Cover-Bild Superman – Dawnbreaker
Band 4 der Reihe "DC Icons Superhelden-Serie"
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 19.07.2019
  • ISBN: 9783423436373
Matt De la Peña

Superman – Dawnbreaker

Roman
Michaela Link (Übersetzer)

Seine Macht ist unglaublich, doch sie hat ihren Preis
Clark Kent war schon immer schneller und stärker als seine Mitschüler. Aber er meidet das Rampenlicht um jeden Preis, denn auf sich aufmerksam zu machen bedeutet, sich in Gefahr zu bringen. Doch für Clark wird es zunehmend schwerer, seine Kräfte zu kontrollieren und seine Heldentaten geheim zuhalten. Als er den Hilferufen eines Mädchens folgt, trifft er auf  Gloria Alvarez und deckt ein dunkles Geheimnis auf: Eine feindliche Macht bedroht seine Heimatstadt Smallville. Zusammen mit seiner besten Freundin Lana Lang macht er sich auf die Suche nach der Wahrheit. Denn bevor Clark die Welt retten kann, muss er zunächst Smallville beschützen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2019

Ein gemächlicher Coming-of-Age-Roman über die Anfänge einer Legende...

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Als bekennender Fan von DC und Fantasy musste ich natürlich nach "Wonderwoman - Kriegerin der Amazonen" und "Catwoman - Diebin von Gotham City" auch noch dieses Buch lesen. Da ich weder einen der Superman-Filme ...

Als bekennender Fan von DC und Fantasy musste ich natürlich nach "Wonderwoman - Kriegerin der Amazonen" und "Catwoman - Diebin von Gotham City" auch noch dieses Buch lesen. Da ich weder einen der Superman-Filme gesehen noch einen der Comics gelesen habe, ist die Geschichte über Clark Kent vollkommenes Neuland für mich gewesen, sodass ich mit relativ niedrigen Erwartungen an die Geschichte herangegangen bin. Das ist wohl auch der Grund warum ich nicht enttäuscht war, als sich diese brandneue Superman-Adaption so ganz anders entwickelte, als ich angenommen hatte. Statt eines packenden Superhelden-Thrillers über die Anfänge einer Legende haben wir es hier mit einem recht gemächlichen Coming-of-Age-Roman zu tun, der sich vor allem eine rassistische Verschwörung im kleinen Dorf Smallville zum Thema nimmt.

Das Cover gefällt mir sehr gut, da es zu den Gestaltungen der anderen Bände der DC-Icons-Reihe passt und den WOW-Effekt des Originalcovers durch leichte Abwandlungen nicht verloren hat. Die zuckenden Blitze über einem dunklen Maisfeld versetzen sofort in die unruhigen Zeiten im ländlichen Smallville während Clark mit seinem Rucksack, seiner Brille und einer roten Jacke genau aussieht wie beschrieben. Dabei gefällt mir auch, dass man sein Gesicht nicht vollständig sehen kann, sodass die eigene Fantasie nicht gestört wird. Mitten in der düsteren, blauen Umgebung leuchtet das rote Superman-Symbol umso strahlender auf und ergibt zusammen mit dem passenden Titel einen Eye-Catcher-Effekt. Schön ist auch, dass Schriftart und Kapitelformatierung den drei vorangegangenen Teilen nachempfunden sind und somit ein direkter Bezug hergestellt wird. Ich war jedoch ein wenig überrascht, wie dünn das Buch ist und habe deshalb auch keine besonders tiefgründige Charakterstudie erwartet. Leider habe ich mit dieser Einschätzung auch Recht behalten...


Erster Satz: "Das Unwetter war fast ohne Vorwarnung gekommen."


Die Geschichte beginnt gleich sehr rasant mit einer Actionszene, auf die aber später leider keinen Bezug mehr genommen wird, sodass sie kaum mehr als ein netter Aufhänger ist. Statt uns in einen "hochspannenden Thriller über den bekanntesten Superhelden aller Zeiten" zu ziehen, wie mir das die Buchrückseite verspricht, werden wir erstmal in das Leben von Clark Kent entlassen, welches auf den ersten Blick recht normal wirkt. Er arbeitet auf der Farm seiner Eltern, ist in ein Mädchen seiner Schule verliebt, trifft sich mit seinen Freunden und wünscht sich das, was alle Jugendlichen sich wünschen: normal sein, einfach dazugehören. Leider ist er alles andere als normal und kann zu allem Überfluss seine besonderen Kräfte wie Schnelligkeit, Stärke, Röntgenblick, Eisatem, Laserstrahlen, Supergehör und Unbesiegbarkeit nicht kontrollieren, sodass er bei spontanen Rettungsaktionen oft mehr Schaden anrichtet als er verhindern kann. Turbulent wird es erst als in Smallville immer wieder junge Mexikaner verschwinden und die Bevölkerung durch ein neues Gesetz in zwei Lager aufgeteilt wird. Schafft es Clark zusammen mit seiner Möchtegern-Journalistin-Freundin Lana und dem Sohn des reichen Gönners Mankins der Stadt, das Rätsel um die Verschwundenen zu lüften und die Stadt wieder zu vereinen oder taugt er doch einfach nicht zum Heldentum?


