Cover-Bild Das Rot, das nach Asche riecht
21,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Wieser Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 280
  • Ersterscheinung: 01.10.2019
  • ISBN: 9783990293621
Milenko Goranović

Das Rot, das nach Asche riecht

Am Mittwoch, dem 4. Juni 1968 Punkt 16.25 Uhr kam es in Sarajevo zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen protestierenden Studenten und der Polizei. Die Studenten wollten das baufällige Gebäude des ehemaligen Gefängnises „Beledija“ erstürmen. Unter den Studenten auch ein verliebter Schüler der Bautechnischen Schule am Zirkusplatz. Doch dann zog ein Gewitter auf, ein gewaltiger Wolkenbruch, mit Wind und Hagel. Schlimm. Trotzdem nichts Besonderes, wenn … Wenn nicht ein neunjähriger Junge ein altes Heft kurz vor dem Unwetter an einem vermeintlich sicheren Ort versteckt hätte. Und wenn die Polizei nicht genau dieses Heft gesucht hätte. Und wenn dieses Heft – plüschgrün mit goldgeprägten Weinblättern darauf – nicht das Letzte gewesen wäre, was von der Bauhauskünstlerin Ida Špieler übrigblieb ...

Basierend auf einem realen historischen Hintergrund erzählt der Roman „Das Rot, das nach Asche riecht“ von dieser Bauhauskünstlerin. Und von ihrem Heft. Und von ihrem Leben. Und von dem Jungen, der das Heft stahl. Und erklärt, warum ein verliebter Schüler die Beledija erstürmen wollte. Und warum ein leuchtendes Rot nach Asche riecht und warum der Erzähler all das heute, viele Jahre danach, erzählen muss. Es ist eine Erzählung von der Vergangenheit und von der Gegenwart, von Hoffnung und Enttäuschung, von Liebe und Hass, in einem Wort: eine Erzählung aus Sarajevo.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Venatrix in einem Regal.
  • Venatrix hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2019

Lässt mich ein wenig ratlos zurück

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Von diesem Roman habe ich mir ein wenig Auskunft über die Stadt Sarajevo und die Geschichte ihrer Künstler erwartet. Immerhin ist Sarajevo jahrelang das Symbol dafür gewesen, dass unterschiedliche Ethnien ...

Von diesem Roman habe ich mir ein wenig Auskunft über die Stadt Sarajevo und die Geschichte ihrer Künstler erwartet. Immerhin ist Sarajevo jahrelang das Symbol dafür gewesen, dass unterschiedliche Ethnien und Religionen scheinbar friedlich miteinander leben konnten.
Ich habe den Klappentext so verstanden, dass es hier um das Leben und Werk der Ida Špieler geht, die eine der Frauen am Bauhaus war, dessen Gründung sich 2019 zum 100. Mal jährt.

Bekommen habe ich ein komplizierte Geschichte in der wenig fix ist. Die größte Konstante ist die Beledija, ein Gebäude, das in den Träumen der Ida Špieler eine große Rolle gespielt hat.

Autor Milenko Goranović springt häufig in der Zeit, so dass man sich sehr konzentrieren muss, sich im aktuellen (politischen) Umfeld zurecht zu finden.
Da begegnen wir einem jüdischen Ingenieur, der in der Zeit der Donaumonarchie (als Bosnien gerade österreichisch war) an der Bosna-Bahn baut, der Pläne für den Ausbau der Beledija hat, die er nie verwirklichen darf.

Ein wenig später geraten wir in die Studentenunruhen von 1968, zuvor in Wirren des Ersten bzw. Zweiten Weltkrieges. Die Unschlüssigkeit der Stadt, was aus der Beledija werden soll, um ihre Vergangenheit als Foltergefängnis abzulegen, zieht sich ebenso wie ein roter Faden durch das Buch, wie die Suche nach dem Skizzenbuch von Ida Špieler.

Das Buch ist in seiner düsteren Sprache schön geschrieben, doch fehlt mir ein wenig der Zusammenhang. Egal welche Zeit gerade gestreift wird, sie enthält politische Gewalt, Hoffnungslosigkeit, Unrecht und Hass. Jedes Mal, wenn so etwas wie Hoffnung oder Liebe aufkeimt, wird die zerstört.

Fazit:

Die Erzählung lässt mich ein wenig ratlos zurück.