliefert würden, die zeigen, wie es vielleicht auch anders gehen würde.



Dies wäre dann auch schon mein einziger Kritikpunkt. Ansonsten, fand ich die Thematik, die Beispiele und auch allgemein die Schreibweise sehr ansprechend. Gerade als gelernte Bürokraft musste ich hin und wieder nicken und erkannte Situationen aus dem eigenen Leben wieder. Trotzdem wurde ich auch ein paar Mal überrascht und natürlich auch geschockt. Mit der Handlung des Buches zu arbeiten ist trotz allem etwas schwer, da es viel Mut und Kraft braucht um dem Irrenhaus zu entkommen. Trotzdem ist es eine herrlich unterhaltsame, aber auch ehrliche Lektüre.


Spannend und unterhaltsam geschrieben, zeigte Martin Wehrle einmal auf, was in den deutschen Büros so schiefläuft. Dabei wurden nicht nur große Firmen berücksichtigt, sondern auch kleine. Besonders interessant war für mich aber die Ansicht für deinen einzelnen Arbeiter. Leider lieferte der Autor keine wirklichen Antworten, Lösungen oder Ansätze dafür, wie es zu einer Änderung kommen könnte. Trotzdem bin ich froh, dieses Buch gelesen zu haben, da es mir zeigte, das heutzutage wirklich mehr der Schein, als Sein vorrangig ist.

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