Gute Geschichte mit einigen Schwächen
„Fuck you Leben!“ gehört zu den Büchern, die ich lange auf der Wunschliste, aber dennoch keine großen Erwartungen hatte. Als ich das Buch aufgeschlagen habe, war ich demnach skeptisch und gespannt zugleich, ...
„Fuck you Leben!“ gehört zu den Büchern, die ich lange auf der Wunschliste, aber dennoch keine großen Erwartungen hatte. Als ich das Buch aufgeschlagen habe, war ich demnach skeptisch und gespannt zugleich, muss aber sagen, dass sich das Buch am Ende doch gelohnt hat, auch wenn es doch so manche Schwächte mit sich brachte.
Die Autorin verwendet in ihrem Buch eine angenehme Sprache, die sich leicht und schnell lesen lässt, gleichzeitig gibt es einige saloppe Dialoge, die mich aber dennoch zum Nachdenken anregen konnten. Die Figuren selbst sind gut und vielseitig ausgearbeitet, auch wenn ich zugeben muss, dass ich diese nicht immer sympathisch fand, allerdings habe ich dies auch gar nicht unbedingt erwartet. Dadurch, dass die Geschichten abwechselnd aus zwei Sichten geschrieben ist, konnte man Hannah und Aaron gut kennen lernen, was der Geschichte deutlich gut getan hat.
Hannah fand ich am Anfang nicht ganz greifbar, da mir ihr Handeln oftmals unsympathisch war, je mehr ich jedoch über das Mädchen erfahren habe, umso mehr konnte ich mich in ihre Gefühlslage hineinversetzen, sodass sie mir doch noch sympathisch wurde. Vor allem ihre Schwangerschaft ist ein großes Thema in der Geschichte, denn mit gerade einmal 15 Jahren gilt ihre Schwangerschaft als Skandal, dazu möchte sie nicht verraten, wer der Vater ihres Kindes ist. Ihre ehemals beste Freundin Katie fand ich dagegen von Anfang an alles andere als toll. Sie ist egoistisch, kann extrem nerven und wirkt dazu noch sehr hinterhältig, sodass ich mir oft die Frage gestellt habe, wieso Hannah und Katie überhaupt über eine so lange Zeit über befreundet waren. Aaron, der neu an die Schule kommt, fand ich dagegen von Anfang an interessant und geheimnisvoll.
Obwohl ich das Buch an sich sehr gelungen fand, war es mir doch oft zu dramatisch und ich wurde ein wenig an „Gossip Girl“ erinnert. Hier werden viele Intrigen gesponnen, Menschen ausgenutzt und sogar verletzt. Die Schwangerschaft rückt dabei mehrfach in den Hintergrund, sodass die Geschichte immer mehr zu einer typischen Teenie-Story verkommt. Schade!
Das Cover ist schlicht aber durchaus schön, auch wenn man die Schönheit daran erst auf dem zweiten, bzw. dritten Blick erkennt. Die Kurzbeschreibung hat mich überzeugt, hätte aber auch weniger Infos besitzen können, sodass die wichtigsten Themen dabei bereits verraten wurden.
Insgesamt ist „Fuck you Leben!“ eine gut gemachte Geschichte, die jedoch stellenweise zu sehr an „Gossip Girl“ erinnert hat. Wären die Figuren sympathischer gewesen und hätte man sich weniger nur auf den teenielastigen Teil konzentriert, wäre die Geschichte noch deutlich besser geworden. Dennoch kann ich das Buch empfehlen, wenn man in Jugendbüchern eine große Portion Drama und Intrigen mag.