Sehr lesenswert!
Richtung Nirgendwo - Melodys Song
von
Michael Dissieux
Inhalt:
Drei Jahre war ich unterwegs gewesen, immer auf der Suche nach dem letzten Überlebenden. Ich kam durch Dörfer, die keine Namen mehr ...
Richtung Nirgendwo - Melodys Song
von
Michael Dissieux
Inhalt:
Drei Jahre war ich unterwegs gewesen, immer auf der Suche nach dem letzten Überlebenden. Ich kam durch Dörfer, die keine Namen mehr trugen, und Städte, die so still wie ein Friedhof waren.
Ich begann zu trinken, um die Dämonen zu vertreiben, schrie, um eine menschliche Stimme zu hören und weinte, wenn meine tote Tochter in den Nächten zu mir kam. Drei Jahre blieb ich alleine.
Dann sah ich den Rauch am Horizont ...
Cover:
Ein Cover, welches man sich genau anschauen sollte.
Es ist hervorragend gewählt und ich mag es sehr.
Meinung:
Diese Dystopie ist eher von der ruhigeren Sorte und wer wilde Action oder Zombies erwartet, ist hier definitiv falsch. Man erfährt auch nicht, was genau eigentlich geschehen ist, sondern nur das von einen Tag auf den anderen die Menschen fort waren.
Der Autor lässt tief in die Psyche des einsamen Protagonisten blicken, indem er den Leser durch Rückblicke in die Zeit vor und kurz nach der Katastrophe mitnimmt und ihn die Einsamkeit und Verzweiflung der Figur nicht nur vor Augen führt, sondern hautnah mit erleben lässt.
Der Schreibstil ist locker gehalten, sodass man problemlos durch die Seiten gleiten kann. Die bildhaften Beschreibungen lassen Umgebungungen und Geschehnisse vor dem inneren Auge Realität werden. Man taucht dadurch tief in die Story und in ihre Atmosphäre ein.
Als unser einsamer Wanderer plötzlich Gesellschaft bekommt, ist das Misstrauen groß und die kleine Gruppe muss erst lernen einander zu vertrauen.
Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet und in ihrem Handeln nachvollziehbar. Das macht sie sehr authentisch und als Leser bekommt man das Gefühl, sie persönlich zu kennen.
Das Ende hält eine große Überraschung bereit.
Vielleicht entdeckt aber der ein oder andere aufmerksame Leser, bereits die kleinen Hinweise im Laufe der Geschichte
Fazit:
Ein ruhiger dystopischer Roman, der durchaus seine aufregenden Momente hat, aber dennoch ein eher gemächliches Tempo vorgibt.
Eine Geschichte über Einsamkeit, Verzweiflung und Verlust aber auch über das Wiederfinden des Lebensmutes, Freundschaft, über das Menschsein und alles was damit einher geht.
Empfehlung:
Richtung Nirgendwo kann ich bedenkenlos an Leser weiterempfehlen, die gerne etwas gehaltvollere dystopische Geschichten lesen.
Von mir gibt´s:
5 von 5 Sterne