Cover-Bild Race Relations
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9,90
inkl. MwSt
  • Verlag: GrünerSinn Verlag
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Politik und Staat
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 08.02.2022
  • ISBN: 9783946625612
Michaela Dudley

Race Relations

Essays über Rassismus
Jesse Owens, Held der Olympischen Spiele 1936 in Berlin, ließ den Nationalsozialisten und der Welt wissen, wo es langging. Zu Hause in den USA wurde der Schwarze Sprintstar jedoch vom Schatten des Rassismus erbarmungslos eingeholt. Als US-Läufer 1968 auf dem Siegerpodest den Black-Power-Gruß zeigten, fielen sie schlagartig in Ungnade. Heutzutage wird auf den Sportplätzen gekniet, um gegen Diskriminierung zu protestieren. Doch hilft die umstrittene Geste auch im Alltag jenseits der Stadionmauern?

In ihrem Essayband Race Relations schildert Michaela Dudley: „Wir, die vom Rassismus unmittelbar betroffen sind, befinden uns tagtäglich auf einem Parcours, der uns nicht nur physisch, sondern auch psychisch zermürbt. Sprengen wir hier die Ketten, sollten wir da über die Klinge springen. Die Ziellinie wird stets in weite Ferne gerückt, immer mehr Hindernisse werden aufgestellt. Und wer nicht mehr atmen kann, bleibt ohnehin auf der Strecke“.

George Floyd. Der Hanauer Anschlag. Solche Fälle lösen Entsetzen aus, neben Hashtags und Händeringen. Im Windschatten der eklatanten Hassverbrechen finden zudem allerhand Mikroaggressionen statt, die ebenfalls auf Hautfarbe und Herkunft zielen und den sozialen Frieden zerstören. Denn White Fragility und Unconscious Bias stehen der gesamten Gesellschaft im Wege. Diese Hürden, wie die Normen und Strukturen, die den Rassismus fördern, müssen gemeinsam bewältigt und beseitigt werden.

Michaela Dudley bringt diese Themen eloquent und einprägsam zur Sprache. „Die Entmenschlichung fängt mit dem Wort an, die Emanzipierung aber auch“, gemahnt die Berliner Kolumnistin, Kabarettistin und Blacktivistin mit afroamerikanischen Wurzeln. Ihr Dichten und Trachten ist aber mitnichten darauf bedacht, in eine Lamento zu münden. Michaela Dudley redet, in der Tradition von Maya Angelou und May Ayim, stilsicher und selbstbewusst Tacheles. Somit liefert sie einen lyrischen Leitpfaden, der zur Rassismusbekämpfung effektiv beizutragen vermag.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.04.2022

Starke Aufarbeitung

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Das Race Relations schildert eindrücklich, wie tief Rassismus in unserer Gesellschaft verwurzelt ist. In ihren Essays klärt Michaela Dudley auf und ehrt bedeutende schwarze Aktivist*innen. Noch bedeutender ...

Das Race Relations schildert eindrücklich, wie tief Rassismus in unserer Gesellschaft verwurzelt ist. In ihren Essays klärt Michaela Dudley auf und ehrt bedeutende schwarze Aktivist*innen. Noch bedeutender wird es durch die vielen krassen Bilder, die immer wieder zeigen: Es geht hier um Menschen leben und wir dürfen nicht weggucken.

Ich habe selten so ein komplexes und vielschichtiges Buch gelesen. Schon direkt nach dem Lesen war mir klar, dass ich diese Texte noch einige Male lesen werde. Michaela Dudley teilt ihr fundiertes Wissen und berichtet auch von eigenen Erfahrungen. Hier stecken so viele interessante Fakten, aufmerksame Beobachtungen und historische Einblicke drin.

Michaela Dudley spricht aber nicht ausschließlich über Rassismus. Sie ist eine trans Frau und auch diese Perspektive findet Platz in diesem Buch. Außerdem ist sie Kabarettistin, was sich für mich immer wieder zeigt. Sie ist wortgewandt und bringt ihre Gedanken klar und pointiert zu Papier. Clevere Wortspiele ließen mich zwischendurch immer wieder schmunzeln. Das gibt dem Buch eine besondere Schärfe, die mir gut gefallen hat.

Zitat: “Antirassismus-Training ist kein Wellness. Schlussendlich ist es aber wohltuend. Denn was könnte wohltuender sein, als die Last der eigenen, gegebenenfalls vor sich selbst verborgenen Vorurteile zu erkennen, sich damit zu konfrontieren und sie abzulegen? “

Race Relations ist keine leichte Kost. Die Inhalte sind grausam und frustrierend. Aber gerade deswegen so wichtig - Wir können die Augen nicht davor verschließen. Dieses Buch ist nichts für nebenbei. Es erfordert viel Aufmerksamkeit und vielleicht auch ein bisschen googeln, wenn ihr euch bisher wenig mit Rassismus befasst habt. Es nimmt keine Rücksicht auf die Gefühle der Weißen und verdient eine konzentrierte Auseinandersetzung. Wenn ihr dafür bereit seid (und das hoffe ich sehr), wird dieses Buch euch viel beibringen. Es gibt einige Denkanstöße und zeigt die rassistischen Grundpfeiler unserer Gesellschaft.

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