Erschreckend!
Der Inhalt:
Es passiert nicht viel. Aber seine sarkastische Gegenüberstellungen, wie z.B.: Autofahren, das tödlich ist und Bahnfahren, das beschwerlich, zeitaufwändig und – im wahrsten Sinne des Wortes ...
Der Inhalt:
Es passiert nicht viel. Aber seine sarkastische Gegenüberstellungen, wie z.B.: Autofahren, das tödlich ist und Bahnfahren, das beschwerlich, zeitaufwändig und – im wahrsten Sinne des Wortes – einem Stolpersteine in den Weg legt, oder freiwählbare Prostituierte (wer die Wahl hat, hat die Qual!) mit der Polygamie vergleicht, in der eine Puffmutter – äh Vertraute die Gespielinnen auswählt nach dem Motto: Vom Bett bis zum Herd!
Dystopien liebe ich, aber nicht, wenn ich, heute und jetzt, aus dem Fenster schaue. Das Buch hat mich erschreckt, aber die Verlegung von Brüssel nach Rom, die EU nach Nordafrika zu erweitern, und - als Salz in der ‚Story‘ - sich noch Matteo Salvini dazu zudenken, veranlassten mich, so manche Seite zweimal zu lesen – weil meine Gedanken mehrmals abdrifteten!
Die Protagonisten:
Mit spitzer Feder, detailliert, gezeichnet! Sobald man eine Figur kennt, weiß man wie sie tickt, was in ihr vorgeht. Michels Beschreibungen weisen dann nur noch auf die mikroskopischen Feinheiten hin.
Die Sprache:
Phantastisch! Ein Hochgenuss. Ein Lob den Übersetzern. - So möchte ich schreiben können.
Mein Fazit:
Große Literatur einer kaputten, frustrierten Type! Hat man sich aber einmal auf Houellebecqs Point of View eingelassen, zeigt er einem Ecken, von denen man gar nicht wusste, dass sie existieren. So macht lesen Spaß, auch wenn die Handlung dürftig ist! – Sagt einer, der sonst nur Thrillern Höchstnoten gibt, denn Lesen soll in erster Linie unterhalten!