ein toller Ansatz
Was ist das?
Michelle Obama hat sich nicht nur als First Lady der Vereinigten Staaten einen Namen gemacht, sondern ist vor allem durch ihre sehr selbstbewusste Art und ihren Willen, Kinder und Frauen ...
Was ist das?
Michelle Obama hat sich nicht nur als First Lady der Vereinigten Staaten einen Namen gemacht, sondern ist vor allem durch ihre sehr selbstbewusste Art und ihren Willen, Kinder und Frauen auf dieser Welt zu ermutigen, aufgefallen. In jedem von uns steckt das Potenzial, großartige Dinge zu erreichen, sofern wir uns nur trauen und bereit sind, für uns einzustehen. Mit „Overcoming – Halt finden in unsicheren Zeiten“ präsentiert sie ihr zweites Ausfüllbuch, dass dem Leser praktische Tipps und Impulse geben soll, wenn man mal wieder zu hart zu sich ist oder das Leben einen zu erdrücken scheint.
Wie sieht es aus?
Das Ausfüllbuch ist ein Hardcover-Buch mit mattem, glattem Einband in eine schönen Lilaton. Um das Buch befindet sich ein halbseitiger Papierumschlag, auf dem sowohl der Titel als auch ein Foto von Michelle Obama sind. Der Umschlag ist nur umgelegt und kann einfach entfernt werden. Ohne Umschlag sieht das Buch sehr schlicht und elegant aus. In das Cover ist das Wort „Overcoming“ sowie der Name in Goldschrift geprägt, die Rückseite und der Buchrücken sind blanko. Alle Informationen zum Buch befinden sich auf dem Umschlag. Das Buch macht einen sehr hochwertigen Eindruck, hat eine angenehme A5-Größe und lässt sich sehr gut aufschlagen.
Die Innengestaltung ist ebenfalls sehr schlicht und zurückhaltend gehalten. Die Seiten haben eine ganz leichte Färbung und sind unbeschichtet. Die gestalterischen Elemente bewegen sich ausschließlich im Bereich der Lila- und Goldtönen, die Schriftart ist schlicht, gut lesbar und wirkt sauber und ordentlich. Es gibt hin und wieder ganzseitige Zitate , viele gestalterische Elemente wie Textkästen oder Tracker und ein gutes Verhältnis zwischen Infotexten und Arbeitsaufgaben. Das Buch verfügt über genug Freiräume zum Beantworten der Aufgaben. Ich empfehle, beim Ausfüllen auf feuchte Stifte wie Fineliner zu verzichten, da diese unschön verlaufen. Das Buch verfügt außerdem über ein Band als Lesezeichen.
Was erwartet einen?
Becoming ist ein Buch zur Selbstreflexion, das mit durchaus anspruchsvollen Fragen den Leser dazu bringt, tief in sich hineinzuhören. Die Fragen und Aufgaben sind von ganz unterschiedlicher Tiefe, etwa gibt es „Schreibe deine Lieblingszitate auf“ oder „Welche Rolle spielt Religion in deinem Leben“ bis hin zu weiterführenden Aufgaben, die zuvor geschriebenes wieder aufgreifen und vertiefen. Die Thematiken und Impulse sind dabei sehr abwechslungsreich und reichen von Kindheitserinnerungen über persönliche Stärken bis zur Reflexion des Umfeldes. Jede Seite hat dabei ihre eigene Aufgabe, ist undatiert und mit genug Platz zum Schreiben versehen. Zwischendurch gibt es Zitate von Michelle Obama, die sehr inspirierend sind. Das Buch kann in freier Reihenfolge bearbeitet werden. Man kann es von vorne nach hinten durcharbeiten, spezifische Aufgaben vorziehen, Aufgaben überspringen oder auch einfach gar nicht beantworten. Es sind Impulse und keine Pflichten.
Mein Fazit
Michelle Obama ist in meinen Augen eine sehr interessante Frau mit einer beeindruckenden Persönlichkeit. Bereits ihre Biografie fand ich sehr bemerkenswert und auch ihr erstes Workbuch „Becoming“ fand ich damals sehr cool umso mehr fand ich die Idee eines Ausfüllbuchs interessant. Während Becoming den Fokus sehr auf die Entwicklung und die Selbstreflexion gerichtet hat, ist bei Overcoming der Fokus eher auf die Umgebung, die eigene Wahrnehmung und das Supportsystem gerichtet. So werden in dem Buch etwa Beziehungen (familiärer, freundschaftlicher und romantischer Natur) beleuchtet, traumatische Erlebnisse und Ängste reflektiert und die Erwartungen an sich selbst beleuchtet.
Haptik und Gestaltung des Buches sagen mir wirklich sehr zu. Das Buch ist sehr dezent gestaltet und wirkt clean, strukturiert und hochwertig. Es gibt ein gutes Verhältnis zwischen Text und Aufgaben, ich muss aber sagen, dass sich mir die Struktur oftmals nicht so erschlossen hat und die „Überschriften“ mich teilweise verwirrt haben, sodass ich gar nicht wusste, worum es gehen wird. Es gibt zahlreiche Einführungstexte, eigene Erzählungen von Michelle und jede Menge Hinweise und dann eine riesige Menge an Impulsen und Aufgaben. Und hier liegt ein wenig mein Problem. Grundsätzlich gilt ja immer, dass ein Mensch bereit sein muss, sich mit bestimmten Themen und Erkenntnissen auseinandersetzen zu wollen. Das ist bei mir nicht das Problem gewesen, sondern viel mehr, dass ich bei vielen Aufgaben gar nicht wusste, was ich antworten soll. Nicht, weil ich die Aufgabe nicht verstanden habe, sondern teilweise keine Antwort wusste, weil ich entweder gewisse Situationen nicht erlebt habe oder nicht so wahrgenommen habe oder Sachen einfach anders sehe. Das hat mich dann teilweise ein, zwei Tage gestresst, weil ich das Gefühl hatte, etwas zu übersehen. Gerade, weil Aufgaben manchmal auch aufeinander aufbauen, hatte ich das Gefühl, nicht vorwärts zu kommen und mich irgendwann gefragt, ob ich mich selbst blockiere oder ob ich einfach wirklich keine Antwort habe. Ich bin für mich dann einfach zum Schluss gekommen, dass es okay ist, Aufgaben zu überspringen, die nicht zu einem passen.
Viele Sachen haben mir schon gute Impulse oder neue Blickwinkel gegeben und mit vielen Fragen kam ich teilweise schon gut ins Grübeln, wieder andere haben mich wie gesagt gestresst oder einfach nur verwirrt. Auch vor dem Hintergrund, dass es mir nicht so vorkam, als hätte das Buch einen roten Faden außer innerhalb der Abschnitte und Aufgaben, konnte mich Overcoming jedenfalls nicht so abholen wie Becoming.
[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]