"Wer bist du?", fragte einer der Männer in ehrfürchtigem Staunen. "Ich bin niemand", antwortete Clark. Und als er das sagte, wurde ihm bewusst, dass es stimmte. Er hatte sich vollständig dem Schutz dieses in Not geratenen Mannes verschrieben. Und dabei hatte er sich selbst hingegeben. Er war zu jemand Neuem geworden. zu jemandem, der keine Furcht kannte."


Auch wenn auf diesen 352 Seiten einiges passiert, ist die Geschichte kein wirklicher Pageturner. Dazu schlägt der Autor von Beginn an ein viel zu ruhiges Tempo an. Das wäre absolut kein Problem, wenn er auch dabei bleiben würde. Stattdessen versucht er verzweifelt durch wohlüberlegte Actionszenen, Verfolgungsjagden, Einbrüchen und Schießereien Spannung aufzubauen, was zwar gelingt aber leider an manchen Stellen etwas gezwungen wirkt. Auch die aufkommende Rassismus-Problematik in Smallville war definitiv eine gute Idee, da das die aktuelle politische Richtung gut widerspiegelt. Leider bleibt für eine tiefergehende Betrachtung des Themas aber nicht ausreichend Zeit, sodass von der Idee nur ein paar Lebensweisheiten in Holzhammermanier und ein zwiegespaltenes Setting mit wütenden, prügelnden Mobs und ängstlichen Demonstranten, das der Geschichte zwar gut steht, jedoch wenig Eindruck hinterlässt, übrigbleibt.

Dann bleibt noch der Superhelden-Kern der Geschichte, der leider ebenfalls zu kurz kommt. Die rätselhaften Vorkommnisse in Smallville stehen hier eindeutig im Vordergrund und Clarks wachsendes Heldentum und sein Umgang mit den neu erwachenden Kräften wird eher am Rande behandelt. So erfahren wir zwar durchaus etwas über seine Krypton-Herkunft, seine Fähigkeiten und Clark Kent kann diese Rolle auch durchaus ausfüllen, eine tiefgreifendere Charakterisierung oder weitere Informationen über das altbekannte Maß hinaus erhalten wir jedoch nicht. So wirkt sein Superhelden-Ich fast wie ein Fremdkörper in der Geschichte und mir viel es auch ein bisschen schwer seine Heldenseite mit seiner Außenseiterseite zusammenzubringen. Zum Glück wusste ich nicht besonders viel über die Original-Superman-Geschichte, sodass ich hier nichts vermisst habe. Als wirklicher Superman-Fan, wird man die Geschichte aber wohl etwas zu fad und oberflächlich finden.


"Seit Clark ein kleiner Junge gewesen war, fragte er sich, was seine Aufgabe war. Als er noch jünger war, hatte er sich gesagt, es sei die Arbeit auf der Farm. Die Bestellung des Landes. Sich um die Tiere kümmern. Und das alles war ihm auch immer noch wichtig. Aber in letzter Zeit hatte er sich gefragt, ob es nicht doch noch etwas Größeres gab, wofür er auf diese Erde gekommen war."


Also was bleibt noch übrig wenn man die etwas künstlichen Actionszenen, die wunderbar angedachte aber leider zu kurz gekommene Rassismus-Problematik und den ebenfalls nicht genug dominierenden Superman-Kern der Geschichte außer Acht lässt? Ein gemütlicher aber erstaunlich intelligenter Coming-of-Age-Roman über einen orientierungslosen Jugendlichen, der seinen Platz in der Welt sucht. Für Heldenepos ist es hier viel zu früh, stattdessen dürfen wir sehen, wie Clark an sich zweifelt, ein Zuhause sucht, um Vertrauen in sich selbst ringt, neue Freunde findet, seinen Mut zusammennimmt um auf ein nettes Mädchen zuzugehen und sich seiner Verantwortung stellt. Wir erhalten hier einen wundervollen Blick hinter das perfekte Gesicht im Cape und lernen einen jungen, verletzlichen, leidenschaftlichen Clark Kent kennen, der noch in seine Rolle als Superman hineinwachsen muss.

