Cover-Bild Drifter
Band 1 der Reihe "Peter-Ash-Serie"
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 414
  • Ersterscheinung: 13.06.2016
  • ISBN: 9783518466797
Nicholas Petrie

Drifter

Thriller
Thomas Stegers (Übersetzer)

Peter Ash ist fertig mit der Welt: Seit seiner Rückkehr aus den Kriegen im Irak und in Afghanistan erleidet er Panikattacken, sobald er bloß einen Raum betritt. Das »weiße Rauschen«, wie er es nennt, zwingt ihn, in der Wildnis zu bleiben und bei jedem Wetter unter freiem Himmel zu schlafen. Doch als ein Freund aus der Army Selbstmord begeht, spürt Ash, dass mehr hinter der Geschichte steckt, und wagt sich wieder unter Menschen. Er hilft der Witwe des Mannes, ihr baufälliges Haus zu renovieren. Unter der ramponierten Veranda entdeckt er mehr als nur morsches Holz: Hier bewacht ein verdammt großer und verdammt hässlicher Hund einen explosiven Fund – einen Koffer voller Geld und Sprengstoff. Der Koffer ist aber lediglich ein Puzzleteil in einem wahnsinnigen Anschlagsplan, der Tausende das Leben kosten soll. Ash bleibt nicht viel Zeit, um die Täter ausfindig zu machen …
Körperlich fit, intelligent und eigensinnig – mit Peter Ash sollte man sich nicht anlegen. Ash hat jedoch mit seinem eigenen Trauma zu kämpfen. Nur wenn er es überwindet, kann er eine Katastrophe verhindern, die Tausende Menschen in den Tod zu reißen droht …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2017

Veteran

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Nach seinen Einsätzen im Krieg kann sich der Heimkehrer Peter Ash nicht mehr gut in geschlossenen Räumen aufhalten. Auch mehr als ein Jahr nach seiner Entlassung aus der Armee hat sich daran nicht viel ...

Nach seinen Einsätzen im Krieg kann sich der Heimkehrer Peter Ash nicht mehr gut in geschlossenen Räumen aufhalten. Auch mehr als ein Jahr nach seiner Entlassung aus der Armee hat sich daran nicht viel geändert. Peter versucht das Beste aus der Situation zu machen und hält sich meist draußen auf. Über Wasser hält er sich mit Gelegenheitsarbeiten. Als er eines Tages davon hört, dass sich sein Freund aus Armeetagen Big Jim erschossen hat, entschließt er sich, wenigstens der Witwe zu helfen. Für sie und ihre Kinder will er die Veranda reparieren. Doch zunächst muss er eine Bestie von Hund zähmen, der sich in dem Kriechkeller unter der Veranda eingenistet hat.

Wird es einem unter post traumatischem Stress leidenden Ex-Soldaten gelingen, sich mit seinen Schuldgefühlen dem Freund gegenüber auseinander zu setzen? Die Reparaturarbeiten sind nur ein erster Schritt. Ein Schritt allerdings auf einem ungewöhnlichen Weg, denn je mehr er über die letzten Tage seines Kameraden erfährt, desto mehr fragt er sich, was sich Jim als Ziel gesetzt hatte. Nach der Trennung von seiner Frau stürzte er nicht völlig ab. Und dann die Sache mit dem Hund, der nur mit bezwungen werden kann. Immerhin, der Hund bewachte einen Koffer voll Geld und Ash setzt schließlich alles daran, hinter das Geheimnis des Geldes zu kommen.

Ein Antiheld wie er im Buche steht ist dieser Ash, traumatisiert, kaum fähig ein normales Leben zu führen. Aber dennoch ist er nicht völlig zerbrochen. Er fühlt mit der Witwe und ihren Kindern, er nimmt sich eines halb verwilderten Hundes an. Und er bohrt hartnäckig nach, was seinen Freund zu seiner Tat getrieben haben kann. Mit immer größer werdender Anspannung verfolgt man, was Peter Ash nach und nach in Erfahrung bringt. Die Lesezeit vergeht dabei wie im Flug, wobei die Schilderungen der Mühe, die den Kriegsheimkehrern die Ankunft in ihrer ehemals vertrauten Umgebung bereitet, sehr berührt und nachdenklich stimmt. In was für eine Welt werden die Soldaten geschickt und was für eine Heimkehr wird ihnen bereitet. Wird ihre Arbeit genug gewürdigt, werden sie ehrenvoll aufgefangen, wenn sie sich in der Fremde verloren haben. Auch die Ereignisse, die zu Jims Tod geführt haben, sind ausgesprochen fesselnd dargestellt. Einzig ab einem gewissen Moment wirkt die Story etwas überdreht, obwohl gerade hier wie bei einem Actionfilm noch das Letzte an Spannung und Geschwindigkeit aus dem Plot herausgeholt wird.

