Der Kanon mechanischer Seelen
Inhalt: Seit Urzeiten durchstreift Ninive die Hügellandschaft im Schatten einer 4 Kilometer hohen Mauer, immer auf der Suche nach neuen Informationen über die Vergangenheit, die sie den im Schlamm und ...
Inhalt: Seit Urzeiten durchstreift Ninive die Hügellandschaft im Schatten einer 4 Kilometer hohen Mauer, immer auf der Suche nach neuen Informationen über die Vergangenheit, die sie den im Schlamm und Erdboden versunkenen Gegenständen entlockt, indem sie sie beseelt, denn Ninive ist eine Wandlerin, sie kann leblose Dinge zum Leben erwecken, so das diese Sprechen, Handeln, Denken und Fühlen können und so mit ihnen kommunizieren. Da die Dinge meist nicht mit besonders hoher Intelligenz gesegnet sind, kommt es das eine oder andere Mal zu sehr amüsanten Szenen, die den hohen Anspruch den dieses Buch an seine Leser stellt, etwas auflockert.
Auf einem ihrer Streifzüge entdeckt Ninive ein riesiges Tier aus Schrott, das ihr folgt wie ein Gänseküken seiner Mutter und sie trifft Aris, der ausgesandt wurde, um einen Weg hinter die Mauer zu finden, die seit Äonen niemand mehr überwinden konnte.
Meine Meinung:
Ich könnte Michael Marraks Werk nun mit anderen vergleichen, mit Stanislaw Lem z.B. der im Klappentext erwähnt wird, wenn ich von dem nur etwas gelesen hätte oder ich könnte Vergleiche ziehen zu Chihiros Reise ins Zauberland, das ebenfalls erwähnt wird, aber auch das ist mir unbekannt. Und nach diesem Buch wünschte ich mir, ich könnte jedes Buch so lesen, ich könnte in eine mir völlig fremde Welt eintauchen und sie mit staunenden Augen betrachten. Ich stand neben Ninive auf den Hügeln und sah mechanische Wesen wie Dinosaurier an mir vorbeiziehen.
Michael Marrak lässt wirklich Bilder entstehen, seine Beschreibungen der Dinge sind liebevoll und detailliert und lassen trotzdem noch Raum für die eigene Fantasie.
Ich gebe zu, mit dem Prolog habe ich mich etwas schwer getan, viel zu viel Technik für meinen Geschmack, aber der ist nur kurz und nur der Auftakt zu einer abenteuerlichen Reise.
Eine meiner Lieblingsfiguren, neben Ninive, war Cutter, der klassischer Weise mit Sense und schwarzem Umhang auftritt, alles zu wissen scheint und wenig preisgibt und immer für ein Lächeln gut ist.
Der Kanon mechanischer Seelen ist nichts für Anfänger, ich habe 4 Wochen gebraucht um die 720 Seiten zu lesen und ich habe jede Seite geliebt, trotzdem werde ich das Buch wieder auf den Stapel zu lesender Bücher legen, denn ich bin mir sicher das ich noch mehr entdecken werde, wenn ich es erneut lese.
Ausnahmsweise erwähne ich auch die Covergestaltung und die Illustrationen im Inneren des Buches, sie unterstützen die Fantasie des Lesers und sind einfach wunderschön.
Ich vergebe eine absolute Leseempfehlung.