Cover-Bild Die Sommertochter
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 30.04.2020
  • ISBN: 9783404179695
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Muna Shehadi

Die Sommertochter

Roman
Sonja Rebernik-Heidegger (Übersetzer)

Als die Schwestern Olivia, Rosalind und Eve das Ferienhaus ihrer Eltern in Maine ausräumen, finden sie schockierende alte Arztberichte. Darin wird behauptet, dass ihre Mutter, die verstorbene Schauspielerin Jillian Croft, möglicherweise nicht ihre leibliche Mutter war. Olivia und Eve halten die Gutachten für schlicht und ergreifend für falsch. Aber Rosalind hat sich in ihrer auf Erfolg getrimmten Familie nie wirklich wohl gefühlt - wenn sie eine andere Mutter hat, dann will sie das wissen! In den Unterlagen ihres Vaters findet sie Hinweise auf eine gewisse Leila Allerton. Ist Leila Rosalinds biologische Mutter? Und wenn ja, warum haben ihre Eltern sie angelogen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2021

Ein Leben in ewiger Lüge ...

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Wie der Klappentext suggeriert, macht Rosalind sich auf die Suche nach ihren Wurzeln nachdem bewiesen ist, dass Jillian Croft keine eigenen Kinder bekommen konnte. Die arme Sylvia Moore, wie sie mit bürgerlichem ...

Wie der Klappentext suggeriert, macht Rosalind sich auf die Suche nach ihren Wurzeln nachdem bewiesen ist, dass Jillian Croft keine eigenen Kinder bekommen konnte. Die arme Sylvia Moore, wie sie mit bürgerlichem Namen hieß, wurde mit Androgenzresistenz geboren, sprich sie war intersexuell und hatte somit Merkmale von beiden Geschlechtern. Geschickt verstehen Jillian und ihr nicht minder berühmter Mann dies vor der Öffentlichkeit und ihren Kindern zu verbergen. Die tragische Odyssee, die sich daraus für Jillian seit frühester Pubertät entwickelt hat, ist jedoch unvorstellbar.
Ein spannendes Thema, das mich sofort an den Roman „Middlesex“ von Jeffrey Eugenides erinnerte. Jedes Kapitel der „Sommertochter“ beginnt mit einem Tagebuchauszug der jungen Sylvia, in denen sie ihre Not beschreibt, ihre Distanz zur Mutter und die Probleme, die ihr Zustand für sie mit sich bringt. Im Rest der Kapitel begleite ich Rosalind auf ihrer eigenen Reise zur Selbstfindung und ihren inneren Kampf einen Platz in ihrer „echten“ Familie zu ergattern.
Ich kann für den Roman nicht ganz die Bestnote erteilen, da mir bei Rosalind manchmal ein wenig zu klischeehaft vorgegangen wurde und ich mir bei Sylvia/Jillian zu ihrem außergewöhnlichen Thema noch etwas mehr Tiefe gewünscht hätte. Dennoch hat mich das Buch gut unterhalten, ließ sich flüssig lesen und macht Lust auf mehr. Es gibt wohl noch zwei weitere Teile, die sich jeweils mit den beiden anderen Schwestern Olivia und Eve befassen. Ich vergebe für diesen Roman solide vier von fünf Sternen.
Übrigens, passend zur Karriere der Mutter wurden ihre drei Mädchen alle nach Filmlegenden der „Goldenen Ära Hollywoods“ benannt: Olivia de Havilland, Rosalind Russell und Eve Arden … eine nette Idee!

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Veröffentlicht am 19.03.2021

Eine nette chaotische Familiengeschichte

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Das Buch liest sich flüssig, habe es in 2-3 Tagen gelesen gehabt. Etwas mehr Spannung hätte sein dürfen

Das Buch liest sich flüssig, habe es in 2-3 Tagen gelesen gehabt. Etwas mehr Spannung hätte sein dürfen

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Veröffentlicht am 30.05.2020

Wer ist meine Mutter?

