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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2024

Der erste Eindruck täuscht

Everything We Never Said – Liebe lässt uns böse Dinge tun
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„Everything We Never Said - Liebe lässt uns böse Dinge tun“ erzählt die Geschichte von Ella Graham. Sie ist 17 Jahre alt und hat ihre beste Freundin bei einem Autounfall verloren. Das Buch wurde von der ...

„Everything We Never Said - Liebe lässt uns böse Dinge tun“ erzählt die Geschichte von Ella Graham. Sie ist 17 Jahre alt und hat ihre beste Freundin bei einem Autounfall verloren. Das Buch wurde von der US-amerikanisch Autorin Sloan Harlow geschrieben und ist 2024 als eBook und Hardcover im Fischer Sauerländer Verlag (S. Fischer Verlage) erschienen. „Everything We Never Said - Liebe lässt uns böse Dinge tun“ ist ein Einzelband. Das englische Original ist unter dem Titel „Everything We Never Said“ erschienen.

Es spielt keine Rolle, ob es sich um Haupt- oder Nebencharaktere handelt, Sloan Harlow hat ein Händchen für vielschichtige Charaktere, die alle auf ihre Art und Weise authentisch sind. Besonders gefallen hat mir Ella, die mir auf Anhieb sympathisch war und die ich für ihre Stärke bewundert habe. Der Autorin ist es hervorragend gelungen Ellas Gedanken und Gefühle so detailliert zu beschreiben, dass man sowohl ihr Verhalten als auch ihre Entscheidungen nachvollziehen kann, ohne dass man Erfahrungen gemacht haben muss, wie Ella sie gemacht hat. Aus diesem Grund konnte ich mich problemlos in Ella hineinversetzen.

„Everything We Never Said“ ist eine Mischung aus Thriller und Jugendbuch. Wobei das Buch für mich mehr Triller als Jugendbuch ist und das trotz der Tatsache, dass es ganz anders ist als die typischen Thriller. Ja, es gibt auch eine Liebesgeschichte, aber die spielt eher eine Nebenrolle, denn hauptsächlich geht es um die Nacht in der Hayley gestorben ist und deren Folgen für Ella. Sloan Harlow hat eine Geschichte geschrieben, die zwar voller unvorhersehbarer Wendungen war, die für mich aber nicht immer spannend war.

Sloan Harlow schreibt in „Everything We Never Said“ über ein sehr schweres Thema, dass meiner Meinung nach nicht in einem Jugendbuch behandelt werden sollte. Es ist definitiv ein wichtiges Thema über das viel zu wenig gesprochen wird und für mich hat die Autorin das Thema auch mit der nötigen Menge an Ernsthaftigkeit beschrieben, trotzdem hatte ich meine Probleme mit diesem Teil der Geschichte. Vielleicht lag es an den anderen heiklen Themen, mit denen sie das Thema verbunden hat. Für Geschmack war das zu viel des Guten. Ich hatte das Gefühl, dass sie eine besonders dramatische Geschichte schreiben wollte und dabei leider übers Ziel hinausgeschossen ist.

Die deutsche Übersetzung von Sloan Harlows Schreibstil ließ sich flüssig lesen. Die Geschichte wird größtenteils aus der Sicht von Ella erzählt. Die restlichen Kapitel werden aus der Sicht von Sawyer erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit
„Everything We Never Said“ fühlt sich wie eine Achterbahnfahrt in Überschallgeschwindigkeit an. Eine Geschichte die dich seelische komplett auseinander nimmt.

Veröffentlicht am 28.09.2024

Das schwächste Glied der Gesellschaft

Mit kaltem Kalkül
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In „Mit kaltem Kalkül“ ermittelt Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao in einem Fall, der tief in die Abgründe der menschlichen Psyche blicken lässt. Das Buch wurde von dem deutschen Autor Prof. Dr. Michael ...

In „Mit kaltem Kalkül“ ermittelt Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao in einem Fall, der tief in die Abgründe der menschlichen Psyche blicken lässt. Das Buch wurde von dem deutschen Autor Prof. Dr. Michael Tsokos geschrieben und ist 2024 als Taschenbuch und eBook im Knaur Verlag (Verlagsgruppe Droemer Knaur) erschienen. „Mit kaltem Kalkül“ ist der zweite Band der „Sabine Yao“ Reihe.

„Mit kaltem Kalkül“ spielt acht Monate nach den Ereignissen aus „Mit kalter Präzision“. Michael Tsokos schreibt seine Bücher zwar so, dass man die Reihe nicht zwingend in chronologischer Reihenfolge lesen muss. Trotzdem ist es natürlich interessant und manchmal vielleicht sogar hilfreich, wenn man den Vorgängerband gelesen hat.

Der zweite Fall für Dr. Sabine Yao lässt sich grob in zwei Handlungsstränge aufteilen, die parallel zueinander erzählt werden. Am Schluss gelingt es Michael Tsokos zwar die beiden Handlungsstränge zu einem logischen Ende zusammenzufügen, ich hätte es aber deutlich besser gefunden, wenn die beiden Handlungsstränge ein paar Berührungspunkte gehabt hätten. So hat es sich nämlich angefühlt, als hätte ich zwei Geschichten in einem Buch gelesen. Diese Erzählweise nimmt der Geschichte leider auch ein bisschen die Spannung. Damit war „Mit kaltem Kalkül“ leider nicht ganz so fesselnd wie der Vorgängerband.

In „Mit kaltem Kalkül“ steht Dr. Sabine Yao nicht länger allein im Fokus der Erzählung. Diesmal bekommt sie Unterstützung von Kriminalhauptkommissarin Monica Monti. Die Leiterin der vierten Mordkommission des Berliner LKA ist ähnlich wie Dr. Yao eine Frau für die Aufgeben ein Fremdwort ist und die sich von Steinen, die man ihr in den Weg legt, nicht aufhalten lässt. Genauso wie Yao war auch Monti mir auf Anhieb sympathisch und für die Tatsache, dass sie, ohne lange darüber nachzudenken, tatkräftig mit anpackt habe ich sie bewundert. Der zweite Band ist also voller Frauenpower und ich muss sagen, dass die beiden für mich ein sehr unterhaltsames Ermittlerduo abgeben, dass sich meiner Meinung nach perfekt ergänzt.

Neben den beiden Frauen gibt es in diesem Buch auch noch einen dritten Charakter, der ein größere Rolle spielt. Hassan Khalaf hat viele Jahre lang für den jordanischen Geheimdienst gearbeitet, bevor er nach Berlin gekommen ist. Mit ihm hat Michael Tsokos einen Charakter erschaffen, der einen spannenden Gegenpart zu den beiden Frauen bildet. Auf den ersten Blick würde man ihn wahrscheinlich zu den „Guten“ zählen, wenn man aber einen genaueren Blick hinter seine Maske wirft, erkennt man, dass er über reichlich Ecken und Kanten verfügt. Dieser Mann hat definitiv keine weiße Weste und trotzdem war er mir irgendwann sympathisch, weil er eben nicht dem typischen Klischee des „Bösen“ entspricht.

Genauso wie auch schon in „Mit kalter Präzision“ gewährt Michael Tsokos seinen Lesern in „Mit kaltem Kalkül“ detaillierte Einblicke in die Arbeit eines Rechtsmediziners. Dabei gelingt es ihm die medizinischen Abläufe so zu beschreiben, dass sie nicht nur spannend, sondern auch für einen Laien verständlich sind. So hatte ich neben der Tatsache, dass ich eine unterhaltsame Geschichte lesen dürfte, auch die Chance etwas Neues zu lernen.

Die Kapitel beginnen jeweils mit einem Datum, einer Uhrzeit und einer Ortsangabe. Der Schreibstil von Michael Tsokos ließ sich angenehm lesen. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Sichten erzählt. Das Buch wurde in der dritten Person geschrieben.

Fazit
Trotz der Tatsache, dass „Mit kaltem Kalkül“ nicht ganz so packend war wie der erste Band, konnte mich die Geschichte gut unterhalten.

Veröffentlicht am 26.09.2024

Die Toten lügen nicht

Mit kalter Präzision
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In „Mit kalter Präzision“ ermittelt Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao in einem Fall, der sie vor scheinbar unlösbare Rätsel stellt. Das Buch wurde von dem deutschen Autor Prof. Dr. Michael Tsokos geschrieben ...

In „Mit kalter Präzision“ ermittelt Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao in einem Fall, der sie vor scheinbar unlösbare Rätsel stellt. Das Buch wurde von dem deutschen Autor Prof. Dr. Michael Tsokos geschrieben und ist 2023 als Taschenbuch und eBook im Knaur Verlag (Verlagsgruppe Droemer Knaur) erschienen. „Mit kalter Präzision“ ist der erste Band der „Sabine Yao“ Reihe.

Der erste Fall für Dr. Sabine Yao ist ein hochkomplizierter Kriminalfall, der im ersten Moment unzählige Fragen aufwirft. Michael Tsokos ist es hervorragend gelungen diese Fragen Stück für Stück zu beantworten, ohne dabei der Spannung einen Dämpfer zu verpassen. Vielmehr hat er es geschafft einen Thriller zu schreiben, der mich mit absolut unvorhersehbaren Wendungen überraschen konnte und der bereits nach wenigen Seiten so fesselnd war, dass ich ihn keine Sekunde aus der Hand legen konnte.

„Mit kalter Präzision“ ist der erste Rechtsmedizin Thriller von Michael Tsokos, in dem eine Frau die Hauptrolle spielt. Dr. Sabine Yao ist Rechtsmedizinerin aus Leidenschaft, für die Aufgeben ein Fremdwort und keine Hürde zu groß ist. Für mich ist sie eine Ermittlerin, zu der ich problemlos eine Bindung aufbauen konnte und die ich für ihr Rückgrat bewundert habe. Von ihrem Verhalten her hat sie mich an Dr. Paul Herzfeld erinnert, denn ähnlich wie ihr Chef und Mentor gräbt auch Yao so lange, bis sie zufriedenstellende Antworten auf ihre Fragen gefunden hat. Eine Eigenschaft, die sie mir schnell sympathisch gemacht hat.

Besonders gefreut habe ich mich über das Wiedersehen mit alten Bekannten, den im Laufe der Geschichte tauchen sowohl Dr. Paul Herzfeld als auch Dr. Fred Abel auf. Aber auch ein paar der neuen Charaktere habe ich schnell in mein Herz geschlossen. Einer dieser Charaktere ist eine Kriminalhauptkommissarin, dir mir auf Anhieb sympathisch war und von der ich sehr hoffe, dass sie auch in weiteren Büchern der Reihe eine Rolle spielen wird.

Wie auch schon in seinen anderen Rechtsmedizin Thriller gewährt Michael Tsokos seinen Lesern in „Mit kalter Präzision“ detaillierte Einblicke in die Arbeit eines Rechtsmediziners. Dabei gelingt es ihm die medizinischen Abläufe so zu beschreiben, dass sie nicht nur spannend, sondern auch für einen Laien verständlich sind. So hatte ich neben der Tatsache, dass ich eine spannende Geschichte genießen dürfte, auch die Chance etwas Neues zu lernen.

Die Kapitel beginnen jeweils mit einem Datum, einer Uhrzeit und einer Ortsangabe. Der Schreibstil von Michael Tsokos ließ sich angenehm lesen. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Sichten erzählt. Das Buch wurde in der dritten Person geschrieben.

Fazit
Der erste Fall für Dr. Sabine Yao ist ein packender Thriller voller Frauenpower und Action.

Veröffentlicht am 25.09.2024

Die Rolle seines Lebens

Stalker – Er will dein Leben.
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„Stalker - Er will dein Leben.“ erzählt die Geschichte von Eric Sanders, der nach einer Rolle im Tatort kurz vor seinem großen Durchbruch als Schauspieler steht, doch dann taucht ein Unbekannter auf, der ...

„Stalker - Er will dein Leben.“ erzählt die Geschichte von Eric Sanders, der nach einer Rolle im Tatort kurz vor seinem großen Durchbruch als Schauspieler steht, doch dann taucht ein Unbekannter auf, der sich für ihn ausgibt und sein bisheriges Leben ins Chaos stürzt. Das Buch wurde von dem deutschen Autor Arno Strobel geschrieben und ist 2024 als eBook und Taschenbuch im FISCHER Taschenbuch Verlag (S. Fischer Verlage) erschienen. „Stalker - Er will dein Leben.“ ist ein Einzelband.

Mit „Stalker - Er will dein Leben.“ hat Arno Strobel ein weiteres Mal bewiesen, dass er ein Händchen für unvorhersehbare Wendungen hat. Nachdem ich den Klappentext und die ersten Kapitel gelesen hatte, hatte ich eine wage Idee in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln könnte und dann kam Herr Strobel mit einer Wendung um die Ecke, die alle meine Ideen über den Haufen geworfen hat. Am Ende hat sich die Geschichte in eine Richtung entwickelt, auf die ich niemals gekommen wäre. Arno Strobel ist es auf unvergleichliche Art und Weise gelungen eine Spannung aufzubauen, die mich so sehr an die Seiten gefesselt hat, dass ich das Buch keine Sekunde aus der Hand legen konnte.

Eric Sanders begibt sich auf eine Reise in seine Vergangenheit, die ab einem bestimmten Punkt sehr psychologisch wird. Ich vermute Mal, dass Arno Strobel intensive Recherche betreibt, bevor er über ein fachfremdes Thema schreibt. Daher gehe ich davon aus, dass die unterschiedlichen Behandlungsmethoden, die von den verschiedenen Psychiatern und Psychotherapeuten im Laufe der Geschichte angewandt werden, tatsächlich existieren. Ich als Laie hätte mir eine detailliertere Beschreibung ebendieser Behandlungsmethoden gewünscht, weil ich stellenweise Probleme hatte der Handlung in diesen Momenten zu folgen.

Mit Eric Sanders hat Arno Strobel einen Hauptcharakter erschaffen, der für mich perfekt zum Genre gepasst hat. Mal abgesehen von seinem Beruf ist Eric ein Mensch, der ein relativ durchschnittliches Leben führt und der im ersten Moment ganz normale Probleme hat. Das ändert sich als ein Unbekannter Erics Identität stielt. Innerhalb weniger Tage ertrinkt sein bisher eher ruhiges Leben im Chaos und ich finde das Arno Strobel die Beschreibungen des emotionalen Ausnahmezustandes, in dem Eric sich plötzlich befindet, hervorragend gelungen ist. Zusammen mit Eric schickt er seine Leser auf eine hochemotionale Reise, die mich stellenweise sprachlos gemacht hat. Was ich ganz besonders gelungen finde, ist die Art und Weise wie Arno Strobel Erics Beruf als Schauspieler in die Geschichte eingebaut hat. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass sein Beruf nur eine kleine Nebenrolle spielt, doch dieser Eindruck täuscht.

Arno Strobels Schreibstil ließ sich gewohnt flüssig lesen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Eric erzählt. Das Buch wurde in der dritten Person geschrieben.

Fazit
„Stalker - Er will dein Leben.“ ist ein packender Psychothriller, der in die Abgründe der menschlichen Seele blickt.

Veröffentlicht am 15.09.2024

Liebe überwindet alle Hürden

This could be love
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„This could be love“ erzählt die Geschichte von Louisa Herzog-Riggs und Vince Greenfield. Sie ist Deutschlands Tennis-Shootingstar und seit einer schweren Verletzung auf dem Weg zu ihrem Comeback. Er führt ...

„This could be love“ erzählt die Geschichte von Louisa Herzog-Riggs und Vince Greenfield. Sie ist Deutschlands Tennis-Shootingstar und seit einer schweren Verletzung auf dem Weg zu ihrem Comeback. Er führt ein ganz normales Leben auf Hawaii und träumt davon ein geerbtes Hostel wieder zum Leben zu erwecken. Das Buch wurde von der deutschen Autorin Lilly Lucas geschrieben und ist 2024 als eBook und Taschenbuch im Knaur Verlag (Verlagsgruppe Droemer Knaur) erschienen. „This could be love“ ist der erste Band der „Hawaii Love“ Reihe.

Louisa steht mit ihren 22 Jahren noch am Anfang ihrer Profitenniskarriere und trotzdem weiß sie bereits ganz genau, was sie erreichen möchte. Trotz ihrer schweren Verletzung und dem damit verbundenen Rückschlag denkt sie keine Sekunde ans Aufgeben. Es ist ihre enorme innere Stärke und ihr eiserner Wille für dich ich sie von der ersten Seite an bewundert habe. Bis sie mir sympathisch war hat es allerdings fast die Hälfte des Buches gebraucht. Was in erster Linie wahrscheinlich daran lag, dass ich mich nur schwer in sie hineinversetzen konnte. Ich konnte zwar ohne Probleme ihre Entscheidungen und ihr Verhalten nachvollziehen, aber es hat eine Weile gebraucht, bis ich Zugang zu ihren Gedanken und Gefühle gefunden habe. Am Ende habe ich Louisa dann sogar ein Stückweit in mein Herz geschlossen und das trotz der Tatsache, dass sie im letzten Drittel eine Entscheidung trifft, die mir zu unüberlegt war und die ich eher von einem Kleinkind als von einer fast erwachsenen Frau erwartet hätte.

Zu Vince konnte ich leider zu keinem Zeitpunkt eine richtige Bindung aufbauen, was in erster Linie an seiner fehlenden Sicht liegt. So habe ich nie die Chance bekommen mir einen eigenen Eindruck seiner Gedanken zu machen und auch seine Gefühle sind bis zum Schluss ein Rätsel für mich geblieben. Ja Vince war mir sympathisch, aber ich konnte mich nicht in ihn hineinversetzen.

„This could be love“ ist ein Romance Buch. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Liebesgeschichte von Louisa und Vince. Danke der fehlenden Sicht von Vince hatte ich aber das gesamte Buch über das Gefühl, dass ich ausschließlich die Geschichte von Louisa lese und Vince darin nur eine kleine Nebenrolle spielt. Zu einer Liebesgeschichte gehören meiner Meinung nach aber immer zwei Charaktere, nämlich die, die sich im Laufe der Handlung ineinander verlieben. In „This could be love“ sind das theoretisch Louisa und Vince. Praktisch blieb Vince für mich aber so ungreifbar, dass ich die Liebe, die nach und nach zwischen den beiden entstanden ist, nur sehr schwer nachempfinden konnte. Es gibt Autoren, die schaffen es mit ihren Beschreibungen eine Geschichte so zu erzählen, dass es die zweite Sicht nicht braucht, weil ich durch die Augen des einen Charakters genug über den anderen Charakter erfahre, dass ich eine Bindung zu ihm aufbauen kann. Lilly Lucas gehört definitiv nicht zu diesen Autoren. Bei einem Romance Buch ist es für mich essenziell, dass ich zu beiden Charakteren eine Bindung aufbauen kann, denn nur so kann ich das Buch vollständig genießen. Für mich ist die Geschichte daher unvollständig.

Mein größter Kritikpunkt ist die kaum vorhandene Beschreibung der Sportart. Von Anfang an wird erzählt, wie wichtig Tennis für Louisa ist und was für einen großen Stellenwert dieser Sport in ihrem Leben hat. Dementsprechend hatte ich erwartet, dass ich tiefgehende Einblicke in ihr Training bekomme, stattdessen wurde ihr Training jedes Mal in wenigen kurzen Sätzen beschrieben. Bereits nach wenigen Kapitel war ich mir sicher, dass das so bleibt und spätestens nach der Hälfte der Geschichte war die Sportart für mich zu einem unbedeutenden Statisten verblasst. In den letzten Kapiteln beschreibt die Autorin einen Moment in Louisas Leben, aus dem sie so viel mehr hätte machen können, aber sie bleibt ihren oberflächlichen Beschreibungen treu und so ist Tennis für mich zu einem austauschbaren Faktor in dieser Geschichte geworden.

Glücklich bin ich dafür über das Ende. Lilly Lucas hat sich zwar für ein Happy End entschieden lässt am Ende aber ein paar Fragen offen, was meiner Meinung nach perfekt zu der Liebesgeschichte von Louisa und Vince passt. So vermeidet sie die Situation, in der einer der beiden eine Entscheidung hätte treffen müssen, die die Geschichte für mich kaputte gemacht hätte.

Der Schreibstil von Lilly Lucas ließ flüssig lesen. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit
Der Klappentext konnte meine Neugierde auf Anhieb wecken, leider konnte mich die Umsetzung nur stellenweise von sich überzeugen.