Weder tiefgängiger Liebesroman noch packender Krimi...
Klappentext: Sommerburg – eine verschlafene 800 Seelengemeinde, irgendwo im Norden Deutschlands. Ein Dorf, dessen Bewohner so akkurat und tadellos wie aus einer Reklame zu sein scheinen. Bis zu dem Tag, ...
Klappentext: Sommerburg – eine verschlafene 800 Seelengemeinde, irgendwo im Norden Deutschlands. Ein Dorf, dessen Bewohner so akkurat und tadellos wie aus einer Reklame zu sein scheinen. Bis zu dem Tag, an dem eine brutale Mordserie den Ort erschüttert und Jonathan, der junge Pastor, sich in eine Prostituierte verliebt. Während die männlichen Bewohner nach und nach tot mit einem Fleischermesser in der Brust aufgefunden werden, zeigen die Einwohner allmählich ihr wahres Gesicht. Und auch Jonathan muss vor seiner Gemeinde zugeben, dass er bei Weitem nicht so fromm ist, wie alle bisher geglaubt haben ...
Fazit: 'Blutpsalm' von Meredith Winter erzählt die Geschichte von einer vergangenheitseinholenden Prostituierten und einem jungen Pastor im einem norddeutschen Dorf, wo es in der Adventszeit als anderes als besinnlich hergeht und doch ist die Liebe nicht weit entfernt.
Es gelingt der Autorin mit ihrer flüssigen und klaren Schreibstil, der mit originären Dialogen der beiden Hauptakteure und deren Gedankenwelt für dynamisches Lesevergnügen sorgt, einen direkten Anstieg in die Story und räumt mit dem Klischee der katholischen Gottesdiener auf. Das knapp 210 seitige Schriftstück lässt den Leser durch eine echtzeitliche Datierung und beinah lückenlosen Handlungsverlauf von Anfang an am Geschehen fast hautnah teilhaben, denn Meredith Winters Erzählweise projektziert gestochen scharfe Kopfkinobildfrequenzen von der ersten bis zur letzten Zeile an die Innenaugenleinwand des Lesers. Neben moderner Kommunikationssprache und lebhaften Handlungsbeschreibungen und Schauplatzschilderungen bedient sich die Autorin auch die emotionalen Thematiken der heutigen Zeit und verlieht 'Blutpsalm' damit etwas 'Besonderes', was aber der Brutalität wie Kriminalität die Schau stiehlt und den Roman zu einer kurzweiligen literarischen Alltagsflucht macht.
Obwohl es sich beim 'Blutpsalm' um eine rachsüchtigen Lesestoff handelt, bekommt der Leser nur knisterndes Gefühlsbad, kaltherzige Tatendrang und verschneite Lokalität geboten. Für Krimis- wie Thrillerfans keine spannungsbogenstraffes Lektüre, da es zu viel Erotikelemente und Liebesbänge ' die Oberhand hat...2,5 Sterne