Die Brüder Petteri und Lefa arbeiten als Umzugshelfer im Unternehmen ihrer Mutter. Doch eines Tages geht bei einem Auftrag so ziemlich alles schief und die beiden müssen erstmal für eine Weile abtauchen...
Es ist nicht so, dass ich besonders hohe Erwartungen an das Buch gehabt hätte, aber eine gewisse Vorfreude war schon da - die Begriffe "Antiquariat", "Finnland" und "Road Trip" haben mich gelockt. Ersteres wird jedoch nur am Rande erwähnt; dass die Geschichte in Finnland spielt, merkt man kaum (der Handlungsort könnte genauso gut Deutschland, Australien oder China sein...); und als Road Trip würde ich das Ganze auch nicht unbedingt bezeichnen.
Damit fällt schonmal alles weg, auf das ich gehofft hatte - ich wäre bereit gewesen, darüber hinwegzusehen, wenn das Buch denn eine andere gute Geschichte erzählt hätte. Hat es aber nicht. Stattdessen musste ich schon auf den ersten Seiten (und leider auch das gesamte restliche Buch hindurch) dagegen ankämpfen, es abzubrechen. Denn: Der Schreibstil ist leider extrem anstrengend. Manch einer bezeichnet es als "Wortakrobatik", mich hat es leider einfach nur gestört. Zur Veranschaulichung hier mal ein Beispiel:
"Lefa redete. `Mir is übrigens eingefallen´, sagte er, `dass, also dass das.´ `Alsodassdas´, wiederholte ich. `Genau. Oder bei mir hat sich bloß was festgesetzt, so ´n, so ´n, so ´n. Hirnwurm. Als ich vorhin gesagt hab, rot, du bist rot, also, da ist mir die Farbe irgendwie im Kopf geblieben, die Farbe, im Kopf.´"
So geht es tatsächlich den größten Teil des Buches über, Spaß macht das auf Dauer irgendwie keinen, und so habe ich schnell die Lust am Lesen verloren. Der Protagonist meint an einer Stelle "Ich brauchte eine Zeit, um nachzudenken, was los war, vor allem weil ich auch schon gar nicht mehr wusste, worum es eigentlich ging." - damit spricht er mir aus der Seele.
Hinzu kommt, dass mir beide Hauptfiguren durchweg unsympathisch waren, eine Nähe zu den Figuren ist keine entstanden, und auch die Nebenfiguren wurden so sehr auf einige wenige Eigenschaften reduziert, dass über viele niemals unter ihrem wirklichen Namen, sondern stets nur unter dieser Eigenschaft geschrieben wird. So gibt es beispielsweise eine "Frauenperson" und diverse verschiedene "Breitkreuze", die vollkommen austauschbar bleiben und nicht wirklich als Individuen betrachtet werden.
Zusätzlich drücken sich sämtliche Figuren überdurchschnittlich gerne in Flüchen und Schimpfwörtern aus, es vergeht eigentlich keine Seite ohne irgendetwas Vulgäres. Auch Alkohol und Drogen kommen keinesfalls zu kurz... Und hinter allem steht eine Geschichte, die so sinnlos ist, dass ich es mir an dieser Stelle spare, näher darauf einzugehen.
Keine Ahnung, ob das alles "lustig" sein sollte, mich jedenfalls hat es sehr angestrengt und es wirkt alles sehr konstruiert. Am Ende des Buches hat man nicht das Gefühl, dass sich die Geschichte irgendwie entwickelt hat, vielmehr stehen danach alle Figuren eigentlich mehr oder weniger am selben Punkt wie vorher und es hat mir als Leser auch keinen Mehrwert gebracht, dieses Buch zu lesen. Bleibt also die Frage - wozu ist diese Geschichte erzählt worden? Ich weiß es leider wirklich nicht.