Cover-Bild Als ich Amanda wurde
8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 08.09.2017
  • ISBN: 9783423432337
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Meredith Russo

Als ich Amanda wurde

Roman
Barbara Lehnerer (Übersetzer)

Über die erste Liebe und die Angst, nicht akzeptiert zu werden
Amanda Hardy hieß nicht immer Amanda. Früher war sie Andrew. Jetzt hat sie endlich die Operationen und die lange Hormontherapie hinter sich und ist auch biologisch ein Mädchen. Bei ihrem Vater in Tennessee, wo niemand sie kennt, möchte sie ein neues Leben beginnen. Zunächst scheint das auch zu klappen: Plötzlich gibt es Freundinnen statt Mobbing und bewundernde Blicke von Klassenkameraden. Doch dann verliebt sich Amanda. So richtig. Mit Grant erlebt sie eine wunderschöne Zeit. Er vertraut ihr und eigentlich will Amanda auch ihm vertrauen und ihm von ihrem früheren Leben erzählen. Nur wie? Amanda setzt auf Zeit – ein gefährliches Spiel ...

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Jecke in einem Regal.
  • Jecke hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2017

10 Gründe, wieso ich Als ich Amanda wurde mochte

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1) Alles richtig gemacht.

Fassen wir mal zusammen: Das Buch handelt von einer Transfrau, wurde von einer Transfrau geschrieben und zeigt eine Transfrau auf dem Cover. Muss ich dazu noch mehr sagen? Besser ...

1) Alles richtig gemacht.

Fassen wir mal zusammen: Das Buch handelt von einer Transfrau, wurde von einer Transfrau geschrieben und zeigt eine Transfrau auf dem Cover. Muss ich dazu noch mehr sagen? Besser hätte es nicht sein können.

2) Es ist divers

Ich bin mittlerweile nur noch bedingt ein Fan davon, dass Themen, die Diversität betreffen, explizit als Thema in einem Roman aufgegriffen werden. Mittlerweile finde ich es schöner, wenn das alles als etwas ganz normales behandelt wird. Dennoch ist die in Punkt 1 genannte Mischung genau der Grund, weshalb ich es hier mehr als angebracht finde. Meredith Russo weiß wovon sie schreibt und arbeitet darüber hinaus einen wichtigen Abschnitt ihres Lebens literarisch auf.

3) ... und nicht divers.

Als ich Amanda wurde zeigt uns ganz klar, dass unsere Gesellschaft noch nicht soweit ist, divers zu denken und jeden Menschen so zu akzeptieren, wie er ist. Meredith Russo beschönigt in ihrem Buch nichts. Was sie aber auch nicht tut: Sie überzieht nichts und stellt es real und ohne Übertreibungen dar.

4) Amanda

Amanda ist so cool. Ich habe sie direkt richtig lieb gewonnen und das steigerte sich Seite um Seite und Satz um Satz mehr. Es gibt selten Protagonisten die eine Mischung aus "absolutes Mädchen" und "unglaublicher Nerd" sind aber genauso ist Amanda und das mochte ich so sehr. Ich bin mir ganz sicher, dass auch ihr sie mit dieser Art ins Herz schließen werdet.

5) Bee

Bee ist ein sehr interessanter Charakter. Ich habe im Verlauf des Buches mehrmals meine Meinung über sie geändert und ich denke das wird euch ganz genauso gehen. Dennoch ist Bee meiner Meinung nach unglaublich wichtig für das Buch und ein guter Grund, wieso das Buch genauso funktioniert, wie es funktioniert.



6) Die Kraft der Eltern

Ich habe das Gefühl, wir klappern hier fast alle Charaktere ab aber diese sind einfach fantastisch umgesetzt worden. So auch Amandas Eltern, die damit konfrontiert werden, dass Amanda trans* ist. Sie gehen sehr unterschiedlich mit dem Thema um und machen im Verlauf der Handlung viele Fehler und treffen viele falsche Entscheidungen. Sie entwickeln sich jedoch ebenso stark, wie Amanda selbst und geben dem Leser viele neue Eindrücke.

7) Highschool-Zeit

Wir alle wissen, dass Schule manchmal unglaublich gemein ist. Nicht die Schule selbst sondern Mitschüler. Genau das muss auch Amanda feststellen. Sie hat zwar mit anderen Problemen zu kämpfen, als viele von uns, aber im Grunde genommen kommt es doch auf das gleiche hinaus. Es geht darum, seinen Platz im Leben zu finden und somit eröffnet uns Amandas Highschool eine Welt, die wir alle nur zu gut kennen.

