Lebens- und Liebesgeschichte in Tagebuchform, verbindet Poesie, Liebe und Leid
Joy findet nach dem Tod ihrer Großmutter deren Tagebuch und erfährt so die wechselvolle, berührende Lebens- und Liebesgeschichte ihrer Großeltern, von Agnes und Henry. Das Buch umfasst den Zeitraum von ...
Joy findet nach dem Tod ihrer Großmutter deren Tagebuch und erfährt so die wechselvolle, berührende Lebens- und Liebesgeschichte ihrer Großeltern, von Agnes und Henry. Das Buch umfasst den Zeitraum von 1958 bis 2020, von der Liebe auf den ersten Blick bis ins hohe Alter. Das Tagebuch von Agnes wird teilweise durch Briefe von Henry ergänzt, man gewinnt hierdurch Einblick in die Emotionen und Denkweisen beider Protagonisten, was die Geschichte ausgezeichnet abrundet.
Der Schreibstil liest sich flüssig und leicht. Man wird von Anfang an in die Geschichte gesogen, in das Glück einer einmaligen Liebe. Aber es ist keine kitschige märchenhafte Liebesgeschichte. Tragische Ereignisse werfen ihre Schatten über die beiden, sie müssen eine schwere Zeit ertragen. Doch wahre Liebe findet ihren Weg. Agnes und Henry durchleben die gesamte Skala der Gefühle: innige Liebe, unwiederbringliche Glücksmomente, Romantik, Leidenschaft, tiefe Trauer, Verzweiflung und quälende Sehnsucht und man fühlt als LeserIn intensiv mit ihnen mit.
Die Charaktere sind sympathisch und authentisch beschrieben, wobei ich persönlich mich in erster Linie zu Henry hingezogen fühlte, die Motivationen von Agnes konnte ich vielfach nicht nachvollziehen.
Die zweite Handlungsebene, jene der Gegenwart, Joys Reaktionen auf die Lektüre, verbindet sich harmonisch mit der den Rückblenden auf die Vergangenheit.
Es ist ein qualitativ anspruchsvoller Liebesroman, gespickt mit einer Reihe von Lebensweisheiten. Nicht nur Liebe, Wonne, Waschtrog. Um aus dem Buch zu zitieren: es verbindet, Poesie, Liebe und Leid. Ein wundervoll gefühlvolles Buch, mir persönlich dauerte lediglich die Leidensphase der beiden zu lang.