Um eine wirklich aussagekräftige Charakterentwicklung zu beinhalten ist die Geschichte leider zu kurz aber dennoch können wir erahnen dass das der Anfang einer großen Heldengeschichte ist und auf den jungen Mann, der uns so ans Herz gewachsen ist noch viele spannende Abenteuer zukommen werden. Die Nebenpersonen sind allesamt sehr interessant und bereichern die Geschichte mit ihrem Auftreten, leider bleiben sie aber auch eher blass. Lex Luthor und Lana Lang kennt man ja aus der späteren Geschichte (super ist, dass es leise Andeutungen zu Lex´ späterer Antagonistenrolle und Clarks kommender Beziehung zu Lana gibt), Gloria und Bryan sind dagegen neue Erfindungen des Autors. Leider müssen wir Clark auch schon wieder verlassen bevor seine richtige Geschichte losgeht, dennoch hat dieser kurze Einblick Eindruck bei mir hinterlassen. Schlussendlich nicht wegen der Action oder seinen Kräften, sondern weil mich der Charakter von Clark Kent, dem heldenhaften Außenseiter, gut gefallen hat.


"Das Leben, begriff er, war etwas zutiefst Kompliziertes. Es war voller Wunder und Staunen und Schönheit, aber es war auch voller Kummer und Einsamkeit. Vielleicht war es genau das, was es so wertvoll machte. Man konnte nie wissen, was einen als Nächstes erwartet oder wer in die eigene Welt hinein oder aus ihr hinaustreten könnte. Und die Wahrheit war, dass alle gemeinsam ihren Weg durch dieses Mysterium hindurch zu erkunden hatten.
Deshalb war es für Clark so wichtig, Menschen zu helfen.
Weil alles Leben, begriff er langsam, in Wirklichkeit ein einziges Leben war. Und was wäre, wenn alle es so sehen könnten?"


Fazit:

Statt eines packenden Superhelden-Thrillers über die Anfänge einer Legende haben wir es hier mit einem recht gemächlichen Coming-of-Age-Roman zu tun, der sich vor allem eine rassistische Verschwörung im kleinen Dorf Smallville zum Thema nimmt. Wenn man hier kein Heldenepos erwartet, wird man Gefallen an dem Blick auf den Jungen hinter dem großen Namen finden und ihm gerne dabei zusehen, wie er sich für andere stark macht, seinen Platz in der Welt sucht und Verantwortung übernimmt...

Veröffentlicht am 16.10.2019

anders als erwartet

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Wie war ich auf diesen letzten DC Superhelden dieser Reihe gespannt! Ich bin ein großer Superman Fand und habe bis jetzt alle Filme und Serien um diesen Charakter gesehen daher war ich sehr gespannt auf ...

Wie war ich auf diesen letzten DC Superhelden dieser Reihe gespannt! Ich bin ein großer Superman Fand und habe bis jetzt alle Filme und Serien um diesen Charakter gesehen daher war ich sehr gespannt auf dieses Buch. Wenn man das ein oder andere Feedback mitbekommen hat, gibt es auch hier wieder sehr unterschiedliche Meinungen. Für mich ist Superman schon immer der erste echte Superheld im eigentlichen Sinne gewesen, da er der Urvater aller späteren Comic Superhelden ist. Außerdem ist er jemand mit den umfangreichsten Kräften wenn man so will. Aber auch der stärkste Held hat eine Schwäche auch wenn diese in den Comics viel später erfunden wurde. Kryptonit. Ein Gestein von seinem Heimatplaneten. Dazu kommt, so finde ich, das viel Mitgefühl mit den Menschen empfindet und dies zeitweise auch als Schwäche gezählt werden könnte. Aber ich schweife ab. Viele finden, auch in meinem Freundeskreis, Superman nicht interessant genug oder gar langweilig. Ihm kann kaum etwas anhaben und wirkt für viele zu glatt. Das finde ich nicht. Er verkörpert für mich den einzig wahren Helden der viel Mitgefühl mit sich trägt, für eine Rasse zu der er nicht gehört.

