Lügen ist keine Lösung
Meine Meinung
Für mich war „Eine Lüge, die Liebe, meine Familie und ich“ eine leichte Unterhaltung für ein paar entspannte Stunden auf dem Balkon, die ich durchaus genossen habe.
Im Mittelpunkt der Geschichte ...
Meine Meinung
Für mich war „Eine Lüge, die Liebe, meine Familie und ich“ eine leichte Unterhaltung für ein paar entspannte Stunden auf dem Balkon, die ich durchaus genossen habe.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Nina, die wegen der Hochzeit ihrer Cousine nach 14 Jahren das erste Mal wieder in das kleine kanadische Städtchen Rocky Harbour zurückkehrt. Hier hat sie während ihrer Kindheit und Jugend immer ihre Sommerferien verbracht und sich während dieser Zeit in einen Jungen namens Matt verliebt.
Heute lebt Nina in Berlin, arbeitet ganz zu ihrem Missfallen in einer Werbeagentur, führt eine mehr schlecht als recht funktionierende Beziehung mit einem Anwalt, der noch nicht mal ansatzweise in ihr Leben zu passen scheint und versinkt regelmäßig in Selbstmitleid, weil sie mit ihrem äußeren Erscheinungsbild so überhaupt nicht glücklich ist.
Da diese so trostlose Realität dummerweise noch nicht mal im Ansatz den Vorstellungen entspricht, die Nina vor langer Zeit mal für ihr Leben hatte, manövriert sie sich bei der ersten Begegnung mit Matt in eine riesige Lüge hinein. Zu diesem Zeitpunkt ist sie sich allerdings kein bisschen darüber im Klaren, dass diese Lüge ihr Leben noch ordentlich auf den Kopf stellen wird und so nimmt das Chaos schließlich seinen Lauf.
Zu der riesigen Menge an Charakteren möchte ich gar nicht so viel sagen. Lediglich das ich als Leser manchmal ein bisschen den Überblick verloren habe und dass ich über das Verhalte der meisten im ersten Moment nur den Kopf schütteln konnte. Aber glücklicherweise ändern sie sich alle im Verlaufe des Buches zu bessern Menschen, die am Ende vernünftigere Entscheidungen treffen. Tatsächlich kommen die meisten zu der Einsicht, dass Lügen keine Lösung ist und so ist es der Autorin gelungen, dass sich meine anfängliche Meinung (die ziemlich negativ war) zu einer besseren geändert hat.
Das Buch wird ausschließlich aus der Sicht von Nina erzählt, was mich bei diesem Werk kein bisschen gestört hat. Ich fand es stellenweise sogar richtig lustig, wenn Nina sich mal wieder mit „Kleine Bärin“ unterhalten hat. Der Schreibstil ließ sich größtenteils angenehm und flüssig lesen und die Buchlänge (über 400 Seiten sind alles andere als kurz) war für mein Empfinden völlig in Ordnung.
Fazit
Mit „Eine Lüge, die Liebe, meine Familie und ich“ hat Miriam Covi ein Buch geschrieben, dass wohl authentisch rüberkommen soll, mir an manchen Stellen aber zu viele Klischees enthalten hat. So wurde die Geschichte bisweilen ziemlich kitschige und ich kann leider nicht behaupten, dass ich ein Fan von solchen Büchern bin. Trotzdem hat mir das Gesamtwerk gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter.