Von diesem Buch hatte ich wirklich mehr erwartet. Mein größter Kritikpunkt sind die Klischees die der Autor fortwährend bedient. Die Guten sind edel, clever und schön. Die Bösen haben eine schwarze Seele, ...
Von diesem Buch hatte ich wirklich mehr erwartet. Mein größter Kritikpunkt sind die Klischees die der Autor fortwährend bedient. Die Guten sind edel, clever und schön. Die Bösen haben eine schwarze Seele, ein gemeines Grinsen und sind hässlich. Wenn man dann zum sechsten mal gelesen hat wie schön und clever doch die Donna Elena ist oder wie dämonisch wieder einmal einer der Bösen grinst beginnt man sich über diese schwarz-weiß Malerei zu ärgern. Dazu kommt die Entwicklung des Helden zum Über-Helden. Der gute Nick kann einfach alles. Er ist mal kurz zur See gefahren - deshalb kann er Schiffe reparieren, mit Säbeln kämpfen und navigieren kann er natürlich auch. Da seine Eltern adelig waren hebt er sich durch seine Umgangsformen und seine Sprachgewandtheit von den anderen Piraten ab (Dass er aber von einem Seemann großgezogen wurde und doch eigentlich von diesem Umgang geprägt wurde hatte komischerweise keinerlei Einfluss auf ihn). Ich habe nun 60% des Buches gelesen und mit jeder Seite werden mit die Helden unsympathischer. Man wünscht sich langsam der gute Nick möge von der nächsten Kanonenkugel von Bord gefegt werden - nur damit ENDLICH mal etwas überraschendes passiert! Etwas, das nicht in das schwarz/weiß - böse/gut - Gefüge passt!
Über Seefahrt muss man übrigens noch nicht viel gelesen haben (wer es hat wird an manchen Stellen schreien. Beispiel? Sie segeln nach Tortuga, der Ausguck ruft nicht "Land in Sicht", nein, er ruft "Wir sind am Ziel".. ähm.. ja...). Und wer etwas in dieser Richtung erwartet wird ebenfalls enttäuscht. Es geht nicht ums Piratenleben, Probleme auf den Schiffen etc. Es ist einfach ein unfassbar platter, kitschiger Roman..
Fazit:
- wer wie ich schnell von übermächtigen Helden, die alles können und alles wissen, genervt ist der sollte dieses Buch meiden!
- wer klischeehafte Romane nicht mag, dem kann ich dieses Buch ebenfalls nicht empfehlen. So sehr wie das hier auf die Spitze getrieben wird habe ich es schon lange nicht mehr gelesen
- wer Bücher wie die Wanderhure gut findet kann bedenkenlos zuschlagen. Der Roman ist leichte Unterhaltung, die Guten sind gut, die Bösen sind böse.