Kräfte sind eben nicht alles
Wenn ich mich bisher an etwas sehr wenig getraut habe, dann an große Fantasy-Epen. Ihre gewaltigen Welten, die Vielzahl der Charaktere und Stämme und natürlich die Zauber, Banne und Kräfte schreckten mich ...
Wenn ich mich bisher an etwas sehr wenig getraut habe, dann an große Fantasy-Epen. Ihre gewaltigen Welten, die Vielzahl der Charaktere und Stämme und natürlich die Zauber, Banne und Kräfte schreckten mich bisher immer etwas ab, da ich angst hatte zu schnell die Orientierung zu verlieren. Zumindest beim ersten Band der „Sa Xera Ka Maltos“-Reihe war dies nicht der Fall. Ich fühlte mich sehr wohl in dieser Welt, auch wenn ich mich gerade anfangs etwas erschlagen, von den neuen Begriffen, fühlte.
Was mir gleich auffiel, war das Format des Buches, welches deutlich kleiner wirkte als ein Standard-Taschenbuch. So lag es zwar gut in der Hand, aber leider wurde dadurch auch die Schrift etwas zu klein, die dazu auch noch sehr blass wirkte. Ich hatte somit nicht mit der Geschichte oder dem Schreibstil zu kämpfen, sondern es überhaupt lesen zu können. Allerdings habe ich dies dem Autor schon mitgeteilt, welcher dies in folgenden Auflagen ändern möchte.
So, nachdem ich erst einmal ein wenig Kritik austeilen musste, möchte ich nun zu den positiven Aspekten des Buches kommen, welche es tatsächlich reichlich gab. Zuallererst einmal die Gestaltung des Covers, welches mir sehr gut gefiel. Hier wurde ganz klar bewiesen das sich ein Buch auch nur mit schwarz und weiß als Farben sehr gut hervorheben kann. Über was ich mich zudem sehr freute, war die Karte, welche auf der Rückseite und im Inneren zu finden war und die wichtigsten Orte kennzeichnete. Ich mag sowas ja sehr, besonders wenn die Welt etwas größer ausfällt.
Doch nicht nur das Äußerliche konnte überzeugen, sondern auch die Geschichte über den jungen Xaladin el’Kaer. Es war spannend zu erleben, wie er als Junge ohne Kräfte sein Leben meisterte, besonders da er einen geradezu legendären Vater hatte. Das Spiel zwischen beiden war immer sehr interessant, da es zwischen Vater/Sohn- und Lehrer/Schüler-Momenten wechselte. Auf der Reise, welche man schließlich mit Xaladin antrat, gab es eine Menge zu entdecken, was noch mehr Spaß machte, da man sehr viel Wert auf Details gelegt hatte. Neben dieser Reise wechselte man allerdings auch zu anderen Charakteren, die ich noch nicht so ganz einordnen konnte. Dies lag vorallem daran, das es teilweise komplett verschiedene Stränge waren, die zumindest in diesem Band noch nicht zueinander fanden. Aus meiner Sicht hätte man dies lassen können und sich nur auf Xaladin konzentrieren sollen, da das Hauptaugenmerk ja trotzdem auf ihm lag.
Ja, der Autor versuchte möglichst viel seiner Welt in dieses Buch zu drücken, was er hätte nicht tun müssen. Mir hätte es besser gefallen, die Welt in aller Ruhe kennenzulernen und nach und nach neue Charaktere und deren Geschichten mit einzubauen. Trotz viel drumherum, waren die Kämpfe, und von denen gab es nicht wenige, ein absolutes Highlight. Sie fühlten sich echt an und war bis ins kleinste Detail durchdacht. Wo ich schon bei Details bin. Der Autor hat tatsächlich ein Fandom-Wiki für sein Buch erstellt, in dem man alles erklärt bekommt. Das nenne ich wahre Hingabe.
Trotz Kritik freue ich mich schon auf den 2. Band der Reihe, welcher hoffentlich ein paar Fragen beantwortet, die sich in diesem stellten. Denn wenn eines zu merken war, dann das die Geschichte als Reihe geplant ist. Es bleibt somit spannend.
Mein Fazit
Der Einstieg in die Welt von Maltos war spannend und voller fantastischer Begebenheiten, aber auch ein bisschen zu überfüllt mit Geschichten, die man daraus erzählen wollte. Für Fans großer Epen auf jeden Fall eine Empfehlung.