„Wenn Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln, wenn sie groß sind, verleih ihnen Flügel.“ Johann Wolfgang von Goethe
Wenn Kinder auf Bäume klettern, sich an den Ästen festhalten und Halt suchen, oder sich im Blätterdickicht verstecken, dann zählt das wohl zu den schönsten Kindheitserinnerungen.
Maximilian Moser geht ...
Wenn Kinder auf Bäume klettern, sich an den Ästen festhalten und Halt suchen, oder sich im Blätterdickicht verstecken, dann zählt das wohl zu den schönsten Kindheitserinnerungen.
Maximilian Moser geht diesen Erfahrungen auf den Grund und erläutert, warum auf Bäume klettern, in Laubhaufen springen und das Entdecken von Waldbewohnern so wichtig ist für die Entwicklung von Kindern.
Dabei holt er, für meine Begriffe, manchmal einfach viel zu weit aus und verlässt den Waldpfad, um die größeren Zusammenhänge zwischen Spüren, Entdecken und Erleben zwar für Erwachsene verständlich zu erklären, aber er verliert dabei die Welt der Kinder aus den Augen.
Das Buch enthält unglaublich viele wissenschaftliche Erkenntnisse, die die Zauberkraft und Magie des Waldes für die Kinder mitunter vollkommen in den Hintergrund drängen. Ich halte es zwar nicht minder wichtig, die Zusammenhänge zwischen Gehirnaktivitäten, Verflechtung von Nervenbahnen und dem Schulen des Gleichgewichts- & Tastsinns zu erkennen, aber wenn ein Buch mit dem Aufruf "Kinder brauchen Bäume - Mit Ideen und Anregungen, was Familien im Wald gemeinsam erleben können" auf sich aufmerksam macht, erwarte ich auch entsprechenden Inhalt.
Es bleibt vieles in der Welt der Erwachsenen behaftet, was sich manchmal nur schwer auf die bedürfnisorientierte und kindgerechte Durchführung abändern lässt. Manche Anregungen sind aber durchaus nachahmens- & empfehlenswert, wie z B: das Anlegen eines Moosgartens, die 5-Tage-Sinnesübung, Zählen der Jahresringe eines Baumes, Waldbaden für und mit Kindern.
Das Buch an und für sich bietet gute Denkansätze, aber die magische Welt der Zauberbäume und Feengärten bleibt in großen Teilen leider verborgen.