Ich war gerade am Anfang schon ein wenig skeptisch, dennoch konnte mich dieser Band für sich überzeugen. Mich konnte das Buch von der ersten Minute an packen. Ich muss leider aber sagen das die Geschichte selbst nicht viele Informationen preis gab. Clark Kent wächst in Small Ville bei seinen Eltern auf und merkt immer mehr das etwas in ihm vorgeht. Ich habe die Serie Small Ville geliebt und irgendwie hat es mich gleich daran erinnert. Mir hat es gefallen das der Autor immer wieder die Superman Aspekte eingebracht hat, denn gerade hier befindet sich Superman am Anfang seiner Reise. Ich mochte es ganz gern da er sich selbst und seine Kräfte noch nicht richtig einschätzen konnte. Dabei vergisst er aber manchmal wie stark er ist, wenn er jemanden hilft. Clark ist hier noch nicht perfekt und kämpft noch mit seiner Rolle in dieser Welt. Und das fand ich toll. Okay, ich muss ehrlich gestehen das eigentlich gehofft hatte das die Geschichte beim Daily Planet anfängt wo er immer mehr als Superman einzugreifen.



“Wer bist du?”, fragte einer der Männer in ehrfürchtigem Staunen. “Ich bin niemand”, antwortete Clark. Und als er das sagte, wurde ihm bewusst, dass es stimmte. Er hatte sich vollständig dem Schutz dieses in Not geratenen Mannes verschrieben. Und dabei hatte er sich selbst hingegeben. Er war zu jemand Neuem geworden. zu jemandem, der keine Furcht kannte.”



Ich habe gerne mitverfolgt wie er langsam aber sicher sich in seiner Rolle einfindet und Clark langsam aber sicher zu Superman wird. Ich fand die Geschichte an sich spannend und unterhaltsam gestaltet. Zudem wurde die Handlung ziemlich gut verpackt sodass die Rollen zwischen gut und Böse nicht klar ersichtlich waren und dabei vieles offen blieb. Neben Clark kommen viele weitere Charaktere ins Spiel die man vom Namen her kennt. Da wäre zum Beispiel Lex Luther den er hier aber noch gar nichts als Feind hat oder aber Lois Lane, die hier eher nur namentlich erwähnt wird.

Ansonsten gefiel mir dieser Mix zwischen klassischen Superman und ein wenig Thriller ganz gut. In Small Ville verschwinden immer mehr Mitbürger was viele Frage aufwirft. Was so typisch für eine Superman Geschichte ist das ein Flugzeug oder Hubschrauber im Flug aufgefangen werden muss um die Passagiere zu retten. Ich wusste das so eine Szene mit eingebaut wird da es doch das typische Superman Ding ist. Dies störte mich aber nur ein klein wenig. Was ich schade fand das die Spannung zum Ende hin leider etwas weniger wurde, wobei sie da ja hätte stärker sein müssen. Schade fand ich aber definitiv das die geheimnisvollen Vorkommnisse in Small Ville weit mehr im Vordergrund gerückt worden als Clarks wachsende Kraft. Dieses wurde alles nur am Rande behandelt und teilweise ziemlich schnell. Deswegen fehlt es der Figur leider etwas an Tiefgang. Da ich viel über diesen Superhelden weiß war ich schon etwas enttäuscht, da hätte man deutlich mehr charakterlich rausholen können. Deswegen empfand ich die Story, wie ich bereits erwähnte, manchmal etwas Spannungsarm.

Hier wird auch gut das Thema Immigration eingebracht was mir ganz gut gefallen. Denn heutzutage ist es sehr wichtig darüber zu sprechen. Dennoch blieb nicht ausreichend Zeit dies weiter auszuführen so hinterließ kaum einen bleibenden Eindruck. Wie ich bereits die Szene mit dem Flugzeug erwähnte gibt es einige Actionszenen, doch leider wirkte auch manches ziemlich gezwungen um irgendwie Spannung aufzubauen.



“Superman – Dawnbreaker” ist ein netter Zusatz einer Superman Geschichte. Sie ist zeitweise spannend sowie unterhaltsam. Gerade wenn es um Clarks Kräfte geht, fehlte die nötige tiefe, da diese sich nach und nach zeigen und entwickeln und einige Probleme mit sich bringen. Da hätte ich mir gern mehr Informationen und Tiefgang gewünscht. Mir gefiel an sich der Plot, die Charaktere und der Spannungsaufbau wobei letzteres am Schluss leider etwas nach ließ. Natürlich hoffe ich ja das irgendwann noch weitere Charaktere folgen oder die Bösewichte ihre ganz eigene Sicht der Dinge bekommen. Das hätte doch was oder? Ein Buch über den Joker.