Ein Schatten spricht
Michael Peinkofer hat hier einen Roman über den wohl berühmtesten Herrscher des deutschen Mittelalters verfasst. Erzählt wird die Geschichte – von einem Schatten:
Der (fiktive) Arndt von Cappenberg tritt ...
Michael Peinkofer hat hier einen Roman über den wohl berühmtesten Herrscher des deutschen Mittelalters verfasst. Erzählt wird die Geschichte – von einem Schatten:
Der (fiktive) Arndt von Cappenberg tritt schon in frühster Jugend in die Dienste des beinahe gleichaltrigen Friedrich von Staufen, dem schon damals eine große Zukunft prophezeit wird. So ist er bei dessen Siegen und Niederlagen, Triumpfen und Tragödien hautnah mit dabei.
Das Problem ist nur, dass man davon beim Lesen relativ wenig spürt. Es ist sicher nicht leicht, ein ganzes Leben in nur 540 Seiten zu pressen. Es hätte aber dennoch „lebendiger“ sein können. Der Ich-Erzähler Arndt hat keine echte Persönlichkeit, definiert sich, von ein paar wenigen Szenen abgesehen, nur über seine Beziehung zum Kaiser. Doch auch diesem, also dem Menschen Friedrich, kommt man nicht wirklich näher.
Es handelt sich vielmehr um einen weitgehend sachlichen Bericht über allerlei bedeutsame Ereignisse (und hierbei vor allem kriegerische Auseinandersetzungen) in der Zeit zwischen 1130 und 1190. Ich hätte mir dabei jedoch öfters eine etwas genauere Schilderung der politischen Hintergründe gewünscht.
Alles in allem ist dieses Buch für historisch interessierte Leser dennoch empfehlenswert.
Für mich war es außerdem spannend, es mit anderen historischen Romanen über Barbarossa zu vergleichen. Dabei fällt doch auf, dass manche Ereignisse oder Persönlichkeiten von verschiedenen Autoren unterschiedlich interpretiert bzw dargestellt werden.