Cover-Bild Digitale Drecksarbeit
16,90
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 312
  • Ersterscheinung: 08.09.2017
  • ISBN: 9783423261739
Moritz Riesewieck

Digitale Drecksarbeit

Wie uns Facebook & Co. von dem Bösen erlösen

Wer entscheidet, was wir sehen?

Ab 17. Mai 2018 als ›The Cleaners‹ auch im Kino! Hunderttausende Fotos und Videos werden täglich im Internet hochgeladen. Darunter massenhaft verstörende Inhalte, voller Gewalt und Pornografie. Wie ist es möglich, dass wir als normale User kaum etwas davon sehen? Algorithmen können zwar bestimme Bildinhalte identifizieren, aber nicht einordnen. Deshalb durchforsten auf den Philippinen zahllose Billiglöhner im Auftrag der Mega-Konzerne Facebook, Twitter & Co. nach geheimen Regeln das Internet. Über ihre Arbeit dürfen sie nicht sprechen. Moritz Riesewieck gelang es, Menschen zu treffen, die uns vor Gräuelbildern bewahren und dafür ihr Seelenheil opfern. Sie können die Bilder im Kopf nicht so einfach löschen. Politische Inhalte, Kunst und Satire bleiben auf der Strecke. Wie manipuliert das unsere Sicht der Welt? Riesewieck verbindet eine packende Reportage mit verblüffenden Gedanken zur Macht der Bilder.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.09.2017

Digitale Drecksarbeit.

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Inhalt (gemäß Umschlaginnenseite):
„Ein Mann quält und ermordet ein kleines Mädchen und stellt ein Video von diesem Verbrechen ins Netz. Jeder normale Mensch, der so etwas zu Gesicht bekommt, wird von ...

Inhalt (gemäß Umschlaginnenseite):
„Ein Mann quält und ermordet ein kleines Mädchen und stellt ein Video von diesem Verbrechen ins Netz. Jeder normale Mensch, der so etwas zu Gesicht bekommt, wird von tiefstem Entsetzten erfüllt sein, er wird es nie wieder sehen wollen. Außer denjenigen, die sich an so etwas erfreuen und nicht genug bekommen können.
Bestialität und Grausamkeit sind nichts Neues in der Geschichte der Menschheit. Doch erst das Internet macht es möglich, Bilder und Filme von solchen abstoßenden Taten in Lichtgeschwindigkeit über den ganzen Globus zu verbreiten. Das ist nicht im Interesse der großen Silicon-Valley-Konzerne. Sie wollen die Menschen nicht schockieren und abstoßen, sondern anziehen, damit so viele Daten wie möglich von so vielen Menschen wie möglich sammeln und verwerten können. Sie wollen entscheiden, was die User zu sehen bekommen. Sie wollen ihre Netze schützen wie einen Garten, in dem das Unkraut vernichtet wird. Für diese Unkrautvernichtung brauchen sie ebenfalls Menschen, die sich in ihrem Auftrag tagaus, tagein mit diesem Grauen auseinandersetzten müssen. Wie das möglich ist und was es bedeutet, fragt sich Moritz Riesewieck in diesem packenden und aufrüttelnden Essay.“

Meine Meinung:
Der Autor geht in diesem Buch der Frage nach, was es bedeutet, wenn die Beseitigung des Bösen outgesourct wird:
Bilder und Filme mit „verdächtigen“ Inhalten müssen sich Niedriglöhner auf den Philippinen ohne Unterlass und quasi im Akkord ansehen und aussortieren; diese „Content-Moderatoren“ müssen quasi im Sekundentakt entscheiden, ob ein Bild, einem (geheimen) Regularienkatalog entspricht oder ob es gegen ein Kriterium verstößt und somit ob dieses Bild entfernt werden muss oder nicht.

Und eine sehr wichtige Fragestellung wird vom Autor aufgegriffen:
Ist es gut oder schlecht oder wohin führt es, wenn (politische) Zensur als Beurteilungskriterien (landesspezifisch) aufgenommen werden.

Für mich war es sehr aufschlussreich, dieses Buch zu lesen.