Auf dem Weg nach Hause
Er hat sehr viel erlebt in seinen erst 17 Lebensjahren. Schön als Sohn wurde er von anderen als besonders betrachtet aufgrund seiner markanten Schulterblätter, seine Andersartigkeit. Während des Krieges ...
Er hat sehr viel erlebt in seinen erst 17 Lebensjahren. Schön als Sohn wurde er von anderen als besonders betrachtet aufgrund seiner markanten Schulterblätter, seine Andersartigkeit. Während des Krieges war er in einem Lager, würde aufgepäppelt von einer jungen Frau, die beiden kamen sich näher. Aber es war nicht unbedingt Liebe, die die beiden verband. Dann macht er sich auf den Weg nach Nord, lange ist es her, dass er dort gelebt hat. Aber es ist sein Ziel. Sein Kompass zeigt ihm den Weg. Begleitet wird er von einem Jungen und einem Kind.
"Nord" von Merethe Lindstrøm @matthesundseitzberlin, aus dem Norwegischen übersetzt von Elke Ranzinger liest sich wie ein Bericht, teilweise wie eine Monolog, ja einem Tagebuch. Ein Krieg ist zu Ende, doch der Weg des jungen Mannes, welchen ich in dem Roman auf Schritt und Tritt begleiten durfte, ist von den Folgen eben dieses Krieges gesäumt. Bomben- und Granatenkrater, Leichen, verfallene Häuser, Überlebende, welche ein bitterarmes und elendes Dasein fristen. Aber hier und da gibt es ein Stück Brot von Anwohnern, ein paar Konserven aus einem verlassenen Keller, ein Weggefährte und ein Kind, dessen sich die beiden schließlich annehmen.
Für mich war die Lektüre rastlos, bedrückend, verstörend, zum Teil verwirrend. Aber da war auch Hoffnung zwischen den Zeilen. Ein Highlight war das Buch für mich zwar nicht, aber trotzdem äußerst lesenswert 🤗