Schüttet bei mir leider keine Glückshormone aus
Monika Hoeksema ist Reisejournalistin und kann dem Ruf der Berge einfach nicht widerstehen. Was liegt da also näher, als eine Art "Gebrauchsanweisung für Wanderungen in den Bergen" zu schreiben und diese ...
Monika Hoeksema ist Reisejournalistin und kann dem Ruf der Berge einfach nicht widerstehen. Was liegt da also näher, als eine Art "Gebrauchsanweisung für Wanderungen in den Bergen" zu schreiben und diese dann mit einer Prise Lebensweisheiten und Achtsamkeits-Mantras zu spicken.
Was auf den ersten Blick wirklich nach einer erfrischenden Lektüre aussieht, wird schon bald zu einer Therapiestunde am Berg und führt die Leser:innen nicht nur in die Grundzüge des Bergwanderns ein, sondern gibt ihnen auch ungefragt Tipps und Kniffe an die Hand, um die Berge des täglichen Lebens mit Gelassenheit zu meistern.
Wenn der Berg ruft ist das nicht nur eine gute Gelegenheit, diesem Ruf zu folgen, sondern auch mit jedem Schritt die Sorgen, Ängste und Nöte in den schroffen Fels anzugeben. Klingt sehr esotherisch, ist es manchmal auch und ich frage mich immer wieder, was mir dieses Buch sagen möchte. Hoeksema verwandelt sich nämlich von der Bergsteigerin zur Lebensberaterin und nutzt ihr Buch als Plattform, um mit gut gemeinten Ratschlägen als Motivationstrainerin von Kapitel zu Kapitel zu stapfen.
Sie nutzt zwar viele Metaphern, um die Bewältigung des Alltags-Berges mit einer echten Bergtour zu vergleichen, aber trotzdem packt mich nicht das "Gipfelglück" bei diesem Buch. Ich hatte mir keine Lebensberatung, sondern eher etwas Süffiges, Anregendes und Verlockendes aus den Bergen erhofft.
Es wird sicherlich Leser;innen geben, die auf genau so ein Buch gewartet haben und es richtig, richtig gut finden. Da Geschmäcker bekanntlich verschieden sind, kann ich einfach nicht anders, als 2 Sterne zu vergeben, da bei mir das Ausschütten der Glückshormone leider nicht funktioniert hat.