Lebensweg einer Mörderin
Das vorliegende Buch „Die Schwarze Witwe von Wien: Die Morde der Elfriede Blauensteiner“ erzählt die wahre Geschichte der Elfriede Blauensteiner. Die Österreicherin wird von der Presse mit einer Schwarzen ...
Das vorliegende Buch „Die Schwarze Witwe von Wien: Die Morde der Elfriede Blauensteiner“ erzählt die wahre Geschichte der Elfriede Blauensteiner. Die Österreicherin wird von der Presse mit einer Schwarzen Witwe verglichen, da diese Spinnenart das Männchen nach der Trauung bzw. dem Geschlechtsakt einfach auffrisst.
Es handelt sich hierbei nicht um eine Biografie der mehrfachen Mörderin, sondern ein Krimi aus der Reihe „Tru Crime“ des Gmeiner-Verlags.
Es gibt so etwas wie eine Rahmenhandlung in der der fiktive Journalist Felix Moser sich ausgiebig mit der Mörderin beschäftigt.
Geschickt wird der Leser mit dem Schicksal der Elfriede Blauensteiner bekannt gemacht, die so gar kein Unrechtsbewusstsein entwickelt hat. So soll sie, Jahrgang 1931, eine schwere Kindheit, mit Hunger, Gewalt, Krankheit, Kriegserlebnissen, einem Nazi als Stiefvater und einer völlig untauglichen Frau als Mutter gehabt haben. Doch, bei allem Respekt, wie viele andere Kinder hatten ähnliche traumatische Erlebnisse in der Kindheit und sind nicht zu Mördern geworden?
Autorin Monika Buttler hat zahlreiche Quellen zusammengetragen, darunter Blauensteiners Autobiografie, die natürlich mit gebotener Vorsicht zu lesen ist, sieht sie sich doch ausschließlich als Opfer. Das Quellenverzeichnis ist im Anhang nachzulesen.
Das Ergebnis ist dieses Buch, das schnörkellos den Lebensweg der Elfriede Blauensteiner nachzeichnet. Obwohl in der Vergangenheit viel über die Morde berichtet worden ist, kann sich der Leser einer gewissen Faszination, einer bestimmten Ungläubigkeit, nicht entziehen. Die Mörderin ist echt? Nicht dem Gehirn eines Buchautors entsprungen? Manchmal habe ich mich dabei ertappt, den Kopf zu schütteln, ob so einer manipulativen Persönlichkeit.
Der Schreibstil ist zurückhaltend, nicht wertend und dennoch eindringlich. Monika Buttler versteht es, mit dieser Distanziertheit, die Leser zu fesseln.
Ob Elfriede Blauensteiner in einem anderen Elternhaus eine Chance gehabt hätte? Ob der Gehirntumor, an dem sie letztlich gestorben ist, schon länger ihre Persönlichkeit verändert hat?
Fazit:
Der schnörkellos nachgezeichnete Lebensweg einer mehrfachen Mörderin. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.