Cover-Bild Memorial Drive
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Film, Kunst & Kultur
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 11.04.2024
  • ISBN: 9783442774425
Natasha Trethewey

Memorial Drive

Erinnerungen einer Tochter - »Es ist höchste Zeit, dass man diese großartige Schriftstellerin in Deutschland wahrnimmt.« Süddeutsche Zeitung
Cornelia Holfelder-von der Tann (Übersetzer)

»Eine Meditation über Rassismus, Klassenzugehörigkeit und Trauer. Und am Ende doch sehr positiv - einfach herzzereißend.« Barack Obama

Natasha Trethewey ist neunzehn Jahre alt, als sich ihr Leben für immer verändert: ihr ehemaliger Stiefvater erschießt ihre Mutter. Heute stellt sich die mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnete Dichterin die Frage, wie diese Erfahrung sie zu der Künstlerin geformt hat, die sie geworden ist. Eindringlich und mit schonungslosem Blick nimmt Trethewey diese tiefgreifende Erfahrung von Schmerz, Verlust und Trauer als Ausgangspunkt, um den tragischen Verlauf des Lebens ihrer Mutter zu erkunden und zu verstehen, wie ihr eigenes Leben durch deren unerschütterlicher Liebe und Widerstandskraft geprägt wurde. Indem sie die Lebenslinien ihrer Mutter im zutiefst von Rassentrennung geprägten amerikanischen Süden und die ihrer eigenen Kindheit als »Kind von Rassenmischung« in Mississippi nachzeichnet, lotet Trethewey ihr Gefühl der Entwurzelung und des Unbehaustseins in jener Zeit aus, die in dem erschütternden Verbrechen mündet, das sich 1985 am Memorial Drive in Atlanta ereignete.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.05.2024

Eine Hommage an eine starke Frau und Mutter

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[TW: True Crime, Femizid, psychische Gewalt, Rassismus]

Die Pulitzer-Preisträgerin Natasha Trethewey beschreibt ihre Kindheit im von Rassismus geprägten Süden der USA. Ein wichtiger Ankerpunkt in ihrem ...

[TW: True Crime, Femizid, psychische Gewalt, Rassismus]

Die Pulitzer-Preisträgerin Natasha Trethewey beschreibt ihre Kindheit im von Rassismus geprägten Süden der USA. Ein wichtiger Ankerpunkt in ihrem Leben spielt dabei ihre Familie. Als sich ihre Eltern eines Tages scheiden lassen, zieht ihre Mutter Gwendolyn mit ihr nach Atlanta. Die harmonische Zweisamkeit der beiden endet schnell, als ein neuer Mann in Gwendolyns Leben tritt. Das Zuhause, wie Natasha es bisher kannte, existiert seit diesem Zeitpunkt nicht mehr. Sie wird von dem neuen Mann ihrer Mutter, den sie selbst "Big Joe" nennt, psychisch schikaniert. Dabei entwickelt das junge Mädchen für sich Strategien, wie es mit diesem Missbrauch umgehen kann. Nachdem Natashas Bruder Joey zur Welt kommt, den sie Jahrzehnte lang für ihren Stiefbruder hält, wird Big Joe auch Gwendolyn gegenüber gewalttätig.

Natasha Trethewey beschreibt über ihren Umgang mit Trauer und ihre Jahrzehnte anhaltenden Schuldgefühlen. Dabei holt sie durch ihre pure Authentizität ihre Leserschaft ab und lässt diese an sehr persönlichen Gedanken teilhaben. "Memorial Drive" ist mehr als eine Hommage an ihre Mutter. Sie ist auch Zeugnis einer Gesellschaft, in der Gefahren wie Femizide, wie es hier der Fall ist, überhaupt möglich sind. Trethewey bezeugt dies nicht nur anhand ihrer eigenen Erinnerungen, sondern auch mit Dokumenten aus der Fallakte ihrer Mutter. Darunter finden sich Transkripte aus Telefonaten zwischen Gwendolyn und Big Joe, aber auch ein handgeschriebenes Dokument von Gwendolyn. In diesem legt sie dar, wie gewalttätig die Beziehung mit Big Joe wirklich für sie war und dass er sie schon Jahre vor ihrem Tod mit eben diesem bedrohte. Ich kann mir den Schmerz kaum vorstellen, mit dem Natasha Trethewey diese Geschichte aufgearbeitet haben muss. Dabei ist ihre Sprache klar und pointiert und verliert dabei nie ihre gefühlvolle Art. Denn in erster Linie ist diese ein Buch über ihre junge Mutter, die bis zu ihrem Lebensende für sich und ihre Kinder voller Stärke und Liebe einstand.

"Memorial Drive" hat mich zutiefst berührt. Ich möchte hierfür gerne eine Leseempfehlung aussprechen, jedoch bitte nur für Leser*innen, die auch mit Themen wie True Crime, Rassismus und Femizid umgehen können.

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