Cover-Bild 33 Bogen und ein Teehaus
(1)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
6,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 144
  • Ersterscheinung: 28.09.2018
  • ISBN: 9783551317469
Mehrnousch Zaeri-Esfahani

33 Bogen und ein Teehaus

Was fühlt ein Kind, wenn es plötzlich seine Heimat verliert und flüchten muss?
Glücklich wächst die kleine Mehrnousch in der schönen Stadt Isfahan im Iran auf – bis nach dem Sturz des Schahs alles anders wird und der neue Machthaber Ayatollah Chomeini eine Willkürherrschaft errichtet. Als Mehrnouschs 14-jähriger Bruder Mehrdad in den Krieg geschickt werden soll, flieht die Familie über Istanbul und Ostberlin nach Westdeutschland. Eine Odyssee durch viele Flüchtlingsheime beginnt, ein Wechselbad aus Hoffnung und Verzweiflung. Bis Mehrnouschs Familie endlich eine neue Heimat findet.

Fluchterlebnisse aus erster Hand: berührend, realistisch und leicht zu lesen
Die Protagonistin teilt ihren Vornamen nicht zufällig mit der Autorin: Mehrnousch Zaeri-Esfahani verarbeitet in ihrem preisgekrönten Roman eigene Erinnerungen. Das macht „33 Bogen und ein Teehaus“ zu einem besonders wahrhaftigen Buch, das Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren einen wirklichkeitsnahen Einblick in die Realität von Geflüchteten ermöglicht. 

Was es bedeutet, unter Lebensgefahr aus seiner gewohnten Umgebung herausgerissen zu werden, macht der Roman fühl- und greifbar – unterstützt von kunstvollen schwarz-weißen Vignetten, die der Bruder der Autorin gezeichnet hat. Obwohl die Schrecken von Krieg und Vertreibung allgegenwärtig sind, bleibt der Tonfall durchgehend hoffnungsvoll.

Durch seine knappe Länge ist das Buch auch für leseunwillige Kinder und Jugendliche geeignet. Zudem empfiehlt sich der Einsatz als Schullektüre im Deutsch- oder Geschichtsunterricht.

»Leicht zu lesen wie ein Märchen und prallvoll mit erlebter Wirklichkeit.« St. Galler Tagblatt

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2021

Flucht aus dem Iran

0

INHALT:

In diesem autobiografischen Roman erzählt die Autorin von ihrer unbeschwerten Kindheit in gehobenen Verhältnissen im Iran Ende der 70er Jahre. Doch die Probleme und politischen Verhältnisse der ...

INHALT:

In diesem autobiografischen Roman erzählt die Autorin von ihrer unbeschwerten Kindheit in gehobenen Verhältnissen im Iran Ende der 70er Jahre. Doch die Probleme und politischen Verhältnisse der Erwachsenenwelt dringen zunehmend in Mehrnouschs heile Welt hinein, verändern sie und ihre Familie. Erhoffen sich alle zunächst vom Sturz des Schahs und der Rückkehr Chomeinis eine bessere Zukunft für das Land, wird schnell klar, dass das genaue Gegenteil der Fall ist. Bespitzelung, Drangsalierung, Verbote und Beschränkung beinahe aller Menschenrechte sind an der Tagesordnung. Als schliesslich auch Mehrnouschs Bruder als Kanonenfutter in einem unsinnigen Krieg dienen soll, sieht die Familie in der heimlichen Flucht aus der Heimat die einzige Überlebensmöglichkeit für alle. Sie landen zuerst in der Türkei, müssen von dort zunächst nach Ost-, dann nach Westberlin flüchten.

MEINE MEINUNG:

In diesem Kinderbuch schildert die Autorin ihren Weg bewusst aus der Perspektive des Mädchens. Auch Nebensächlichkeiten jenseits oder gerade trotz der harten Realität sind ihr wichtig zu erwähnen. Als erwachsene Leserin weiss man um das Schreckliche, das aus Kindersicht umschrieben oder angedeutet wird. Und man schämt sich für die teilweise menschenunwürdigen Verhältnisse, in denen traumatisierte Flüchtlinge unterkommen müssen. Und doch gelingt es dem Kind immer wieder, bei allem Schweren auch Schönes zu entdecken, auch dank zugewandter und einfühlsamer Lehrpersonen oder Kinder. Und nicht zuletzt ist es der enge Zusammenhalt zwischen den Geschwistern und mit den Eltern, der Mehrnousch ihr Schicksal ertragen hilft.

Jedem Kapitel stellt die Autorin die Beschreibung desjenigen Flusses voran, der durch die Gegend fliesst, in welcher sie sich gerade befindet. Eingerahmt wird die gesamte Geschichte von der Katastrophe in Tschernobyl. Auch dort waren Menschen zur Flucht gezwungen, gleichzeitig war das ein Geschehen, das die kindliche Mehrnousch noch nicht verstehen und einordnen konnte, als sie davon im Fernsehen Bilder sah.

FAZIT:

Die Autorin hat einen spannenden und bewegenden autobiographischen Roman geschrieben, welcher sehr gut für LeserInnen ab 11 geeignet ist. Es gelingt ihr, eine schwierige Thematik, die leider immer noch und immer wieder traurige Realität für viele Menschen ist, auf kindgerechte Weise zu vermitteln.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere