Cover-Bild Kriegslicht
(2)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
11,90
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 21.02.2020
  • ISBN: 9783423147606
Michael Ondaatje

Kriegslicht

Roman
Anna Leube (Übersetzer)

Wie viele Geheimnisse verträgt ein Leben?

Nach Kriegsende werden der vierzehnjährige Nathaniel und seine Schwester von den Eltern in London zurückgelassen. Der geheimnisvolle »Falter« und dessen zwielichtige Freunde kümmern sich fortan fürsorglich um sie. Wer aber sind diese Menschen wirklich? Als die Mutter wie aus dem Nichts wieder zurückkehrt, sagt sie nur: »Meine Sünden sind vielfältig.« Mehr gibt sie nicht preis. Als er erwachsen ist, beginnt Nathaniel die geheime Vergangenheit seiner Mutter Rose alias Violet aufzuspüren – einer Spionin im Kalten Krieg.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2022

Der Falter

0

Kurz nach dem zweiten Weltkrieg werden die jugendlichen Geschwister Nathaniel und Rachel von ihren Eltern in der Obhut eines befreundeten Mannes zurückgelassen. Die Gewischter nennen ihn den Falter und ...

Kurz nach dem zweiten Weltkrieg werden die jugendlichen Geschwister Nathaniel und Rachel von ihren Eltern in der Obhut eines befreundeten Mannes zurückgelassen. Die Gewischter nennen ihn den Falter und er wird ihnen für eine Weile zum Familienersatz. In seiner Welt lernen sie auch den Boxer und seine Freunde kennen. Dieser scheint ein Schmuggler und Gauner zu sein, der ihnen besonders Nathaniel auf seinen Touren etliche Abenteuer verschafft. Doch wieso mussten die Eltern fort und wohin sind sie? Nathaniel macht sich viele Gedanken, zwar genießt er seine Jugend, aber irgendwie vermisst er seine Eltern doch.

Natürlich erzählen Eltern Kindern nicht alles. Manches wollen sie nicht sagen, manches dürfen sie nicht sagen. Doch so relativ sang und klanglos zu verschwinden, ist schon nicht einfach zu ertragen. Auch wenn sich der Falter und der Boxer bemühen, Nathaniel und Rachel gut zu betreuen, ist es doch etwas anderes als eine normale Familie zu haben. Oder ist es garnicht so schlimm? Schließlich war und ist es in England durchaus üblich, Kinder früh zur Schule zu schicken und in der Folge auch früh in Internate zu geben. Doch besonders für Nathaniel bleibt eine Lücke, die er in späteren Jahren füllen möchte. Seine unbekannten Eltern sollen zu solchen werden, die er kennt.

Im Krieg ist es das Wichtigste zu überleben, Gedanken an die Familie müssen häufig zurückstehen. Manches dient sicher auch dem Schutz der Lieben, für die es besser ist, nicht zu viel zu wissen. In diesem Buch ist es sehr fesselnd zu lesen, welche große Resilienz die Jugendlichen besitzen. Gleichzeitig staunt man über die Geschichte insbesondere der Mutter, dieses unbekannte Wesen. Gespannt verfolgt man, was Nathaniel als Erwachsener herausfindet, wie er aus Kleinigkeiten ein Bild zusammensetzt. Er wirkt eher verzeihend, während Rachel eher anklagt. Doch hat ihre Mutter eine Wahl gehabt? Das bleibt ungewiss, wie einige andere Kleinigkeiten. Normal vielleicht, wenn den Fragen erst Jahre später nachgegangen wird. Dennoch verschlingt man diesen Roman um ungewöhnliche Lebenswege von Eltern und Kindern, die sich unter dem Eindruck des zweiten Weltkrieges entwickelt haben.

Veröffentlicht am 10.09.2021

Nr. 347 - Klassiker der Weltliteratur

0

Irgendwie hatte ich im Dezember bist jetzt kein gutes Händchen für Bücher. Und dieses Buch meiner Klassiker-Challenge reißt das Ruder leider auch nicht gerade herum.

Nicht wegen einem schlechten Schreibstil ...

Irgendwie hatte ich im Dezember bist jetzt kein gutes Händchen für Bücher. Und dieses Buch meiner Klassiker-Challenge reißt das Ruder leider auch nicht gerade herum.

Nicht wegen einem schlechten Schreibstil oder uninteressanten Figuren, sondern einfach weil dieses Buch so uneeeeeeeeendlich langweilig war.

Es geht um Nathaniel, der in der Nachkriegszeit aufgewachsen ist, und nun als erwachsener Mann seine Jugend revue passieren lässt. Diese war stark durch seine Mutter geprägt, die eine Spionin im kalten Krieg war. Hört sich nicht so unspannend an, oder? Hahaha.

Die Geschichten und die Eindrücke, die Nathaniel aus seiner Jugend erzählt, sind an sich sehr interessant. Der Alltag von Kindern, die von Agenten beaufsichtig werden, wodurch man einen Einblick in deren Hintergrundarbeiten aus den Augen eines Jugendlichen bekommt, war spannend. Nur die Umsetzung so dermaßen metaphorisch und ohne Tiefgang daher geschwafelt, dass ich mich lieber nicht weiter darüber auslasse, weil ich sonst echt bösartig wirke.

Das Buch hat keinen Höhepunkt, es geht um nichts. Man erfährt im Endeffekt nichts, was man nicht auch vom Klappentext schon weiß. Es gibt keine wirkliche Handlung, sondern nur eine Aneinanderreihung von Beobachtungen… die an sich nicht uninteressant sind, aber so zusammenhangslos. Das ganze Buch wirkt wie ein großer Lückenfüller. Man wartet ständig nur, dass etwas passiert, bis man auf einmal bei der Danksagung ankommt.

In den wenigen Momenten, an denen wirklich etwas Tiefgründiges passiert, wo man endlich einmal erahnen kann, wie es mit einer Spionin als Mutter ist, die waren so zerpflückt geschrieben, dass jeglicher Spannungsbogen die Konsistenz einer 30 min Spagetti hatte.

Also: Leider nein. Und mir tut das ehrlich leid, denn ich habe das Gefühl, der Autor hängt da mit seinem Herzblut darin. Aber für mich ist das leider nichts.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere