Das Buch macht glücklich
Der Weihnachtszeit liegt ein spezieller Zauber inne; genau wie der Liebe. Beides zusammengeführt gleicht einem Feuerwerk an Magie.
Alleine der Name Malin katapultiert mich zurück in die Erinnerung an ...
Der Weihnachtszeit liegt ein spezieller Zauber inne; genau wie der Liebe. Beides zusammengeführt gleicht einem Feuerwerk an Magie.
Alleine der Name Malin katapultiert mich zurück in die Erinnerung an eine Serie aus meiner Kindheit: Ferien auf Saltkrokan! Und so wohl wie ich mich damals dabei gefühlt habe, so geborgen fühle ich mich heute beim Lesen von „Das Glück kommt mit der Weihnachtspost“. Übrigens passt ein Glögg ausgezeichnet dazu und ein wenig Schokolade ebenso.
Zur Handlung:
Greta ist wild entschlossen etwas an der Einsamkeit ihres Papas zu ändern und schreibt dem Weihnachtsmann einen Brief. So landet der bei Malin auf dem Schreibtisch. Eine Reporterin von Dagbladet und eingeteilt für die Beantwortung der weihnachtlichen Post. Der Brief rührt Malin zutiefst, während ihr Chef nur eine gewinnbringende Story dahinter vermutet. Er schickt Malin nach Orrviken in Jämtland, um eine Frau für den Vater von Greta und ihre Geschwister zu finden.
Zu den Figuren:
Malin lebt in Trelleborg und liebt ihren Beruf. Sie muss zu oft hinter der extrovertierten Kollegin Ella zurückstecken. Malin ist ein naturverbundener, ehrlicher und geerdeter Mensch, der mich sofort für sich gewinnt. Sie ist so warmherzig und liebevoll, da kann ich nicht anders, als sie tief in mein Herz zu schließen.
Anders Frykberg ist ein bekannter Regisseur, dessen Frau verstorben ist. Zurückgezogen ergibt er sich seiner Trauer. Seine drei Kinder sind sein einziger Rettungsanker. Seine Traurigkeit lässt mich mehrmals heftig schlucken.
Die Kinder Greta, zehn Jahre alt, Lasse zwölf und die vierjährige Emilia, sind eindrucksvoll und haben tolle Ideen, wie man unliebsame Frauen loswird. Zum Glück setzen sie nicht jeden Gedanken um, aber mich bringen sie damit total zum Lachen.
Oh, und nicht zu vergessen ist die leicht trunksüchtige Haushälterin Tilda. Am Anfang denke ich nur: Oha! Aber mit jeder Seite schließe ich sie tiefer in mein Herz. So eine liebevolle Seele hätte ich gerne um mich.
Zur Umsetzung:
Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, leicht zu lesen und ansprechend bildhaft gestaltet. Jakobsson reißt mich sofort mit und ich tauche kopfüber in Schweden ein. Ist die erste Hälfte des Buches eher ernster gehalten, erwischt sie mich im zweiten Teil mit jeder Menge Humor, so das ich aus dem Lachen kaum herauskomme. Das Thema Trauer ist ein Grundpfeiler dieser Geschichte und wird feinfühlig aufgegriffen und nicht lieblos an die Wand gespielt.
Jakobsson überzeugt mich mit der Entwicklung von Anders und lässt mich nahe an ihn heran. Und wie ich es von ihr gewohnt bin, bleibt auch dieses Buch nicht ohne tierischen Anschluss. Hier ist es Knut, der mich köstlich unterhält, aber ich erzähle euch nicht, um wen es sich bei Knut handelt. Im letzten Drittel verrät uns Greta sogar Tildas Pfefferkuchen Familiengeheimrezept, das ich definitiv ausprobieren werde.
Überhaupt sind die Briefe an den Weihnachtsmann ein absolutes Highlight in diesem Buch. Gretas Gedanken, frei von der Seele geschrieben, berühren mich tief und bringen mich zum Lachen, das mir Tränen über die Wangen laufen. Das ist so grandios. Die Kapitelanfänge sind liebevoll mit Weihnachtsgirlanden geschmückt. Die Geschichte wird aus Sicht der 3. Person erzählt.
Was ausbaufähig ist:
Das Ende kommt zu abrupt. Ein paar Seiten mehr wären so wichtig und Dialoge zwischen Malin und Anders, die in die Tiefe gehen, kommen zu kurz.
Mein Fazit:
„Das Glück kommt mit der Weihnachtspost“ ist heimelig, romantisch, humorvoll und bewegend. Beim Lesen fühle ich mich megawohl. Darüber vergesse ich alles. Mit den Figuren habe ich mich schlagartig identifiziert. Dazu Schwedens zauberhafte Landschaft und ich bin rettungslos verloren.
Von mir erhält das Buch 4,5 traumhafte Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung. Wo ich keine halben Sterne vergeben kann, runde ich auf.