Selten war Metal so unterhaltsam und interessant
Da ich schon des Öfteren kleine Highlights im Verlag entdeckte, wollte ich mich nun auch an „Jungsmusik“ versuchen. Dabei hatten ich und das Buch recht wenig gemeinsam. Ich höre nämlich überhaupt keine ...
Da ich schon des Öfteren kleine Highlights im Verlag entdeckte, wollte ich mich nun auch an „Jungsmusik“ versuchen. Dabei hatten ich und das Buch recht wenig gemeinsam. Ich höre nämlich überhaupt keine Musik (und schon garnicht Metal) noch habe ich einen Hang zu Partys, bei dem der Alkohol oftmals in Sekundenschnelle verschwindet. Was wir aber gemeinsam hatten, war der Humor und genau der schaffte es die Story wirklich zu einem Highlight werden zu lassen.
Torben ist Metal-DJ und kommt zusammen mit den Leuten aus seiner Clique an einen Punkt wo man darüber nachdenken muss, was der Sinn des eigenen Lebens ist und wie eigentlich die Zukunft aussehen soll. Torben hat in der Hinsicht aber noch mehr Probleme, denn er ist in seine beste Freundin verliebt. Dass er zudem auch noch arbeitslos gemeldet ist, macht die ganze Sache auch nicht besser. Aber zum Glück gibt es da den Metal, ach und Bier.
Um es kurz zu machen, dieser Band war schonungslos, wenn es um den Verzehr von alkoholischen Getränken ging, zumal auch Hunde in den Genuss von Bier kommen durften. Hier den Moralapostel heraushängen zu lassen, fände ich aber falsch, denn hier dürfte die alte Floskel „Wir waren ja auch mal jung!“ locker ziehen. Trotzdem gab es natürlich Momente, in denen ich einfach nur dachte, dass das ja garnicht ginge. Zum Glück hielten sich die Grenzen.
Was sich weniger in Grenzen hielt, waren die Informationen zum Thema Musik und besonders zum Metaler sein. Der Autor beschrieb in kleineren Zwischenabschnitten nicht nur die verschiedenen Arten von Metal, sondern räumte auch mit Klischees auf. Ok, ein paar wurden auch bestätigt. Aber es zeigte sich eben auch das Metal leben, nicht immer nur daraus bestand es wirklich den ganzen Tag über auszuleben. Partys am Wochenende oder auf Festivals lockten dann eben auch Personen, welchen man auf den ersten Blick den Hang zu dieser Musik nicht zugetraut hätte. Am besten fand ich übrigens den Abschnitt über die sogenannte Pommesgabel. Wie ihr kennt die Pommesgabel nicht? Dann knickt mal Daumen, Mittel- und Ringfinger nach innen und dreht die Handfläche nach innen. Jetzt dürfte alles klar sein.
Auch wenn Torben im Zentrum des Geschehens stand, war es unglaublich toll etwas über seine Freude und deren Leben zu erfahren. Wie sich nämlich herausstellte, hatten so gut wie alle Sorgen, Probleme oder eben auch Entscheidungen zu treffen, welche ihr ganz Leben beeinflussten. Doch auch hier traf der Ernst stets auf den allseits anwesenden Humor und machte so manche kritische Situation zu einem puren Lachfeuerwerk.
Ja, ich bin begeistert, denn der Autor schaffte das Thema Metal, bei welchem ich sonst eher die Nase gerümpft hätte, spannend, interessant und unglaublich witzig wiederzugeben. Die Dialoge der einzelnen Charaktere waren ein Festschmaus für meine Lachmuskeln und schafften es trotzdem den Ernst des Lebens und die Hindernisse die es dabei bereithielt, toll zu verbinden. Band 2, wir sehen uns bald.
Metal, das Leben und der ganze restliche Scheiß, wäre eine tolle Zusammenfassung für dieses Buch. Fast schon ungefiltert steuerte ich mit Torben und seinen Freunden durch das Leben welches zwar stellenweise urkomisch war, aber auch mal die beinharte Wahrheit darüber offenbarte. Trotzdem war dies einer der ehrlichsten Coming of Age-Romane, die ich je gelesen hatte und das soll schon was heißen.