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Nach dem Tod ihrer Mutter, der ehemaligen Schauspielerin Jillian Croft, machen sich die Schwestern Eve, Olivia und Rosalind gemeinsam daran, das familieneigene Ferienhaus in Maine auszuräumen, wo sie in ...

Nach dem Tod ihrer Mutter, der ehemaligen Schauspielerin Jillian Croft, machen sich die Schwestern Eve, Olivia und Rosalind gemeinsam daran, das familieneigene Ferienhaus in Maine auszuräumen, wo sie in ihrer Kindheit viel Zeit miteinander verbracht haben. Bei der Räumaktion fallen ihnen alte Arztunterlagen in die Hände, die ihnen einen Schock versetzen, denn diese Berichte besagen, dass ihre verstorbene Mutter wahrscheinlich gar nicht ihre leibliche Mutter war. Während Eve und Olivia das für unmöglich halten, lässt Rosalind diese Entdeckung keine Ruhe, denn sie hat sich innerhalb der Familie immer wie eine Außenseiterin gefühlt. Sie will der Sache unbedingt auf den Grund gehen und die Wahrheit herausfinden. Als sie in den Unterlagen ihres Vaters sucht, stößt sie auf Informationen, denen sie nachgehen will…
Muna Shehadi hat mit „Die Sommertochter“ einen unterhaltsamen und gefühlvollen Roman vorgelegt, der erst nach und nach seine Geheimnisse preisgibt. Der flüssige und emotionale Schreibstil packt den Leser von Beginn an und lädt ihn ein, gemeinsam mit Rosalind und ihren Schwestern auf die Suche nach der Wahrheit zu gehen. Schon die Entdeckung der Tatsache, dass die eigene Mutter vielleicht gar nicht die Leibliche ist, kann einen aus dem Gleichgewicht bringen. Dass zwei der drei Schwestern diese Tatsache von vornherein verleugnen, ist zum einen verständlich, andererseits aber auch merkwürdig, denn wer will nicht die Wahrheit über seine Wurzeln wissen und bei Ungereimtheiten den Dingen auf den Grund gehen. So kommt der Leser in den Genuss, Rosalind bei den Nachforschungen über die Schulter zu schauen, denn sie lässt die Dinge nicht auf sich beruhen, vielleicht liegt es aber auch daran, dass sie sich schon immer wie das fünfte Rad am Wagen innerhalb der Familie gefühlt hat. Tagebucheinträge ihrer Mutter zu Beginn eines jeden Kapitels sowie die Geschichte aus Rosalinds Sicht erlauben den wechselseitigen Blick zwischen Vergangenheit und Gegenwart und klären Stück für Stück die Geschichte auf, während Rosalind dabei eine große Entwicklung durchlebt. Die Autorin geht mit dem doch recht schwierigen Thema glaubhaft und empathisch um.
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich ausgestaltet und wirken mit ihren individuellen Eigenschaften lebendig und realitätsnah. Der Leser folgt ihnen gern und kann mit ihnen hoffen, bangen und fühlen. Rosalind ist eine Frau, die immer im Schatten ihrer Schwestern stand. Erst eher zurückhaltend und unscheinbar, entwickelt sich während ihrer Suche nach und nach zu einer selbstbewussten Frau, die ihre Ziele erreichen will. Das Verhältnis zu ihren Schwestern ist eher unterkühlt und wenig herzlich. Eve und Olivia wirken oftmals gleichgültig, unnahbar und vom Leben verwöhnt. Ihnen fehlt es an Herz und Seele, um mit ihnen warm werden zu können. Aber auch Jillian spielt eine gewichtige Rolle, trägt sie doch mit ihren Tagebucheinträgen maßgeblich zur Aufklärung des Rätsels bei.
„Die Sommertochter“ ist ein unterhaltsamer und anrührender Roman über die Suche nach der eigenen Identität und den damit verbundenen Schwierigkeiten, aber auch über Familienbande und alte Geheimnisse. Packend erzählt und mit verdienter Leseempfehlung ausgestattet!