Sezierte Vorstadtidylle oder außen Hui innen Pfui
!!! Achtung, Triggerwarnung!!!
Alles wirkt so idyllisch in Gråbbå's Villenviertel.
Nathan lebt bei seinen wohlsituierten Eltern mit seinem Kindheitsfreund Güsten, dessen alleinerziehende Mutter als Opernsängerin ...
!!! Achtung, Triggerwarnung!!!
Alles wirkt so idyllisch in Gråbbå's Villenviertel.
Nathan lebt bei seinen wohlsituierten Eltern mit seinem Kindheitsfreund Güsten, dessen alleinerziehende Mutter als Opernsängerin in der Welt herumgondelt.
Und dann ist Sascha da, ein ungewöhnliches junges Mädchen, lebt in einer betreuten Wohneinrichtung für auffällige Jugendliche.
Sie ist sehr hübsch und durchtrainiert, eine Sportschwimmerin. Nathan & Sascha sind für kurze Zeit ein Paar und sind in einander verliebt. Doch Sascha trennt sich und Nathan kann das nicht auf sich sitzen lassen. Im "Geisterschiff" wird sie von ihm und seinen Freunden grausam gequält.
Monika Fagerholm erzählt in ihrem Roman "Wer hat Bambi getötet?" (übersetzt a.d. Schwedischen v. Antje Rávik Strubel) aus dem @residenzverlag
von einer kleinen eingeschworen Vorstadtgemeinschaft. Auf sezierende und eher ungewöhnliche Art offenbart die Autorin wie sehr die Ereignisse im "Geisterschiff" noch Jahre später das Leben der beteiligten Personen überschatten. Obwohl alle nach außen hin ihr Leben leben als wäre alles normal, ist es die nicht.
Mit dem Erzählstil der Autorin hatte ich durchweg meine Probleme. Einige Handlungen und Gedankengegänge der Protagonist*innen werden wiederholt, fast wie eine Art Mantra. Teils war ich mit der Grammatik und fehlenden Satzzeichen überfortdert. Daher würde ich Fagerholms Roman sehr experimentell bezeichnen. Das zentrale Thema "Gruppenvergewaltigung" ist nichts für zarte Gemüter, auch wenn sie nicht zu sehr ins Detail geht.
Insgesamt kann ich hier leider keine eindeutige Leseempfehlung aussprechen ✌️