8) Rückblenden

Am Ende vieler Kapitel bekommen wir kleine Rückblenden in Amandas Vergangenheit. Ich habe mich häufiger dabei ertappt, wie ich mich Kapitel um Kapitel nur auf diese Rückblenden gefreut habe, denn sie gehörten mit zu meinen Highlights. In ihnen erfährt man verschiedene Etappen aus Amandas Leben und die sind größtenteils sehr schockierend und bedrückend. Genau deshalb liegt in ihnen aber auch sehr viel Kraft.

9) Sogwirkung

Hierzu muss ich nicht viel sagen. Das Buch selbst entwickelt eine so enorme Sogwirkung, dass ich es in zwei Lesesessions ausgelesen habe. Der Satz "Nur noch ein Kapitel" wiederholt sich in Endlosschleife bis zum Ende des Buches und nach dem letzten Kapitel will man mehr. Das macht ein gutes Buch aus.

10) Star Wars

Und den letzten Punkt habe ich mir bis zum Ende aufgehoben. Star Wars. Können wir bitte einmal alle ganz erstaunt und fasziniert schauen, weil der Begriff Star Wars in den 10 Gründen für ein zeitgenössisches Buch auftaucht? Wie die Autorin selbst, ist auch Amanda ein riesiger Star Wars Fan (Habe ich schon erwähnt, dass ich Star Wars liebe?) und findet schnell einen Seelenverwandten. Mein absolutes Highlight war die im Buch adaptierte Szene zwischen Han und Leia aus The Empire Strikes Back. Was es damit auf sich hat, müsst ihr allerdings selbst lesen.

Veröffentlicht am 11.05.2018

✎ Meredith Russo - Als ich Amanda wurde

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Das Thema Transgender ist mir in einem Buch bisher noch nicht begegnet. Mir ist die Bedeutung des Begriffes jedoch geläufig und so war ich gespannt, wie die Autorin das Thema umsetzen wird.

Amanda wird ...

Das Thema Transgender ist mir in einem Buch bisher noch nicht begegnet. Mir ist die Bedeutung des Begriffes jedoch geläufig und so war ich gespannt, wie die Autorin das Thema umsetzen wird.

Amanda wird sehr sympathisch dargestellt. Sie bekommt ein Gesicht und hat Charakter. Durch die Ich-Erzählung aus ihrer Sicht kann man sich gut in sie hineinversetzen. Man erlebt mit, wie es ihr derzeit (er)geht und durch die Rückblenden erfährt man einiges aus der Zeit vor den Operationen.
Dass Amanda so stark herüberkommt, liegt sicher auch daran, dass die Autorin weiß, worüber sie schreibt, denn sie selbst hat diesen Prozess durchlaufen.

Die Nebendarsteller kommen ebenfalls authentisch rüber. Auch wenn das Hauptaugenmerk auf Amanda liegt, finde ich, dass die unterschiedlichen Reaktionen auf ihre Geschichte gut dargestellt wurden. Mir gefiel vor allem, dass es nicht nur 08/15-Reaktionen waren, die man sowieso vermutete.

Der Schreibstil der Autorin machte es einem einfach, dem Geschehen zu folgen. Ihre Worte sind der Zielgruppe angemessen.

Besonders gut fand ich das Nachwort. Ich finde, das brauchte man auch, denn während der Story tauchen so ein paar Fragen auf. Und 300 Seiten können nicht alle beantworten. Im Nachwort jedoch erklärt Meredith Russo so einiges und man versteht, wieso es genau so niedergeschrieben wurde.

Dennoch finde ich, hätte man hier gut einige Zeilen anhängen können. Mir kam es ein wenig so vor, als wollte die Schriftstellerin die Leser nicht mit zu vielen Informationen überfordern bzw. sie nicht mit einem zu langen Zeitraum langweilen. Aber genau diesen Zeitraum hatte ich erwartet. Ich denke, sie hätte uns hier ein wenig mehr zumuten können.

Nichtsdestotrotz finde ich dies einen guten Beitrag und ich empfehle das Werk gerne weiter.

©2018

Zitat:

»"Mut setzt voraus, dass man eine Wahl hat. Ich bin einfach nur ich selbst, [...]"« (S.202)