Cover-Bild Als die Liebe zu Elise kam
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 01.08.2013
  • ISBN: 9783499253768
Natasha Solomons

Als die Liebe zu Elise kam

Martin Ruben Becker (Übersetzer)

Du kannst mehr als nur ein Leben leben
Im Frühling des Jahres 1938 gelingt Elisa Landau die Flucht nach England. Dort, in Tyneford House, einem Anwesen an der Südküste Englands, soll die junge Jüdin als Hausmädchen arbeiten. Doch mit jedem Tag in dieser fremden Welt wächst die Sehnsucht nach ihrer Familie, die sie in Wien zurücklassen musste. Einziger Lichtblick: Kit, der Sohn des Hausherrn. Mit ihm erlebt sie ihre erste zarte Liebe – eine Liebe gegen alle Konventionen. Dann erreicht der Krieg das beschauliche Dorset, und er wird Tyneford House und seine Bewohner für immer verändern. Auch Elise muss ihr altes Leben hinter sich lassen und ein neues finden.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei TochterAlice in einem Regal.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2017

4 Sterne

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Auch mir hat es Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen.
Es zeugt von einem glücklichen Leben, Entbehrungen, Kummer, Verachtung und dem Aufblühen einer ersten zarten Liebe, Tod und einem Neubeginn.
Die Beschreibungen ...

Auch mir hat es Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen.
Es zeugt von einem glücklichen Leben, Entbehrungen, Kummer, Verachtung und dem Aufblühen einer ersten zarten Liebe, Tod und einem Neubeginn.
Die Beschreibungen sind gerade von Tyneford House sehr gelungen.
Aber ich fand die Charaktere von Kit, Mr. Wexham, Mr. Rivers aufgefeilter bzw. authentischer als der von Elise.
Kit ist wunderbar als Charakter gelungen.
Besonders war ich auch von Mr. Rivers in seiner zurückhaltenden, beschützenden Art angetan. Einerseits sehr serviert, besonders in Beziehung seinem Sohn gegenüber und zu Beginn stehts auf Anstand und Moral achtend. Aber dann gestattet er sich mit den Dorfbewohnern zusammen die "Drecksarbeit" zu machen.
Der Autorin sind die Konstruktionen allgemein gut gelungen. Jedoch fand ich es beispielsweise merkwürdig, dass die Damen der WAAF gemütlich ein Schwätzchen und Teekränzchen halten, während das Haus brennt.
Allgemein manchmal etwas weitschweifig, um 30 Seiten gekürzt wäre auch in Ordnung gewesen.
Was ich am Ende von der Beziehung von Alice und Daniel halten soll, und ob mir dieses Ende gefällt, weiß ich noch nicht.
Ob dies eine neue Liebe ist? Oder der Versuch von beiden sich an die Vergangenheit zu klammern und nicht allein zu sein?!
Die Antwort auf diese Frage muss sich wohl jeder selbst geben

Veröffentlicht am 20.12.2017

Das Leben und die Liebe gehen zuweilen seltsame Wege.

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In "Als die Liebe zu Elise kam", dem neuen Roman von Natasha Solomons, sind die Windungen des Lebens von viel Trauer und Tragik überschattet., gerät doch die Titelheldin Elise 1938 als jüdischer Flüchtling ...



In "Als die Liebe zu Elise kam", dem neuen Roman von Natasha Solomons, sind die Windungen des Lebens von viel Trauer und Tragik überschattet., gerät doch die Titelheldin Elise 1938 als jüdischer Flüchtling aus Wien nach Südengland und muss dort, statt wie bisher ein behütetes Leben als höhere Tochter aus einem Intellektuellen- und Künstlerhaushalt zu führen, ihre Brötchen als Dienstmagd verdienen. Hier hat sie zwar einen steinigen Beginn, stößt aber von Anfang an auf das Verständnis des unkonventionellen und toleranten Hausherren und verliebt sich alsbald in den vielumschwärmten Sohn des Hauses, der - o Wunder - der in Wien als hässliches Entlein geltenden Elise ebenfalls Gefühle entgegenbringt. Zunächst bleibt also Elise in England trotz einiger Anfangsschwierigkeiten in einem sicheren Kokon, beschützt von Menschen, denen sie vertrauen kann, doch dann holt der Krieg sie in vollem Umfang ein und eine tragische Koinzidenz jagd die nächste... tja, und so wird aus Elise Landau Alice Land.

Alice im Wunderland? Nein, sicher nicht. Dieses Buch zeigt gar trefflich, wie es gelingt, trotz vieler trauriger Ereignisse seinen Platz zu finden und ein erfülltes Leben zu führen, das auch glückliche Phasen beinhaltet.

Fern von Kitsch und Sentimentalität baut die Autorin ihre Story auf, mit einer Leichtigkeit, die den Leser das Buch kaum aus der legen lässt. Hinter dem gefälligen, zuweilen gar humorvollen Erzählstil stecken eine große Tiefe, eine breit gefächerte Symbolik und die vielen Gedanken, die sich die Autorin bei der Entstehung ihres Buches gemacht hat. -

Eigentlich strotzt dieses Buch nur so vor Tragik: Tyneford ist ein tragischer Ort, Elises/Alices Biographie mit einer ganzen Reihe von Tragödien verbunden. Aber auch in den schlimmsten Zeiten bleibt die Liebe bei ihr und gibt ihr Zuversicht.

Die Welt braucht solche Bücher - Bücher , die Hoffnung und Wärme transportieren und so werde ich dieses Buch mit Sicherheit häufiger als Mutmacher oder einfach zum darin Schwelgen verschenken. Trotzdem bin ich nicht uneingeschränkt begeistert - das große Talent der Autorin für die Darstellung des Atmosphärischen geht einher mit einer Schwäche bei thematischen Übergängen. Zäsuren - in diesem Buch meist tragische, manchmal jedoch auch erfreuliche Ereignisse, sind aus meiner Sicht nicht scharf genug gezeichnet.

Doch das größte Manko hat nichts mit der Autorin, sondern mit dem Übersetzer zu tun, der sich meiner Ansicht nach nur halbherzig seiner Arbeit gewidmet hat - zu kraftlos sind viele Formulierungen, vor allem die Episoden, in denen Elises anfänglich stümperhaftes Englisch dargestellt werden soll. Für die Zukunft wünsche ich dieser jungen, vielversprechenden Autorin einen der wirklich guten Übersetzer englischer Literatur wie Bernhard Robben oder Patricia Klobusiczky, dann wird sie sicher auch hierzulande noch mehr begeistern können.