Ein BUch, das unbedingt gelesen werden sollte
Dieses Buch ist nicht leicht zu lesen. Es bedarf erhöhter Aufmerksamkeit und Achtsamkeit.
Klappentext:
Ein Ungeist geht um in Deutschland - in der Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus werden wahllos ...
Dieses Buch ist nicht leicht zu lesen. Es bedarf erhöhter Aufmerksamkeit und Achtsamkeit.
Klappentext:
Ein Ungeist geht um in Deutschland - in der Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus werden wahllos und ungebrochen Begriffe durcheinandergeworfen, Menschen perfide verleumdet und verfolgt, Juden von Nicht-Juden des Antisemitismus bezichtigt. Die Debattenkultur in Deutschland ist vergiftet und die Realität völlig aus dem Blickfeld des Diskurses geraten. Deutsche solidarisieren sich mit einem Israel, das seit mindestens fünfzig Jahren Palästinenser knechtet, und wer das kritisiert, wird schnell zum Antisemiten. Moshe Zuckermann nimmt in seinem Buch den aktuellen Diskurs schonungslos in den Blick und spricht sich für eine ehrliche Auseinandersetzung mit der deutsch-israelischen Geschichte aus.
Dieses Buch aus der Feder von Moshe Zuckermann, der als Sohn jüdisch-polnischer Holocaust-Überlebender in Israel geboren wurde und später in Frankfurt am Main studierte, versucht die unterschiedlichen Begriffe, die missverständlich und missbräuchlich verwendet werden, wieder gerade zu rücken.
Es beginnt schon mit dem Begriff „Shoah“, der im Hebräischen eigentlich Naturkatastrophe bedeutet. Der Völkermord durch die Nazis eine Naturkatastrophe gleich einem Tornado oder Erbeben? Auch die Bezeichnung „Holocaust“ hat ursprünglich, im antiken Griechenland, eine andere Bedeutung, nämlich Weiheopfer oder Brandopfer. Allerdings klingen beide Termini nicht ganz so sperrig wie „Massenvernichtung des europäischen Judentums“, das kommunikationstechnisch ziemlich untauglich ist.
Noch schwieriger wird es, Bezeichnungen wie Antisemitismus, Antizionismus und israelkritisch in den richtigen Kontext zu stellen. Ist jemand, der es nicht gut findet, dass Israel die Palästinenser, die seit Jahrhunderten in ihren angestammten Gebieten leben, umbringen lässt ein Antisemit?
Diesen und ähnlichen Kombinationen zwischen den drei oben genannten Begriffen geht der Autor in dem Kapitel „Einsichten“ (S. 154 ff.) nach.
Darf man nun sagen, dass Israel keine Demokratie (mehr) ist, sondern nur ein rechtsradikales Kollektiv, ohne des Antisemitismus bezichtigt zu werden?
Der israelischen Regierung gehören einige Mitglieder an, die wegen Korruption, Steuerhinterziehung, Veruntreuung von Staatsgeldern, Vergewaltigung und anderer Straftaten rechtskräftig verurteilt wurden. Das klingt jetzt nicht nach einer modernen Demokratie, oder?
Die derzeitige Regierung WILL um keinen Preis einen Frieden mit den Palästinensern. Alle jene, die sich für eine friedliche Lösung dieses Konfliktes stark machen werden mundtot gemacht. So ist es auch erklärbar, dass der Befürworter der Zwei-Staaten-Lösung Yitzak Rabin von einem ultraorthodoxen Juden erschossen wurde.
Warum man keinen Frieden mit den Arabern will? Sie sind der Kitt, der das fragile Staatsgebilde Israel zusammenhält. Der Staat steht ohne das einigende Feindbild „Palästinenser“ vor einem Bürgerkrieg, denn eine große Gruppe der Israelis ist eher säkular eingestellt und möchte einfach in Ruhe leben und ihren Geschäften nachgehen.
Und was hat das alles mit Deutschland zu tun? Die Furcht angesichts der Nazi-Vergangenheit erneut als antisemitisch dazustehen, lässt viele Deutsche und auch Teile der Regierung alle Verbrechen, die Israel an den Arabern verübt, als „Notwehr“ zu stilisieren. Man liefert Waffen, stellt Geheimdienstinfos und Geld zur Verfügung.
Vor allem die deutschen Linken, heißen die Aktionen der Israelis gut. Wer Israel kritisiert, wird sofort ins Rechte Eck gestellt und verleumdet.
Man hat in der Vergangenheit verabsäumt, den Expansionsbestrebungen Israels Grenzen zu setzen. Jetzt ist der Karren völlig verfahren und eine friedliche Lösung weiter weg, denn je.
Fazit:
Ein sehr aufschlussreiches Buch, dem ich gerne 5 Stern gebe. Eine unbedingte Leseempfehlung für Leser, die sich ein objektiveres Bild machen wollen.