Unfassbares Menschenleid
Mihrigul Tursun ist Uigurin und lebt eine für sie unbeschwerte Kindheit. Sie bekommt ein Stipendium und ihr Traum ist ein Studium im Ausland. Das wird ihr zum Verhängnis. Als sie ihren Eltern einen Besuch ...
Mihrigul Tursun ist Uigurin und lebt eine für sie unbeschwerte Kindheit. Sie bekommt ein Stipendium und ihr Traum ist ein Studium im Ausland. Das wird ihr zum Verhängnis. Als sie ihren Eltern einen Besuch mit ihren Kindern und Ehemann abstatten will, wird sie verhaftet und eine unvorstellbar qualvolle Zeit erwartet sie.
Dieses Buch konnte ich nicht mehr aus der Hand legen, so schockiert war ich, dass ich immer weiter lesen musste. Mihrigul hat die Hölle durchlebt. Eine komplette Kontrolle durch den Staat wie man es sich in der heutigen Zeit nicht vorstellen kann. Folter, Vergewaltigung, Gehirnwäsche sind an der Tagesordnung in den Gefangenenlagern. Eingepfercht in verwahrlosten Zellen müssen die Frauen ausharren und sind dem Tode näher als dem Leben. Auch vor Kindern nimmt die Diktatur keinen Halt. Familien werden überwacht indem "Verwandte" bei ihnen einziehen und die Bewachung übernehmen.
Mihrigul Tursan hat das alles überlebt und dank ihres Ägyptischen Ehemanns konnte sie China verlassen.
Ihr Mut dieses Buch zu verfassen verdient höchsten Respekt, obwohl in "Freiheit" werden ihre Schritte immer noch überwacht und sie ist auf Polizeischutz angewiesen.
Mich hat das Buch sprachlos gemacht. Wie kann man so mit Menschen umgehen, warum will man dieses Völkchen ausrotten? Aber auch die Menschheit ist zur Verantwortung zu ziehen, indem man Billigware, Kleider und Schuhe in Ramschläden kauft, diese Ware wird von diesen armen Menschen unter Zwangsarbeit hergestellt. Leider kennen wir das nicht nur aus China.
Wenn man die fröhlich aufgesetzten Gesichter der Olympiade sieht, möchte man den Menschen die Augen öffnen, in welch einem unvorstellbarem Land sie leben müssen.
Mich hat das Buch sehr bewegt und ich hoffe es lesen noch viele Menschen.