Beim Lesen ahnt man es schon, dieser Roman ist der erste Band einer Reihe um den Heimkehrer Peter Ash, der durchaus an Jack Reacher erinnert, allerdings doch anders ist und sich keinesfalls vor irgendjemandem zu verstecken braucht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Herumtreiber

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Peter Ash ist ein Veteran mit Kriegstraumata. Sein ärgster Feind ist er selbst – geschlossene Räume kann er nicht ertragen, es setzt das „weiße Rauschen“ ein und über kurz oder lang setzt es ihn außer ...

Peter Ash ist ein Veteran mit Kriegstraumata. Sein ärgster Feind ist er selbst – geschlossene Räume kann er nicht ertragen, es setzt das „weiße Rauschen“ ein und über kurz oder lang setzt es ihn außer Gefecht. Deshalb ist er zum Drifter (Herumtreiber) geworden. Er schläft im Freien und meidet geschlossene Räume. Doch dann erfährt er vom Selbstmord seines Kameraden und fühlt sich dafür verantwortlich. Unter einem Vorwand repariert er das Haus dessen Witwe und findet einen äußerst auffälligen, riesigen Hund unter der maroden Veranda. Doch nicht nur das – auch einen Koffer voller Geld und Plastiksprengstoff. Was hat James vor seinem Tod gemacht? Peter gerät immer tiefer in ein Netz, das ihn zu ersticken droht …

Der Schreibstil von Nicholas Petrie fesselt sofort an das Buch. Auch wenn die nur sehr langsam ansteigt, mag man das Buch kaum aus den Händen legen. Dabei wirkt die Sprache der Protagonisten kein bisschen gekünstelt, sondern sehr authentisch. Und Petrie kommt sogar ohne das inflationäre Nutzen von Begriffen wie „f..k“ aus, das gefällt mir sehr. Die Protagonisten sind alle auf ihre Weise sympathisch, sogar die Bösewichte haben Eigenschaften, die es schwer machen, sie nicht auch ein klein wenig zu mögen. Doch besonders Charlie muss man einfach ins Herz schließen. Man möchte seiner Mutter zu diesem Prachtjungen gerne gratulieren. Dennoch ist er nicht langweilig oder überzogen gezeichnet, sondern einfach ein ganz besonderer Halbwaise, der sehr verantwortungsvoll ist. Und sogar Menschen, die sonst nicht viel mit Hunden am Hut haben, werden von Mingus begeistert sein.

Aufgebaut ist das Buch in vier Teile. Der letzte Teil ist völlig anders gestaltet und auch vom Stil her etwas anders. Hier wird aus einem bisher guten Buch ein Thriller. Und hier wird auch mehr Konzentration vom Leser gefordert, da es zum Show-Down kommt, bei dem jede Menge Protagonisten aufeinandertreffen und sehr viel Information zu Bomben, Finanzen und Manipulationen zu verarbeiten sind. Nicht so ganz meine Themen, deshalb bin ich da auch ein wenig abgedriftet.

Trotzdem – mir gefällt „Drifter“ sehr gut. Ich habe es recht schnell gelesen und mich mit den Protagonisten angefreundet. So leicht kommt man nicht immer in die Story rein, auch wenn lange nicht ansatzweise klar war, in was Jimmy hineingeraten war. Das herauszufinden war spannend und dass ich mit ein paar Themen nicht so ganz warm werden kann, ist nicht Petries Schuld.

Insgesamt bekommt „Drifter“ von mir vier Sterne und ich bin gespannt, was Nicholas Petrie noch nachliefern wird. Ein Autor, den ich im Auge behalten werde!